Fehlerberichte: Weihnacht

Spielerin1962, 03. Januar 2011, um 12:24

John, was man damit anfangen soll, ist eine clevere Frage.
Stimmt!...da kommt man echt ins grübeln.
Da hat man nun die ganzen Stärken und nutzt sie womöglich nicht oder zu gering.
Mir half meine Erfahrung dabei, Vertrauen in die Lebenswege meiner Kinder, zu haben. Ab der Pubertät, besonders meines Sohnes, war ich manchmal echt besorgt. Nur Party im Kopp und Schule war sowas von Nebensache, dass es nicht mehr schön war. Alles reden half nichts. Da erinnerte ich mich an Dinge, die ich so tat und meine Eltern besser bis heute nicht wissen sollten.;-)) Das gab mir Vertrauen auch hier die Ruhe wieder zu finden.
Jetzt ist er 24 Jahre und ich muss sagen, das Warten auf einen tollen jungen Mann, der seine Erfahrungen brauchte, hat sich gelohnt.

Ex-Stubenhocker #186, 03. Januar 2011, um 14:36

Da stimme ich dir natürlich zu. Für uns Eltern ist es zweifellos sehr wichtig, die eigene Kindheit nicht zu vergessen, vor allem, den Blödsinn, den man gemacht hat. Direkt auf den Artikel bezogen, ist aber dein Sohn (Jahrgang 1986) noch an der Grenze derer, die lt. dem Artikel nicht in Watte gepackt waren.
Ich habe selbst zwei wenige Jahre ältere Söhne und sehe da auch keinen ganz so großen (grundsätzlichen) Unterschied im Aufwachsen zu meiner Kindheit. Meine Frage ist die - gestellt als Pädagoge und "potentieller" Großvater: Was will, was kann uns dieser Artikel sagen? Er stimmt - was die Aussagen zur Schule z. B. anbetrifft - jedenfalls voll mit meinen Erfahrungen überein.

Spielerin1962, 03. Januar 2011, um 16:04

Ich verstehe den Artikel so, dass in unserer Kinderzeit als das Prügeln von Eltern noch an der Tagesordnung war, durch die Freiheit die wir auf der anderen Seite hatten, sich Ressourcen entwickelt haben, die nicht übersehen werden sollten. Wohl gemerkt durch die Freiheit und das eigene Tun! Klar, gaben uns die Regeln der Eltern Orientierung und hilfreich war da bestimmt, dass es ein allgemein gültigen Usus gab. Man wusste woran man war. Andererseits beherrschte die Angst oft unser Verhalten und nur der geschickt war, entzog sich der Konsequenz. Die anderen bezogen Prügel.
Jeder schleppt aus dieser Zeit seine Psychokiste mit sich rum, auch wenn jeder Einzelne damit verschieden umgeht.
Um den Bogen zur Schule zu schlagen, sehe ich es genauso. Orientierung fehlt. Die Eltern können sich nicht mehr mit dem bestehenden System identifizieren und transportieren es an an ihre Kinder weiter. Da ist echte Pionierarbeit gefragt. So wie es jetzt ist, stimmt es hinten und vorne nicht.
Wie es gehen kann, zeigt uns z.B. Finnland. Die Kinder arbeiten vorwiegend in Projekten und entscheiden selbst, welches Fach ihnen grade am wichtigsten ist. Da gibt es bestimmt noch viele Möglichkeiten, die erfolgreicher sind als unsere.
Ich finde auch, dass es wichtig ist, sich mit dem Schulsystem zu versöhnen. Nur will mir das mit dem Bestehenden, einfach nicht so richtig gelingen. Hmm.
Wie geht es euch damit und wie geht ihr damit um?

Spielerin1962, 03. Januar 2011, um 17:27

Watcher, bei welchen Gelegenheiten, möchtest du dein Kind nicht in Watte packen?

Dag, 03. Januar 2011, um 20:01

Okay ich oute mich grins
also ich bin spät Mutter geworden und selbst sehr selbständig ohne Mutter aufgewachsen, ich erkenne mich und meine Eltern in dem oben beschrieben Artikel gut wieder.
Wir haben das große Glück in einem Dorf zu leben und Lea 7 Jahre fängt jetzt an rum zu stromern, okay ich gebe zu, ich habe Herzklopfen, aber eine zufriedene Tochter.
Wir waren ja Schlittenfahren an Weihnachten in der Rhön, die Abfahrt der Wasserkuppe ist nicht ohne, also stockte mir wieder das Herz als Lea völlig selbstverständlich fest stellte, so nun fahre ich das aber alleine!
Die Bäume, der Schlittenlift, die Leute auf der Piste oh je tausend Szenarien schwebten mir vor und es wurden die längsten 15 Minuten oben am Berg, aber sie kam glücklich und sacke stolz zurück und genau so sollte es sein.
Kinder lernen nur durch ihre Erfahrung, nicht durch unsere, auch wenn es oft schwer fällt!
Klar natürlich beschützen wenn es nötig ist, aber Watte nein danke!

