Unterhaltung: Abschiebung und die Menschenrechte

JohnJohn, 19. Juli 2018, um 15:00

In Zusammenhang mit der "umstrittenen Abschiebung des mutmaßlichen Islamisten ..." habe ich mir einige Gedanken gemacht.
Es ist zweifellos begrüßenswert, dass deutsche Behörden sich mit der Frage beschäftigen, ob abgeschobenen Personen Folter droht oder nicht.
Es ist auch begrüßenswert, wenn wir in Europa daran erinnert werden, dass
unsere Wirtschaft an der Situation in manchen afrikanischen Ländern schuld ist.
Es ist grundsätzlich auch begrüßenswert, dass reichere Staaten ärmere Staaten unterstützen.
Ebenso ist es völlig in Ordnung, dass die Solidarität in der Rechtsprechung bei anderen Staaten be- und geachtet werden muss.

Weniger in Ordnung finde ich es allerdings, dass wegen unterschiedlicher Standpunkte zur Abschiebung eines "Verbrechers" in sein Heimatland bei uns politische Streitereien ausgetragen werden.

Und eines fehlt mir: Wer kümmert sich um die Beachtung der Menschenrechte der Menschen, die in diesen Ländern bereits GEFOLTERT WERDEN?

Warum kriecht man Staaten, die sich um elementare Menschenrechte nicht kümmern, in den Allerwertesten und versucht, an Einzelfällen oder allgemeinen Geldzuwendungen zu demonstrieren, wie edel man doch sei, anstatt klare Kante zu zeigen und etwas dafür zu verlangen, wenn man etwas gibt? Und zwar die Einhaltung der Grundsätze, die in den westlichen Staaten das tragende Element sind. Und Staaten, die Menschenrechte nicht beachten, sind eben nicht mehr als Bestandteil der Staatengemeinschaft zu betrachten.
Hart, aber fair. Handelsbeziehungen in diesem Sinne, das wäre mein FAIR TRADE.

Opal, 19. Juli 2018, um 20:29

👍
Mir entzieht sich auch, warum man einen Gefährder unbedingt zurückholen muss.Aber ich lasse mich gerne belehren.

Ex-Stubenhocker #107338, 19. Juli 2018, um 22:51

Deutschland ist nicht der Nabel der Welt.
Aber unsere Regierung, deren Gefolge und Mitläufer tun aber so, als wäre es noch so.
Die Islamisierung global ist nicht mehr aufzuhalten und das ist Fakt.

zigarre, 19. Juli 2018, um 23:26

den kommunismus in seinem lauf hält keiner mehr auf
sehr alte weisheit

JohnJohn, 20. Juli 2018, um 00:29

Hagenstein, mit Glanz oder Elend hat das doch wirklich gar nichts zu tun. Und was meine "Ideologie" der Mitte anbetrifft, so habe ich mir am Nachhinein, als mein Beitrag längst geschrieben war, mal überlegt, in welcher politischen Ecke wohl jemand, unabhängig von einer Kenntnis des Verfassers, diesen Beitrag ansiedeln würde. Eine globale Durchsetzung der Menschenrechte ist ja wohl kaum rechts!

Kartenvernichter, 20. Juli 2018, um 06:42

Die Abschiebung eines erwiesenen „Islamisten“, also eines sogenannten Gefährders, der unser Land bedroht, in ein Land in dem Folter droht, finde ich ebenso in Ordnung wie die Abschiebung eines überführten Verbrechers. Für mich darf die Gefahr von Folter im Heimatland kein Freibrief sein sich hier daneben benehmen zu dürfen. Wenn man von vorn herein klar stellt, entweder du benimmst dich oder du wirst nach Hause abgeschoben, dann hat derjenige sich selbst für die Abschiebung, und im Zweifeln für die Folter, entschieden, wenn er Scheisse baut.

JohnJohn, 20. Juli 2018, um 08:20

Bin gespannt, wie sich einige der politischen Diskutanten hier zu diesen Ausführungen stellen.

Spielerin1962, 20. Juli 2018, um 11:29
zuletzt bearbeitet am 21. Juli 2018, um 00:25

Bei der umstrittenen Abschiebung, geht es um die Ordnung und Anerkennung unseres Rechtsstaates.

Der Knallkopf aus Tunesien lenkt vielleicht vom Thema ab.

Wir sind bestimmt aber schlauer. ☝️

Ex-Stubenhocker #231240, 20. Juli 2018, um 14:59
Dieser Eintrag wurde entfernt.

biertulpe, 20. Juli 2018, um 15:22

Ausreisen ohne Dokumente kein Problem.Bei meinen Urlauben in den angrenzenden Ländern hat noch nie jemand nach Dokumenten gefragt.Mit dem Flieger wird es natürlich schwerer.

Ex-Stubenhocker #231240, 20. Juli 2018, um 16:19
Dieser Eintrag wurde entfernt.

JohnJohn, 20. Juli 2018, um 19:18

Spielerin, ich stimme dir absolut zu. Man sollte nur nicht vergessen, dass es auch bereits bei der Einreise um Ordnung und Anerkennung unseres Rechtsstaates geht, bzw. ging, bzw. gehen hätte sollen. Wer "muss drinbleiben" sagt, sollte sich
wenigstens ansatzweise auch über die Thematik "hätte gleich draußen bleiben sollen" Gedanken machen.

Oder löst die einfache Feststellung "nun sind halt schon einmal da und wir sind auf jeden Fall Menschenfreunde" bereits alle Probleme? Wäre zugegeben schön!

Kartenvernichter, 20. Juli 2018, um 20:32

Mal was anderes...beim Parookaville Festival betreiben Kleinwüchsige eine Minibar und verkaufen dort Shorts, also Kurze. Die Idee kam wohl von den Kleinwüchsigen selbst. Sie verstehen sich als Künstlergruppe, spielen mit den Worten und ihrer Größe, laut eigener Aussage.

