Unterhaltung: Organspende

Bernadette, 14. September 2018, um 18:26
zuletzt bearbeitet am 14. September 2018, um 18:28

Oftmals ist Mitleid nichts, was man lesen/hören möchte.

Ich möchte dennoch schreiben, dass mich Dein Schicksal betroffen macht, Skat_Engel und ich wünsche Dir, dass Du alsbald ein lebenserhaltendes Spenderorgan bekommst.

Ich spende im Übrigen Blut beim DRK und ich fände es gut, wenn auch hier mehr Menschen nicht zu falschem Geiz neigen würden.

Die Möglichkeiten, anderen Menschen helfen zu können, offenbaren sich halt einigen erst, wenn sie selbst betroffen sind.

Insofern ist jede diesbezüglich geführte öffentliche Debatte zu begrüßen.

Ex-Stubenhocker #49475, 14. September 2018, um 18:49

Bernadette alles gut bei mir. Ich lebe von Tag zu Tag und genieße. Musste durch den Mist das Skatleben um 90% zurück stufen und freue mich umso mehr wenn ich mal ab und an wieder irgendwo zocken kann. Für mein Organ darf man am Leben bleiben 😂 trotzdem ist es ein schwerer Schritt. Es werden immer weniger Organspender. In den USA z.b. bezahlen Menschen für Organe weil es einfach so schwierig ist. Das Leben ist so kostbar. Man sollte es viel mehr schätzen.

Bernadette, 14. September 2018, um 19:11
zuletzt bearbeitet am 14. September 2018, um 19:13

Die Gründe weswegen die Menschen nicht bereit sind, Organe oder Blut zu spenden, müssen in meinen Augen angegangen werden.

Zuerst muss ein Bewusstsein für Schicksale anderer entwickelt werden, auch wenn man selbst quietschvergnügt und gesund durch das Leben hüpft. Hier hilft die öffentliche Diskussion.

Es ist natürlich auch nicht zu unterschätzen, dass wenige Skandale im Bereich der Organspende oder auch Risiken, die zumeist nur ganz selten auftreten, in der heutigen Zeit dank der Medien so präsent sind, als würde ständig das schlimmst auszurechnende Szenario eintreten.

Die Menschen müssen sich einfach mehr informieren.

Es ist ja auch in der Politik zu beobachten. Kaum geschieht etwas Kriminelles, wird so dermaßen pauschalisiert, dass am Ende ein Komplett-Versagen seitens der stattlichen Institutionen übrig bleibt, obgleich eigentlich nur einige wenige "Fehler" passiert sind.

Die Menschen müssen halt mehr denken.^^

Kartenvernichter, 14. September 2018, um 19:16

Skat_Engel....

....so war das nicht gemeint. Das du aufgrund deiner Krankheit nicht spenden kannst steht ja nicht zur Debatte.

Es war ja auch nur mehr so ein Hirngespinst und anders gemeint. Verstehe mich jetzt bitte nicht falsch....wenn dann war es so gemeint....man hat sich jetzt als gesunder Mensch dazu entschieden, im Fall der Fälle, möge er nie eintreten, seine Organe zu spenden. 10/20 Jahre später oder wann auch immer tritt der Fall ein, das man nun selber auf eine Spende angewiesen ist.
Nun tritt der Fall ein, das ein passendes Organ gefunden wird und die Situation, das ein etwa gleich alter Mensch, mit der gleichen Krankheit und der gleichen Bedürftigkeit ebenfalls auf dieses Organ angewiesen ist. Er besitzt aber keinen Spenderausweis, der andere hingegen schon. Er war bereit zu helfen, auch wenn er es jetzt nicht mehr kann. Der andere nicht, aus welchen Gründen auch immer. Dann wäre es eigentlich doch fair, wenn derjenige das Organ bekommt, der zu spenden bereit gewesen wäre.

biertulpe, 14. September 2018, um 20:28

Genau so war es gemeint.

Ex-Stubenhocker #107338, 14. September 2018, um 23:37

So hat jeder sein Säcklein zu tragen ...
Ich war dieses Jahr 3 x in der Herzklinik, nicht umsonst.
Ausser Herz und Leber möchte ich keinem anbieten wollen. Zu Lebzeiten weiss ich nicht so genau, wie es sich bei mit verhielte ?
Ich für meinen Teil gehe seit ca 1990 dauerhaft Blut spenden und seit 2017 bei der DKMS typisieren lassen.
Allen die auf Organe angewiesen sind....Daumendrücken 👍👍
Meiner Meinung nach sollte viel mehr aufgeklärt werden zum Thema Organspende.
Ich finde aber das Vatter Staat hier zu irgendwas wild aufruft ohne seiner Pflicht der Aufklärung und Information nachzukommen gelinde gesagt zu einfach.
Häkchen dran und fertig ?
Bei Not am Mann schnell mal n Appell, Leute...Organspende geht Alle an...ist mir zu billig.

