Ex-Stubenhocker #186, 31. Juli 2009, um 00:18
Liebe Stubenhockergemeinde!
Auch auf die Gefahr hin, der Besserwisserei und des Oberlehrergehabes beschuldigt zu werden, habe ich mich zu diesem etwas längeren Beitrag entschlossen, weil ich diese Plattform hier für eine so tolle Sache halte, dass sie nicht durch unwürdige Standpunktdiskussionen beschädigt werden sollte.
1. Tun wir doch nicht so, als hätte irgendeiner von uns die genaue Bedeutung des Wortes "Betrug" gepachtet! Bitte dass nun ja nicht auch noch ein angehender oder fertiger Jurist uns aufklärt! Im Alltag und im Spiel, das ja meiner Meinung nach ein Spiegel des menschlichen Alltags ist, setzt jeder diesen Begriff nach seinem persönlichen Rechts- und Sprachempfinden ein. Was dabei entstehen kann, habe ich selbst in direktem oder indirektem Zusammenhang mit unserem gemeinsamen Lieblingshobby erlebt.
Gerechtigkeitsempfinden in allen Ehren, aber dabei bitte nicht vergessen, worum es geht, nicht geht oder gehen soll!
2. Ein Spiel braucht Regeln und muss nach diesen gespielt werden. Beim Skat gibt es ein sehr gut durchdachtes Regelwerk, um "unfaires Spiel" zu verhindern. Nicht umsonst gibt es eben die Begriffe "Regelverstoss" und "Sanktionen". Gerade wegen der Verwendung dieser Begriffe braucht man in der Rechtsprechung der beiden Skatverbände weder Wörter wie Betrug noch Hinweise auf ABG usw. Ob diese Gedanken hier in dieser Plattform aus juristischer Sicht 1 : 1 übertragbar sind, kann ich nicht beurteilen, wir Spieler haben aber auf jeden Fall die Möglichkeit, unser Kommunikationsverhalten danach auszurichten.
3. Viele der Regeln, insbesondere die, die das unlautere Sich-Verschaffen eines persönlichen Vorteils verhindern wollen, werden im Online-Skat nicht benötigt. Um so einfacher sollte es also sein, wenige Regeln aufzustellen, deren
Befolgung und Ahndung bei Nichtbefolgung
faires Spiel garantieren würde. Diese wären:
4. Es ist verboten,
a)den korrekten Spielablauf technisch zu manipulieren
b)sich während des Spieles in beeinflussender Weise über den Gang des Spieles im Schnack zu äußern,
c) mit einem der Spielpartner unter Ausschluss des dritten Spielers zu kommunizieren
d) absichtlich so zu spielen, dass für einen selbst ein Punktenachteil zu Gunsten eines Mitspielers entsteht, bzw. eigener Geldverlust absichtlich zum Nachteil eines Mitspielers in Kauf genommen wird.
Diese Punkte könnten etwa so in einer Spielordnung aufgenommen werden. Ebenso sollten darin entsprechende Sanktionen aufgenommen werden (Punkteverlust, zeitlich beschränkte Sperre)-
5. Für die Beweiswürdigung sollte vielleicht eine Art Schiedsgericht installiert werden, aus 3 bis 5 gewählten Stubenhockern, die dann im Falle einer Meldung den Sachverhalt überprüfen, nach skatrechtlichen Gesichtspunkten behandeln und aburteilen. Wohlgemerkt, für Beleidigungsfragen wäre dieses Schiedsgericht nicht zuständig.
Damit wären die sinnlosen, harmoniestörenden und unnötigerweise persönlich angreifenden Grundsatzdiskussionen vom Tisch.
Ich wünsche Gut Blatt und weiterhin angenehmes Spiel!
Danke für die lange Aufmerksamkeit!
John
sprachlos, 31. Juli 2009, um 00:42
zuletzt bearbeitet am 31. Juli 2009, um 00:44
moin
john
hast in allem recht,
hast auch das personal?
könnte sein, das man deswegen beweiswege abkürzen muss, und die strafen, mehr auf abschreckung ausgerichtet werden.
aber wenn man ein schiedsgericht zusammen bekommt, wo wir beide nicht vertreten sein sollten,
warum nicht.
müsste auch einer komerziellen plattform
gut zu gesicht stehen
mfg lothar
k_Uno, 31. Juli 2009, um 01:52
John,
ja, du hast recht.