Warum regen sich dann andere darüber auf und wollen es gar verbieten lassen? Habe Kleinwüchsige nicht das Recht, ihr Geld auf die Art und Weise zu verdienen, wie sie es für richtig halten? Oder dürfen sie nur „seriöse“ Jobs ausüben, damit ja kein „falsches“ Bild entsteht?

Spielerin1962, 20. Juli 2018, um 21:27

VV-Opa, auch die Thematik "hätte gleich draußen bleiben sollen" ist eine andere Dikussion.
Du bist schon so ein Schlingel. 🐍

AlbrechtDerArme, 20. Juli 2018, um 22:01

„... in Hülle und Fülle.“

die Fülle is das Problem

AlbrechtDerArme, 20. Juli 2018, um 22:22

Da liegt das nächste Problem:
Ab nem bestimmten Alter kannsde eben nix mehr draus machen.

AlbrechtDerArme, 20. Juli 2018, um 22:30

🙄 wie erklär ichs meinem Kind.

Ein vertrocknetes Feld muss man nich mehr ernten? 👀

mmaker, 20. Juli 2018, um 22:49

hage, sei dem Jungen nicht böse. Der fühlt sich nur gross und stark, weil er kürzlich endlich seinen Führerschein machen durfte :)

JohnJohn, 21. Juli 2018, um 00:02
zuletzt bearbeitet am 21. Juli 2018, um 00:29

Spielerin, ich halte es für zu wichtig, gewisse Dinge deutlich zu bereden und möchte daher direkt auf dich eingehen, anstatt in "Quatsch" abzugleiten.

Es will einfach nicht in meinen Kopf hinein, warum man jetzt die ganze Thematik "Flüchtlinge und Abschiebung" mit allen Aspekten unserer Rechtsstaatlichkeit bis zum Excess durchzieht, während man die ganze Rechtsstaatlichkeit vorher - zumindest vorübergehend - außer Kraft gesetzt hat.
In Abwandelung eines bekannten Sprichwortes könnte man etwa sagen: Wer B sagt, sollte vorher doch auch A gesagt haben.
Gut, es soll auch gelten: Ungewöhnliche Situationen erfordern ungewöhnliche Maßnahmen. Damit könnte man die Tatsache, dass uns vor 3 Jahren eine Flüchtlingswelle überrollt hat, rechtfertigen.
Man kann aber nicht damit rechtfertigen, dass Bürger, die- bedingt durch ihre Besorgnis - dies anders sehen, abgestempelt werden zu "Nazis".
Oder sollten die Zeiten, in denen besorgte Bürger an den rechten Rand der Gesellschaft gedrückt wurden, endlich vorbei sein? Wenn ich zu dieser Erkenntnis kommen kann, lehne ich mich zurück und sage: "Endlich, endlich!
Nun können wir ja anfangen, sachlich und konstruktiv an die Lösung aktueller Probleme zu denken."
DANN müsste ich auch nicht mehr darüber besorgt sein, dass bekannte Kreise die Probleme zum Anlass nehmen, um ihre gefährlichen und unerwünschten eigenen Ziele zu erreichen. WEIL man weiß, dass auch die "Guten" - oder die "Linken" - die Probleme erkannt haben und nicht mehr blauäugig an die Sache herangehen.
Sind wir echt schon so weit?

Spielerin1962, 21. Juli 2018, um 01:13
zuletzt bearbeitet am 22. Juli 2018, um 11:44

Natürlich können wir darüber diskutieren, was sinnvolle Maßnahmen wären.Vorher möchte ich nochmal deutlich schreiben, dass die Linken oder Guten oder was auch immer, niemals davon ausgingen, dass die Asylanten nur nette und heilbringende oder was auch sonst so, für Menschen sind und wir vor lauter Herzenswärme nur das Gute himmelblau und rosarot sehen.
Darum ging es zu keiner Zeit!
Die Hilfe und die Willkommenskultur ist eine INNERE HALTUNG. Mehr nicht!
Da sind Menschen gekommen die Hilfe brauchen und wer kann, gibt einfach in seinen Möglichkeiten etwas dazu.
So einfach ist das.
Das sehe ich nach wie vor, als die humanste und richtige Haltung, wie wir uns alle begegnen sollten. Das wir Deutsche dazu überhaupt in der Lage waren und so viele mitgemacht haben, macht mich stolz.

Welche Probleme dann auf uns zukommen, wusste keiner so genau. Das es welche geben wird, war allen klar. Nur, über ungelegte Eier zu brüten, ist sehr mühsam.
Das übernahmen um so heftiger, die Besorgten und die Blüten daraus.

Aus diesem Grund, bin auch ich in die Flüchtlingshilfe eingestiegen. Ich wollte mir ein Bild machen, wie gut passen denn die Menschen hier her. Wie schlimm belastet die Traumatisierung, der islamische Glauben und die Frauenfeindlichkeit unsere Gesellschaft? Möchte ich diese Menschen hier in Deutschkland haben?

Ich mach das ja jetzt auch schon ein paar Jahre und kann immer wieder betonen, die Problemchen die hier auf dem Land von den Flüchlingen ausgehen sind marginal und bedürfen keiner Diskussion.
Anders sieht es vielleicht in den Städten aus. Da werden immer wieder von bedrohlichen jungen Männergruppen berichtet, die dominat durch die Fußgängerzone laufe. Das stelle ich mir auch nicht gut vor.
Da sehe ich Handlungsbedarf!
Um so wichtiger ist mir dann, die Gewissheit unseres Rechtsstaates. Da möchte ich keinen Millimeter davon, in der Willkür von wem auch immer, wissen.

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