Ex-Stubenhocker #67877, 05. September 2011, um 14:50
die Statistiken der Spieler hier zeigen normale Verteilungen an, auch beim Grand. Die Häufungen nennt man Varianz und diese sind normal, auch im Realskat. Hier fällt es nur deshalb auf, weil wesentlich schneller gespielt wird als real. (48er-Liste real ca 1 bis 1:30 Stunden, online 30 bis 45 Minuten z.B., also Faktor 2 schneller).
Franz, 05. September 2011, um 17:09
@DerBeau: Auch wenn ich den Eindruck habe, dass wir Dich niemals von Deiner Meinung abbringen können, habe ich Dir hier mal was rausgesucht:
Unsere Kartenverteilung und das Spielverhalten der Spieler entspricht der auf anderen Skatseiten und bei realen Skatturnieren:
http://www.skatstube.de/forum/diskussionen/40...
http://www.skatstube.de/forum/diskussionen/70...
Und Du widersprichst Dir mit den Grands: Wenn die meisten davon in Vorhand sind, müsste ein Spieler ja fast jedes mal in VH einen Grand spielen, um auf so eine hohe Quote zu kommen, oder nicht?
Und wenn Du nicht benachteiligt wirst und die Grands nicht schlechter "liest" als andere, warum spielst Du dann weniger?
Sorry, aber ich finde das nicht ganz überzeugend.
Ex-Stubenhocker #63916, 05. September 2011, um 17:49
zuletzt bearbeitet am 05. September 2011, um 17:52
Völlig richtig Sascha.
Bei einem "Vielspieler", sagen wir ab 38%, wäre eine niedrige Grand-Quote ja noch verständlich.
Beispielsweise: spielt ein 40%-Spieler 25% Grands, spielt er logischerweise genau 10% der Gesamtspiele Grand.
Unser unzufriedener Sportskamerad hat ja aber 31% Spielanteil, verknüpft mit unterirdischen 21% Grands.
Das heisst: er spielt in 6,51% der Fälle Grand, also ungefähr jedes 16. mal.
Und redet gleichzeitig von einer "Grand-Fülle".
Absolut absurd, ein Widerspruch in sich selbst.
Das Gegenbeispiel im anderen Extrem ist natürlich kolk.
Er spielt 38% mit einer unglaublichen Grand-Quote von 47%, entspricht dann einer Gesamtquote von unfassbaren 17,86%, also spielt er fast 3 mal soviel Grands, wie "DerBeau". Natürlich verliert er auch einige, was bei der Quote von "DerBeau" selbstverständlich so gut wie ausgeschlossen ist.
Stellt euch mal vor, wenn "DerBeau" mal mit Kolk am Tisch spielt - der verliert den Glauben an das Gute im Menschen komplett.... :-)
Die Wahrheit, denke ich, liegt, wie meistens, in der Mitte.
Ordentliche Spieler haben in der Regel 33 X 30 oder 35 X 28 oder ähnliches.
Dies ergibt eine Grandquote von ca. 10%, wie beim Realskat bei starken Spielern auch.
Wenn sich allerdings kolk mal über zuviele Grands beschweren sollte, gehen mir die Argumente aus.....
Fruchtfliege, 05. September 2011, um 23:40
Warum werden hier so "viele" Grand gespielt?
-
Ich würd gerne mal die wichtigsten Punkte zu diesem Thema zusammenfassen.
Vielleicht hilft diese Sammlung an Hinweisen dem Ein oder Anderen seine Zweifel
aus zuräumen.
1. Normale Grandquote
Die durchschnittliche Grandquote im (Real-)skat liegt nachweislich bei ~30%. Dieser Wert lässt sich leicht überprüfen. Dazu nehmen wir eine Statistik hier aus der Stube
Gesamt: 5.348.037 Spiele
Karo: 616.365 11,5%
Herz: 721.369 13.5%
Pik: 912.236 17%
Kreuz: 1.181.566 22,1%
Grand: 1.389.230 26%
Null: 527.271 9,9%
und eine Statistik aus einem Realturnier
Gesamt: 20.000 Spiele
Karo 2155 10,99%
Herz 2637 13,45%
Pik 3296 16,81%
Kreuz 4324 22,06%
Pik 3296 16,81%
Grand 5880 29,99%
Null 1312 6,69%
(Quelle: Das große Skatvergnügen - 1989)
Ich betrachte die Statistiken als repräsentativ, da die Anzahl der Spiele ausreichend ist um eine Wahrscheinlichkeit dar zustellen.