barolo49, 03. Januar 2011, um 22:38
zuletzt bearbeitet am 04. Januar 2011, um 01:06

Dem Herrn der hohlen Phrase
entweichen Schwafelgase.
Sie stinken, doch sie zünden nicht.
Sein Feuerwerk bleibt ohne Licht.
Die Dunkelheit am Horizont
wird nur erhellt durch Quatschers Blond.

sporti1947, 03. Januar 2011, um 22:46

dag eine frage ,was wäre wenn deine kleine lea etwas passiert wäre ?hättest du dir als mutter keine vorwürfe gemacht.ich habe meine 4.töchter immer in watte gepackt..lg.jürgen

Ex-Stubenhocker #46313, 03. Januar 2011, um 22:55

4 töchter???hab da auch ne frage.hast du noch andre hobbys jürgen??gg

Andi0259, 03. Januar 2011, um 23:06

Die Angst um die Kinder wird von Generation zu Generation weitergereicht. Früher, wenn ich mit dem Motorrad unterwegs war und meine Mutter gesagt hat, dass ich vorsichtig fahren soll, habe ich immer die Augen verdreht und gesagt: ja ja Muttchen, jetzt bleib mal ganz locker. Wenn meine Kinder heute mit dem Auto unterwegs sind, mache ich mir ständig Sorgen, dass etwas passieren könnte. Ihr könnt sicher erahnen, wie deren Reaktion auf meine Vorsichtsmaßregeln sind... Es gäbe sicher für die meisten von uns nichts Schlimmeres, als wenn den Kindern etwas passieren würde. Daher die Watte, ich kann das jedenfalls sehr gut nachvollziehen. Was jedoch nicht heißen soll, dass ich den Kids nicht genug Freiraum gelassen habe, um sich gut entwickeln zu können.

@Spielerin
Thema Schulsystem gibt soviel Zündstoff, dass es an dieser Stelle zu unübersichtlich werden würde. Wenn du dazu einen eigenen Thread aufmachst, diskutiere ich gerne mit.

Spielerin1962, 03. Januar 2011, um 23:08

Dag, ich sehe es genauso wie du. Die eigenen Erfahrungen sind die, die ins Leben führen. Klar, lässt man zu hohe Risiken nicht zu. Schließlich sind wir die Erwachsenen, die manche Dinge besser abschätzen können, als Kinder. Trotzdem bin ich mir sicher, dass du dein Kind gut kennst und weißt, dass manche Risiken kalkulierbar sind. Deine Selbstverständlichkeit deinem Mädchen Vertrauen zu schenken, spricht für dich, als gute Mutter.

nico2005, 03. Januar 2011, um 23:12

sporti das ist nicht eine frage von in Watte packen denn auch dann kann was passieren und ich spreche aus eigener Erfahrung man kann nicht immer und überall sein und ich glaube der Artikel will damit auch sagen das wir als Kinder ausgeglichener waren und auch mehr Fantasie hatten um uns zu beschäftigen .Es gab nicht so viele Kinder mit HDAS und so weiter, es gab halt ein paar zappelphillipse aber damit kamen die Eltern auch ohne Pillen und so klar .Ich weiß es nicht aber ich denke mir ,würden sich die Kinder wieder so beschäftigen wie wir früher würden es auch wieder weniger werden.

Dag, 03. Januar 2011, um 23:23

Jürgen ich mache mir oft Vorwürfe in den verschiedensten Bereichen, Lea ist körperlich geschickt, ich mußte einfach Vertrauen und hoffen, was anderes ging in dem Moment nicht.

Spielerin1962, 03. Januar 2011, um 23:25

Runkel, ich weiß nicht ob es schon zu viel ist und unübersichtlich ist? Ich erlebe unseren Austausch grade als Fluss, den ich nicht unterbrechen wollte. Alleine hätte ich mir nie so viele Gedanken über den Text gemacht. Da steckt so viel drin, dass ich es klasse finde was bei uns ankommt. Die Beiträge erlebe ich sehr inspirierend und lasse mich gerne auf diese Gedankenreise ein.
Wenn es noch mehr Leuten so wie dir geht, ist es bestimmt eine gute Idee, einen neuen Thread zu eröffnen.

Andi0259, 03. Januar 2011, um 23:29

@Spielerin
Ich meinte, einen Thread speziell zum Thema Schulsystem. Den Thread hier würde ich auch nicht unterbrechen wollen.

