Skat-Strategien: Eigenspiel, Gegenspiel

Ex-Stubenhocker #186, 24. Mai 2010, um 13:20

Ich finde deine Ausführungen eigentlich ganz gut und zutreffend, Peter! Wenn wir im Realbereich darüber diskutieren, nenne ich eine solche Denkweise immer die "gegnerorientierte". Nur bei den richtigen Gegnern kann man seine eigenen Schwächen erkennen, wird oft argumentiert, nur bei diesen kann man etwas lernen. Abgesehen davon, dass ich der Meinung bin, nur die konsequente Orientierung an der Verbesserung der eigenen Spielweise bringt einen richtig voran, hat deine Denkweise meiner Ansicht nach einige Nachteile.
Ich kenne da eben eine ehrgeizige junge Spieler, die in der Ebene, in der sie häufig spielen, nicht vorankommen, der Spielweise der Partner die Schuld geben und in die höhere Ebene nicht vorstoßen können. Bei mir ist (die Sache mit dem Vorstoßen) zwar ähnlich, nur versuche ich eben immer (und meist mit Erfolg) aus den 12 Karten das Optimum herauszuholen. Meine Denkphilosphie ist: ich habe bei jedem Spiel 13 "Gegner", die ich besiegen muss. Die 12 Karten und mich selbst. Also eine bewusst "Nicht-Gegner-orientierte" Denkweise. Es wird kein Problem sein, diese hier logisch zu zerpflücken. Ich kann aber nur sagen, ich fahre damit seit 20 Jahren gut und bin zufrieden mit meinen Erfolgen. Ob ich nun als "Dusselkopf, der immer gute Karten bekommt" gelte oder als "Könner, der gut spielt", was zählt ist der Erfolg (Geld, Preise Titel) oder etwa nicht?

sprachlos, 24. Mai 2010, um 14:43

und das mit dem guten gegenspiel,
also ich freu mich über ein knappes spiel,
bei dem ich 2 halte hasen in die irre geführt habe,
also leistung hab zeigen müssen, mehr,
als wenn ich durch einfache fehler der gs son ding gewinne.

mfg lothar

ps john selbstverständlich kannst du probieren,
etwas unkonventionel zu spielen, damit kann man auch taler machen. aber gutes gs zeichnet sich auch dadurch aus,
das man seine pappenheimer zu lesen lernt.
und dann wirds halt schwieriger.
aber ich hab schon öfter geschrieben,
das verschiedene spielauffassungen zum sieg führen können.

mfg lothar

Aldebaran1, 25. Mai 2010, um 10:36

Hallo,

die Ausführungen von Pegu würde ich sofort unterschreiben! Sehr guter Beitrag!

GB allen :) !

Pegu70, 27. Mai 2010, um 18:22

genau da liegt es! john und sprachlos: Die gegner lesen lernen und "gegen" die eigenen Karten und sich selbst kämpfen. Ich spreche nur für mich: Ich würde nie einen offensichtlich schwachen spieler belehren wollen, wenn er es nicht wirklich möchte. Wenn Ja, natürlich helfen. Es ist für Fortgeschrittene sehr schwierig gegen vermeintlich schwache zu spielen, es gibt zu wenig Anhaltspunkte beim Reizen und der Spielweise, auf die man sich verlassen kann, das da aber schon wieder ein neuer Reiz drin liegt. Wenn ich zum Denken dann aber keine Lust habe und die Leute wirklich nett sind, wird einfach locker vom Hocker aus "Instinkt" gespielt....Und das kann auch total spaß machen und geil sein: "It`s fun"! Das soll es doch machen
:-))

Schnaeppchen, 27. Mai 2010, um 18:32

ein anfänger am tisch ist ok.
zwei sind der blanke horror, völlig unberechenbare spielweise.
mache mich dann lieber vom acker und neuen tisch auf..
nichts gegen anfänger, muss aber meine nerven schonen.
hab ich keinen bock drauf.

Ex-Stubenhocker #186, 27. Mai 2010, um 23:04

wieder sind wir bei den Grundfragen der Spielauffassung. Sieht man Skatspielen als eine Art "wertfreie" Kunst, bei der es darauf ankommt, zusammen mit einem Partner ein Spiel des AS "umzubiegen" und dies möglichst oft (nicht jetzt auf ein einziges Spiel bezogen, da ist ja dieses Ziel eindeutig), und ein Spiel auf einer wie auch immer gedachten hohen Niveauebene durchzuführen, mag eine solche Einstellung logisch und konsequent sein (gegner-, bzw. partnerorientierte Spielauffassung).

Sieht man Skatspielen, nun wiederum als Gesamtheit, als ein Spiel, bei dem es darauf ankommt, das erhaltene Spielmaterial optimal auszunützen, die eigene Spielstärke optimal einzusetzen, dann betrachtet man das Spiel des Partners/Gegners einfach als Faktor, der zu berücksichtigen ist. Je besser er berücksichtigt wird, desto optimaler ist das eigene Spiel. Ich nenne diese Spielauffassung (hat nicht direkt was mit einer Spielweise zu tun) kartenorientiert.

Vielleicht kann Carlotta oder wer dies einfacher ausdrücken? :-))

Sie hat verschiedene Vorteile.

carlotta13, 27. Mai 2010, um 23:44

Mach ich, John...... Brauch ich aber bischen für^^ das ist ja fast so schlimm wie die Übersetzungsarbeit, die ich neulich Spanisch-Deutsch machen musste!

Schnaeppchen, 28. Mai 2010, um 01:08

catlotta ich brauche die übersetzung.
john hat einen rückfall in schlimmste zeiten.
ich verstehe nicht ein wort von seinem beitrag.

Ex-Stubenhocker #186, 28. Mai 2010, um 01:36

für Schnäppchen in einfachster Form mit einem Vergleich:

Wenn ich malen würde, würde ich wollen, dass ich mit meinen Bildern etwas erreiche (Geld, Ruhm). Wenn Schnäppchen kommt und sagt, die Bilder sind toll, bringt mir das nichts.
Befriedigung würde ich beim Malen sowieso finden, sonst würde ich nicht malen. Die Bezeichnung "toller Maler" ohne entsprechenden Erfolg bringt mir nichts.

Wenn ich Skat spiele, also Karten in der Hand habe, ist schon mal der Spaß gewährleistet, sonst würde ich was anderes tun, das mir mehr Spaß macht. Was will ich noch? Erfolg und Optimierung! Was brauche ich dazu? Lernbereitschaft, Glück, Konzentration, verschiedene relevante Faktoren.

Was ist kein relevanter Faktor für meinen Spaß? Ich denke mal, die Antwort (meine persönliche Meinung, mit der ich nicht "irren" kann, siehe einen anderen Thread hierzu) ist dir klar.
Ich brauche keine handgeschnitzten, ausgesuchten Gegner irgendwelcher fiktiver, undefinierter Spielstärke, ich brauche Spielpartner.

Alles klar, ich denk mal, das ist auch ohne Carlottas geniale Übersetzungskunst auch für dich verständlich :-))

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