Was hier gleich auf fällt führt uns direkt zu
2. Wahrscheinlichkeitsverteilung
Beim erstellen der Statistik kommt es unweigerlich zu Phasen bzw. Häufungen von
Ereignissen. Den der Zufall unterliegt nicht der Regel ^^ Nehmen wir die Quoten
der zweiten Statistik zur Hand. Niemals wird es über eine Zeit X alle 3 Spiele zu
einem Grand kommen. Es wird Phasen geben, da ist jedes zweite Spiel ein Grand
und es gibt Phasen da ist nur jedes 4 Spiel ein Grand. Gehen wir noch weiter: Es wird
Phasen geben da gibt es 10 Spiele keinen Grand und es wird Phasen geben da gibt
es 10 Spiele in folge einen Grand. Der Zufall ist dazu da auch Unmögliches möglich zumachen. Wer möchte kann sich gern über Stochastik bei Wikipedia informieren, das Portal spuckt bei Suche unzählige Artikel dazu aus.
3. Zeitfaktor
Gerade im Onlineskat ist der Zeitfaktor für das Empfinden einer erhöhten Grandquote
entscheidend. Im Realskat besteht ein Spiel aus Mischen - Abheben - Austeilen -
Aufnehmen - Reizen - Skataufnahme - Drücken - Ausspielen - Stich nehmen -
Auszählen - Aufschreiben - Karten zusammen nehmen.
All das braucht Zeit. Im Onlineskat übernimmt der Computer einen Großteil der Arbeit.
Es können in der selben Zeit also Online viel mehr Spiele gemacht werden. Da ist klar
das es einem häufiger passiert, dass Grand vernommen wird, statistisch aber weicht die
Quote über längere Zeit gesehen natürlich nicht sehr stark vom Durchschnitt ab.
Wer in ein Profil schaut welches mehr als 5000 Spiele hat sollte sich einmal über-
legen wieviel Zeit er wohl dafür im Realen brauchen würde...
4. Risikobereitschaft - Motivation
Jeder der irgendwie spielt braucht Erfolgserlebnisse die ihn in seinem Handeln
bestätigen. Hier in der Stube ist es die Zahl der $-Punkte die (fast) Alle als Ansporn
nehmen um noch besser zu werden. Man erleidet durch den Verlust eines Spiel weder
körperlichen noch finanziellen Schaden (geistiger Schaden bleibt außen vor ^^). Man
ist also viel Risikobereiter auch mal ein Grand zu wagen, der bei Echtgeld-Bereich nie
als Grand gespielt wird. Es werden also auch (im Nachgang) ungewinnbare Spiele
gewagt. Dadurch kommt man häufiger in die Lage als GS einen Grand spielen zu
müssen. Es werden also Grand gespielt die keine sind.
5. Frust
Als GS einen Grand nach dem anderen hinnehmen zu müssen erweckt leicht den
Anschein benachteiligt zu werden. Man selbst bekommt kein Blatt und die Gegner
spielen und spielen und spielen. Man ist frustriert und empfindet eigentlich subjektiv
nur noch Ungerechtigkeit. Aber hier fangen wir gleich die Diskussion ab: Wer hatte
nicht schon einmal einen Lauf und spielte 4-5 Spiele in Folge teilweise mit bombastischen
Karten? Siehe also Punkt 2
6. Programmierung
Eine reale Zufallsverteilung wird kein Programm der Welt darstellen können. Eine
annähernd wahrscheinliche Verteilung aber allemal. Dazu gibt es einige Algorithmen
die weltweit bei allen Arten von Zufall genutzt werden (Poker, Würfeln, Black Jack).
Ohne diese Algorithmen könnte sich keine Seite, die Geld mit solchen Dingen verdient
gegen Klagen wehren. Aber diese Algorithmen sind anerkannt und im Glücksspiel erlaubt und gesetzlich halten diese auch Stand.
Also, wenn's mal wieder bescheiden läuft, dann habt Geduld. Es ist wie im Leben,
MAL GEWINNT MAN, MAL VERLIERT MAN.