Es ist nun nicht die einzige plattform der betreiber, wo punkte zugeschoben werden können.
Das mit dem schiedsgericht ist so ne sache, kannst du tausende spiele täglich kontrollieren? Spiele wo es um punkte geht?
Wenn das echtgeldspiel kommt, so wird da ein auge mehr drüber wachen.
Aber bei den punkten, wir spielen hier alle weil wir freude an dem spiel haben oder gefunden haben, kann ich mir nicht vorstellen, dass zig admins die spiele überwachen können oder sollen. Speziell, da es um eine kostenlose mitgliedschaft geht.
Ich, als gestandener hobby-skat-spieler (diesen titel darf laut admin flo tragen) freu mich immer wieder in einer netten runde meine punkte zu vermehren, oder wie heut fast 100 davon verschwinden zu sehn.
Ja, für mich ist es ein hobby und ich wünsch mir einen gewissen unterhaltungswert, weil es nun mal spaß macht. An einem schönen abend, heut war ich sechs stunden da, hab ich tatsächlich 10 spieler an meinem tisch genießen dürfen, spieler, mit denen es spaß gemacht hat.
Diesen spaß möchte ich nicht missen. Auch nicht durch expatrierte, die irgendwo in der weiten welt ihr zuhause gefunden haben und mit dem amerikanischen rechtssystem drohen.
Da stellen sich mir die zehennägel hoch.
Den lieben betreibern wünsch ich nun ein schönes wochenende, ich selbst verabschied mich in den urlaub. Allen stubenhockern viel spaß und gut blatt hier in der skatstube.
Kuno
Ex-Stubenhocker #3295, 31. Juli 2009, um 02:37
Solange die Höchststrafe nur die Löschung eines Nicknames ist, wird jeder Versuch sowas mit Hilfe eines Schiedsgerichtes zu regeln ein Papiertiger sein.
Ex-Stubenhocker #186, 31. Juli 2009, um 13:02
zuletzt bearbeitet am 31. Juli 2009, um 13:05
@Onuk: nur zur Info: Schiedsrichter sind auch im Realbereich nicht als Kontrolleure tätig. Sie greifen nur dann ein, wenn eine Auskunft verlangt wird oder am Tisch eine Meinungsverschiedenheit besteht, dann in Form einer Sofortentscheidung, die nach der Serie durch ein Schiedsgericht ggf. korrigiert werden kann. Dessen Entscheidung kann dann in letzter Instanz vom ISKG bestätigt oder korrigiert werden. Spielleiter (hier also die Admins) sind nicht identisch mit den Schiedsrichtern, sondern für "Disziplinierung" zuständig, natürlich auch für den Spielablauf.
Also die Schiedsrichter würden nur dann tätig werden, wenn sie um Hilfe gebeten werden, niemals als Kontrolleure.
Schiedsrichter können auch als "Strafen" nur Spielverlust, bzw. Spielgewinn für den AS aussprechen, allenfalls noch eine Ermahnung oder eine Verwarnung.
Auf der Plattform würde sich der Aufgabenbereich, nicht aber die Einsatzform, naturgemäß anders gestalten.
CarloPedersoli, 01. August 2009, um 14:42
zuletzt bearbeitet am 01. August 2009, um 14:42
Es wäre sicher schön wenn man Betrügereien aufdecken und ahnden könnte. Aber mir fallen auf Anhieb zwei Möglichkeiten ein in der Skatstube zu betrügen bei denen du die Hilfe des Bundesinnenministeriums bräuchtest um sie aufzudecken. Man wird so etwas also hinnehmen müssen. Aber erstens, ich kann mir wirklich nicht vorstellen das das hier häufig vorkommt und zweitens ist mir völlig schleierhaft wie man Spaß daran haben kann durch Betrügereien Spiele zu gewinnen und Dollars zu horten, vor allem wenn das Betrügen so kinderleicht und deshalb auch keine Herausforderung ist.
LieberTeufel40, 31. März 2015, um 23:52
Ich mach mal grad den Katzendreck weg!