In der Schule , auf Arbeit, zumindest ab einem gewissen Alter, ich denke ab 14 Jahren geeignet?
Informationen sozial zu teilen egal in welcher Form...das fände ich richtig gut.
Auch diese Diskussion sollte weiter gehen pro und Kontra.
Wir sollten mehr reden darüber, nicht Festsetzen und pauschalisieren.
Zum Thema Beitrag hier von mir "bizarr" wollte ich zum Ausdruck bringen, das in anderen Ländern speziell in Mexiko und den südamerikanischen Ländern eine rege Organmafia gibt.
Davor habe ich Angst.
Schliesslich gilt das überall auf der Welt, wenn sich Superreiche Organe mit etwas Geld und Fingerschnippen "besorgen" können.
Siehe USA. Dort kann ich meine Organe verkaufen. Das wäre jetzt des Guten zu viel!
Ich hoffe, das die Medizin bald so fortschrittlich ist, um Organe zu klonen bzw zu reproduzieren...
Dennoch denke ich gibt's nur 2 Möglichkeiten :
A der Spende von Organen
B Verkauf von Organen.

Wie dem auch sei.
Erst wenn man selbst betroffen ist, schätzt man sein Leben noch wertvoller ein.

Alles kann man sich kaufen im Leben.
Nur die Zeit ist uns geschenkt.
Nutzen wir diese sinnvoll.

Johnny_5, 15. September 2018, um 16:28

Es muss aber auch irgendwie verhindert werden, dass man auf der "Empfängerliste" sich nach oben kaufen kann. Ich kenne einen Fall, in dem ein vermögender älterer Herr, ich sag mal um die 80 Lenze, der seine Lunge durch erhöhten Zigarrenkonsum zugrunde gerichtet hat, recht fix eine Spenderlunge bekam. Nicht nur, dass viele Jüngere diese bestimmt besser gebrauchen hätten können, nein, er hat dann gerade noch weitergeraucht! Sowas ist unverschämt, unsozial und undankbar.

Ex-Stubenhocker #230010, 15. September 2018, um 19:34
zuletzt bearbeitet am 15. September 2018, um 19:42

Ich habe eine seltene Blutgruppe (B negative) und ich -wie auch viele Andere- wurde oft angeschrieben oder angerufen und wurde gebeten Blut zu spenden.
Angenehm war mir dies nicht, eher laestig und manchmal bin ich dem Flehen auch nicht nachgekommen und habe mich nicht gemeldet. Warum immer ich?

Dann an einem Winterabend hatte ich einen Unfall. Selbstverschuldet -haette daheim bleiben sollen bei all dem Schnee. Verletzt wurde ich und brauchte viele Bluttransfusionen. Gott sei Dank -sie waren vorhanden.

Mein Denken hat sich damals geaendert. Anschreiben muessen sie mich nicht mehr, ich gehe regelmaessig zum Blutspenden. Meiner Meinung nach, sollte das jeder Autofahrer tun.

Seit ein paar Jahren muessen wir hier in USA unser Ja/Nein zu Organspenden angeben wenn wir eine Aenderung auf der driverlicense (Fuehrerschein) haben -oder einen Neuen bekommt.

Dies hat viele Menschen zum erstenmal dazu gezwungen sich mit dem Thema zu Lebzeiten zu befassen. Vermutlich wird dies bei Euch nun auch so sein.

Wichtige Sachen sollten wir alle bereits bestimmen wenn wir noch am Leben sind und es damit unseren Angehoerigen leichter machen.

tini71, 15. September 2018, um 22:19
zuletzt bearbeitet am 15. September 2018, um 22:31