MfG Fruchtfliege aka eXpeRienCe
LieberTeufel40, 06. September 2011, um 00:38
@Fruchtfliege
Kann Dir nur, Voll und ganz zustimmen!
Franz, 06. September 2011, um 11:24
Fruchtfliege, das kommt in meine Sammlung. Vielen Dank für die Mühe!
Ex-Stubenhocker #63916, 06. September 2011, um 12:13
Das ist ja hervorragend, aussergewöhnlich gut.
Ich revidiere jegliche Kritik, die ich in der Vergangenheit an dir geübt habe.
Franz, 06. September 2011, um 13:05
Übrigens:
Unter: www.skatstube.de/profile/spielername/kartenverteilung
, also z.B.: http://www.skatstube.de/profile/falke54/karte...
können die Karten aller Spieler eingesehen werden.
Da die Abfrage sehr aufwändig ist, steht sie aktuell nur unseren Fördermitgliedern und Echtgeldspielern zu Verfügung. Auch darüber kann man sehen, dass niemand benachteiligt oder bevorzugt wird.
k_Uno, 06. September 2011, um 13:10
naja.... das mit dem bevorzugen... da scheint ja tatsächlich einer dabei zu sein, der zumindest a bisserl bevorzugt wird... ;-)
in der Zockerstube 1000 1258 1266
Erwartungswert 1000 1250 1250
*duw*
Franz, 06. September 2011, um 13:23
zuletzt bearbeitet am 06. September 2011, um 13:28
Ganz anders als andere:
http://www.skatstube.de/profile/k_Uno/kartenv...
Da hat sich wohl einer unbeliebt gemacht :)
Nachtrag: Wobei, da wo es drauf ankommt...
47 x 1,25 = 58,75
Ex-Stubenhocker #38860, 06. September 2011, um 17:12
Grandstube
Ex-Stubenhocker #63916, 06. September 2011, um 17:35
Die guten Karten kriegen immer die Anderen - vor allem die URURUROMAGRANDS - stimmt's, KarpendaleHoward?
Gehts dir da wie mir und 90.000 anderen Spielern hier???
Und das seit Monaten, oder????
marco1707, 06. September 2011, um 17:45
finde das gar nicht so schlimm,wenn ich die omas andauernd bekommen würde,finde es nur blöd das die anderen auch welche kriegen!!!
Fruchtfliege, 06. September 2011, um 19:14
Falke, du wirst sehen, meine Namensänderung bringt nur Gutes mit sich ^^ Aber ich bedanke mich für das Lob und die zustimmenden Meinungen =)
Ex-Stubenhocker #63916, 06. September 2011, um 19:26
Das Beste, was ich jemals zu diesem Thema gelesen habe.
Ich hab's kopiert.
In allen, allen, allen.... Punkten meine Meinung.
Ich dachte immer, das sei mein Metier.
Jetzt bin ich "arbeitslos".
Ex-Stubenhocker #89864, 06. September 2011, um 19:58
absolut stark...., besser geht es nicht...:-)))))
pik007, 07. September 2011, um 18:43
stellt mal die Mischmaschine auf normale 25%-30% grand ein, dann machts auch wieder mehr Spaß. Liege jetzt fast bei 40%, die letzten 60 Spiele fast bei 50 %. dann gibts auch weniger Beschwerden
LieberTeufel40, 07. September 2011, um 19:10
Du solltest mal rechnen lernen! Von den letzten 60 Spielen, an denen Du besteiligt warst, hast Du 8 selber gespielt. Davon waren 3 Spiele ein Grand. Von diesen 3 Grands, hast Du noch einen verloren.
Lag wahrscheinlich an der Mischmaschine.
Franz, 07. September 2011, um 19:13
Hallo Pik007,
Du spielst auch "nur 29%" der Spiele als AS, das heisst Du spielst tendenziell vielleicht eher die sichereren Spiele. Das sind vielleicht öfter mal Grands. Das ist auf jeden Fall keine Einstellungssache. Und auch einen Grand, musst Du erstmal gewinnen, nicht nur auswählen- daraus wird die Quote berechnet.
Ex-Stubenhocker #68069, 07. September 2011, um 19:34
@Drosophila melanogaster^^
Ausgezeichnete Ausarbeitung!!! Ziehe wirklich den Hut!!! ☺
LG
Svonja