Spielerin1962, 03. Januar 2011, um 23:33

Ok. Kappiert :-))

Spielerin1962, 03. Januar 2011, um 23:52

Nico, mit deiner Idee liebäugele ich auch. Weniger Krempel im Kinderzimmer, ist mehr. Ich weiß allerdings nicht, ob ich da auf einer Nostalgie-Welle reite.Vor einigen Jahren dachte ich, ich spinne. Die halben Ferien meiner jüngsten Tochter jammerte sie, dass keiner zum spielen da wäre. Und sie hatte Recht. Einige Freundinnen von ihr, verbrachten ihre Ferien beim getrennt lebenden Vater oder hatten Reit-Flöten oder sonstigen Unterricht. Also meldete ich sie auch bei irgendeinem Kurs an, damit sie unter Menschen kam. Die Feriensituation, setzt sich natürlich alle 14 Tage, wenn Vaterbesuchswochenende ihrer Freundinnen ist, fort.
Mein Eindruck ist fast, es gibt fast nur noch in Watte gepackte Kinder und alleine mein Kind in die Welt zu schicken, fanden wir beide doof.

wolfsschnauze, 03. Januar 2011, um 23:58

Wir wollen alles immer besser machen, doch es wird nur komplizierter.

Wir entwickeln neue Dinge, doch anstatt sie zur Reife gelangen zu lassen, zu verstehen und zu nutzen, werden sie immer nur weiterentwickelt, wie zum Selbstzweck.

Wir wollen immer mehr, immer schneller und erleben nichts mehr richtig.

Immer mehr Menschen sind heillos überfordert in dieser Welt. Erwachsene Menschen. Wie soll es da erst Kindern gehen?

Wann werden wir je verstehen...

Spielerin1962, 04. Januar 2011, um 00:08

Ok. dann muss ich es wohl einsehen, sich einfach draußen zu treffen ist vorbei. Zur Not melde ich mich bei Single.de an, wenn ich und meine jüngste Tochter, wieder unter Menschen wollen :-))

sporti1947, 04. Januar 2011, um 00:10

gibt es sowas auch für single-väter??

sweetyyyy01, 04. Januar 2011, um 00:27

ich finde dieses thema sehr interessant. zum einen,weil es in meiner ausbildung zur erzieherin immer wieder bis ins kleinste ausdiskutiert wurde,zum anderen,weil ich demnächst selbst eine mutter sein werde.
ich denke,dass wir heute einfach zu viel wissen-wissen ist einerseits macht,andererseits kann es einen kaputt machen. hierbei meine ich das wissen um gefahren (siehe zb. missbrauchsfälle,die früher zum größten teil todgeschwiegen wurden), das vermeintliche wissen um krankheiten und ihrer symptome (zb adhs,was heute viel zu schnell diagnostiziert wird,wenn ein kind nicht so funktioniert,wie man es gerne hätte) oder das wissen über die schlechten zukunftsperspektiven,die eltern unter druck setzen,die wiederum ihre kinder somit unter druck setzen.
heute ist der tagesablauf der kinder klar strukturiert und lässt kaum mehr platz zur freien entwicklung. kinder werden nur noch beschäftigt und verzweifeln daran,wenn sie sich mit sich selbst beschäftigen müssen. ich empfinde diese situation als sehr unbefriedigend für alle parteien-für die eltern,weil sie um all die dinge wissen und doch nur das beste für ihr kind wollen,jedoch unter all den druck vergessen,das kind zu fragen,was es selbst für das beste hielte.
für die kinder,die schon gar nicht mehr wissen,was sie selber wollen,da ihnen das denken und die entscheidungen fast gänzlich abgenommen werden.
und letztendlich auch für uns pädagogen,von denen mittlerweile alles verlangt wird-sie sollen autoritär sein,mit offenem ohr,sollen gerade im kiga alle bereiche abdecken können,wie musik,sprachen,gestaltung oder sport und zudem noch verhaltensregeln und die sozialkompetenz vermitteln. sie müssen den kindern ihren freiraum lassen und dabei die aufsichtspflicht nicht verletzen.
es ist ein sehr komplexes thema,das thema erziehung und je mehr man weiß,desto mehr sorgen und gedanken macht man sich hierzu. welcher weg der einzig richtige ist,muss wohl jeder für sich selbst entscheiden und das nötige selbstbewusstsein besitzen,diesen weg auch in der öffentlichkeit zu vertreten.
ich bin sehr gespannt,wie sich mein weg entwickeln wird...

Spielerin1962, 04. Januar 2011, um 00:27

Nee sporti, Väter und Mütter sollen ja grade sich nicht so viel einmischen. Was dabei raus kommt, ist doch nur Vorsicht, Aufpassen oder so ein Quatsch.

Dag, 04. Januar 2011, um 00:39

Sweety hast du dir schon eine"das mache ich nie Liste" gemacht ;-), darf ich raten klar hast du das, wie jede Mutter, die auch noch Erzieherin ist.
Ich hatte auch eine, lach die Hälfte wurde irgendwann mal kommentarlos gestrichen.
Ich finde die Verantwortung für ein Kind, immer das Gefühl im Nacken, ich will ja nur das Beste, ist der größte Druck, den man hat oder sich selbst aufbauen kann, an manchen Tagen gelingt es und an manchen eben nicht, wir haben es bis jetzt überlebt.
Sweety ich glaube dein Weg wird ein guter werden.

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