Genau mit den Angehörigen sollten wir dies besprechen.
Blutspenden tue ich auch. Bei der Knochenmarksspenderdatei bin ich auch registriert..
ABER: Ich habe vor wenigen Monaten einen Fall in meinem Bekanntenkreis erlebt:
Früh morgens klingelte die Polizei bei den Leuten. Die 25-jährige Tochter sei bei einem Motorradunfall ums Leben gekommen.
Die Eltern waren aufgelöst und vollig verzweifelt.
Aber dann: " Man möge sie ins Krankenhaus begleiten. "
Krankenhaus? Dann lebt sie noch?
"Alles weitere werden sie dort erfahren."
Das Ende oder besser der Anfang war, dass die Eltern kurz nach der Todesnachricht ihr am Leben erhaltenes Kind besuchten, welches einen Organspendeausweis hatte, der kein einziges Organ ausgeschlossen hatte.
Sie konnten nichts tun, außer sich vom 'warmen' Körper ihres Kindes zu verabschieden,dazu bleiben ihnen wenige Stunden. Dazu sei gesagt, dass die Tochter in dieser Zeit menstruierte und dies auch in diesem 'Zustand' tat. Weiterhin meinten die Eltern Reaktionen wahrzunehmen, obwohl die Tochter 'hirntot' erklärt wurde.
Dennoch: Sie mussten sich vom vermeintlich lebenden Körper verabschieden, sich um Bestattung und desweiteren kümmern, nicht um die Kosten, aber um das wo und wie...
Bis heute fragen sich die Eltern: 'Was wäre, wenn sie keinen Spenderausweis mit sich getragen hätte?"
Aber egal, ob dies zur Debatte steht: Es muss jedem bewusst sein, dass man sich von einem warmen, kebendigen , eben noch gesunden, meist relativ jungen Menschen verabschiedet und nicht von einem Leichnam, der sein Leben gelebt hat.
Deshalb finde ich, dass man das Thema innerhalb der Familie durchaus thematisieren sollte, um dann sein Kreuz an der richtigen Stelle zu machen.
Weiterhin gilt es, eine ausführliche Patientenverfügung zu verfassen....

Ex-Stubenhocker #49475, 15. September 2018, um 22:42

Mal anders in die Runde gefragt , wer wäre bereit jetzt oder in naher Zukunft ein Organ zu spenden. Z.b. Niere. Es ist sehr schwer für sich solch eine Entscheidung zu treffen. Für andere lebenswichtig zumindest darüber nachzudenken.

tini71, 15. September 2018, um 23:03
zuletzt bearbeitet am 15. September 2018, um 23:03

Du meinst zu Lebzeiten spenden?

Ex-Stubenhocker #230010, 15. September 2018, um 23:09
zuletzt bearbeitet am 15. September 2018, um 23:18

Ich wuerde meinen Kindern jederzeit eine meiner Nieren geben, Knochenmark , oder einen Teil meiner Leber, wie wohl alle Eltern. Selbiges wurde ich fuer meinen Mann tun, oder meine Schwester.

Bei dem Rest der Verwandschaft bin ich mir nicht so sicher 😄

samson50, 16. September 2018, um 00:04
zuletzt bearbeitet am 16. September 2018, um 00:06

Viele Organe, obwohl gespendet, können nicht entnommen werden, weil ein entsprechendes Kostenmanagement in den meisten Krankenhäuser fehlt. ^^
LG samson50

Ex-Stubenhocker #49475, 16. September 2018, um 08:43

Tini genau zu Lebzeit. Bei Verwandtschaft steht es außer Frage. Aber bei fremden ? Wer würde eine seiner Nieren jemand fremden spenden wenn die Blutgruppe passt ?

voll-krass, 16. September 2018, um 09:19

ich nicht ! habe 3 Kinder, eine große Familie und würde mich ständig fragen, was wäre, wenn ich sie einem Fremden spende und jemand aus meiner Familie dann eine Niere braucht und ich keine mehr habe
seit Anfang der 90-ziger Jahre besitze ich einen Spenderausweis
wir haben auch schon öfters in der Familie/Freundeskreis darüber diskutiert (immer wenn etwas schlimmes im Umfeld passiert ist kommt automatisch das Thema auf)
mein Mann möchte nicht Spender sein und das akzeptiere ich - er respektiert meine Entscheidung
pauschal jeden als Spender zu sehen, der nicht widerspricht finde ich sche..... der Staat macht es sich da mal wieder zu einfach
heutzutage besitzt doch (fast) jeder eine Krankenkarte
es wäre doch möglich, wie bei JerseyGirl - Beitrag einmal zu fragen und das auf der Chipkarte zu vermerken und so wüßten die Ärzte auf Anhieb bescheid

JohnJohn, 16. September 2018, um 11:08

Vielleicht mal die Sache von der "vereinfachenden" Seite zu betrachten. Es gibt heute, z. B. von Landratsämtern herausgegeben Vorsorgeplaner u.ä. in verschiedenen Ausführungen, mit verschiedenen Umfängen und sicher auch in Details verschiedenen Inhalten. Darin kann man bis in die letzte bürokratische Nummer eines Vertrages ALLES regeln, was mit seinem Ableben zu tun hat. Und sich selbstverständlich zu einer Organspende äußern.
Dass jeder Mensch seinen letzten Willen diesbezüglich äußern kann, ist ja nichts Neues. Natürlich wird niemand dazu verpflichtet, diesen letzten Willen niederzulegen, ein förmlich gültiges Testament zu verfassen, für dessen Auffindung zu sorgen oder so einen Vorsorgeplaner auszufüllen. Aber er hat die Möglichkeit dazu!
Was geschieht, wenn er nicht für den Fall seines Todes vorgesorgt hat? Gesetzliche Regelungen greifen hinsichtlich der Erbfolge, Angehörige werden - hoffentlich - verantwortungsvoll in "seinem Sinne" die Beisetzung würdig gestalten und "die letzten Angelegenheiten" in seinem Sinne verantwortlich regeln.
Warum nicht einfach die Verantwortung auch in Sachen Organspende auf die Angehörigen ausdehnen?
Ich selbst habe keinen Organspendeausweis, habe meine Entscheidung noch nicht getroffen, habe aber Bevollmächtigte festgelegt, die meinen derzeit einzigen Angehörigen unterstützen und beraten sollen. Und denen steht die Entscheidung über meine Organe eher zu als dem Staat. Am ehesten mir, aber eine Noch-Nicht-Entscheidung ist in meinen Augen eben keine Entscheidung pro oder kontra. Doch da man auf diese eben im Falle des Falles logischerweise nicht mehr warten kann, müssen eben andere diese Entscheidung treffen.

Ex-Stubenhocker #235752, 16. September 2018, um 12:15

Organhandel hat in Indien dazu geführt, daß man totkranken Menschen bestimmte Organe entnommen hat, bevor sie starben ..., ich sah mal einen entsprechenden Bericht eines Arztes.
Allerdings weiß ich nicht, ob das dort massenweise geschah, oder ob es sich um illegale Einzelvorkommnisse handelte.

tini71, 16. September 2018, um 18:55

Einem Fremden würde ich kein Organ spenden, solange ich lebe...

Ex-Stubenhocker #49475, 16. September 2018, um 20:12

Glücklicherweise gibt es Menschen die auch Fremden ein Organ spenden möchten.

tini71, 16. September 2018, um 20:22

Das mag sein, aber so ein netter Mensch bin ich dann nicht. Zusätzlich habe ich eine Krankenhausphobie. Außerdem denke ich, dass wenn Nierenspenden (Leber ist was anderes) für "Fremde" erlaubt würden, dem Orgamhandel Tür und Tor geöffnet würde... So Leid es mir für die Betroffenen tut.

Ex-Stubenhocker #49475, 16. September 2018, um 21:49

Alles gut Tini. Kann dich durchaus verstehen. Vor ein paar Jahren hab ich mir ehrlich gesagt auch nicht soviel Gedanken gemacht. Mittlerweile sieht es anders aus. Ich brauche zwar auch eine neue Niere bin aber gott sei dank noch nicht so krank um ganz oben auf der Liste zu stehen. Ich wollte nur zum Ausdruck bringen , das ich jedem einzelnen Dankbar bin , der diesen Schritt macht , einem fremden Menschen seine Niere zu geben.

Betty_Boo, 17. September 2018, um 10:15

...wie weit sollte Organspende denn eigentlich gehen?
Ist das Ziel die Unsterblichkeit? Wie weit darf man in die Geschehnisse des natürlichen Prozesses noch eingreifen?

Bernadette, 17. September 2018, um 11:08

Fürchterlicher Gedanke.

Der Gedanke der Organspende ist ja eher lebenserhaltend oder zur Wiederherstellung der Lebensqualität. Es geht ja nicht um einen Komplett-Organaustausch.^^

Der Gedanke, einer völlig fremden Person ein Organ zu spenden, ist befremdlich und ich sehe die Gefahr, dass Menschen in finanzieller Not zu dieser Spende bereit wären und somit dem Organhandel alle Türen geöffnet wären. Insofern sollte die diesbezüglich gesetzliche Regelung fortbestehen.

Ich würde jederzeit den Menschen, die mir am Herzen liegen, spenden, wozu ich in der Lage bin. Manchen auch mehr.

Ex-Stubenhocker #214662, 17. September 2018, um 11:12

Von mir würde jeder das benötigte Organ bekommen,wenn ich mal weg bin. Da mache ich keinen Unterschied. Das Blut fremder Menschen rettet auch tagtäglich viele Menschen. Von daher: Hauptsache es hilft.

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