Ex-Stubenhocker #161446, 15. Oktober 2019, um 14:03
Was gibt es denn für objektive Argumente gegen den Skatguru?
picco, 15. Oktober 2019, um 14:25
Ariadne ...nu kommst Du mit neuem Thema ...der Thread von mir war eine Frage ...wen nettes ich in Magdeburg? ..
Ex-Stubenhocker #161446, 15. Oktober 2019, um 14:32
Das Thema ist überhaupt nicht neu, sondern wird doch bereits ausgiebig diskutiert?
(Nur eben ohne tatsächliche Argumente)
Kartenvernichter, 15. Oktober 2019, um 14:56
John, du musst auch bedenken, das damals, als du 40 warst, die Zeit noch eine vollkommene andere war. Man ist mit einer anderen Generation aufgewachsen und die Alternativen zum Skat am Tisch praktisch nicht gegeben waren. Wenn man Skat spielen wollte, musste man sich zumindest zwei andere suchen, die mitspielten. Man biss dann auch mal die Zähne zusammen und lernte damit umzugehen.
Die heutige "Jugend" tickt da aber nun mal anders. Die wird ganz anders erwachsen. Meine Mutter schickte mich damals täglich zum einkaufen. Heutzutage wird darüber ein Stuhlkreis eröffnet, ob das nicht die freie Entfaltung des Kindes stört und dies als Ausbeutung und seelische Grausamkeit des Kindes angesehen werden kann.
Dazu kommt, die heutige Generation wächst mit Tablets ect. auf. Das ist etwas, womit sie sich auskennen. Damit schreckt man bestimmt keine Jugend ab. Das Tablet an sich ist nichts anderes als die logische Weiterentwicklung der Auswertung Listen mittels Computer. Es verhindert Rechenfehler und Diskussionen über die Lesbarkeit der Zahlen weil es vielen egal ist, das keiner ihre Sauklaue lesen kann, weil sie eigentlich gar keine Lust haben eine Liste zu schreiben und dann hinterher noch ihre Unterschrift kackendreist quer übers Endergebnis schmieren. Über Fehler in der Liste in Spiel 12, die man aber erst am Ende der Liste entdeckt, weil trotz doppelter Listenführung keiner die Listen verglichen hat. Dazu spart es einfach Zeit, die man dann mit "grübeln" übers Spiel verbringen kann. Oder eben mit rauchen.
Ich finde, am Spiel selbst sollte nichts verändert werden. In diesem Punkte gebe ich dir recht. Aber vielleicht ein wenig am Umfeld und am Umgang.
AlbrechtDerArme, 15. Oktober 2019, um 15:07
„Und zwar daran, das, wenn sich denn junge Leute, die mal das Skatspiel real erleben möchte und sich die Höhle des Löwen, sprich in einen Verein begeben, diese gerne schnell rückwärts wieder raus gehen wenn sie die Meute alter, verbissener Frauen und Männer sehen, die sie dann auch noch für jeden Scheiß anschnauzen, weil sie meinen sie wären der Skatgott schlechthin.“
selten Treffenderes gelesen
Ich persönlich würde den Guru gern ausprobieren. Die letzte große Revolution bei der Verschriftlichung von Spielergebnissen fand beim Übergang von Tontafel zu Papyrus irgendwann in der frühdynastischen Epoche statt. Jetzt im auslaufenden Plastozän isses an der Zeit zur nächsten Kulturtechnik voranzuschreiten.
Nur eins stört mich: es is nich meine Erfindung.
Da ich niemand die Preise wegnehmen will, bin ich auch nich vor Ort.
Viel Erfolg ...
JohnJohn, 16. Oktober 2019, um 08:59
zuletzt bearbeitet am 16. Oktober 2019, um 10:00
Kartenvernichter, du hast in deinem letzten Statement einen sehr entscheidenden Punkt angesprochen: "John, du musst auch bedenken, das damals, als du 40 warst, die Zeit noch eine vollkommene andere war. Man ist mit einer anderen Generation aufgewachsen und die Alternativen zum Skat am Tisch praktisch nicht gegeben waren. Wenn man Skat spielen wollte, musste man sich zumindest zwei andere suchen, die mitspielten. Man biss dann auch mal die Zähne zusammen und lernte damit umzugehen."
Ich will jetzt in keiner Weise angeben, aber um meine Grundidee konsequent durchzuführen, muss ich etwas aus dem Funktionärsnähkästchen plaudern.
1990 zum Turnierskat (Großstadtclub) gekommen, 1994 - damals belächelt und kritisiert - einen Club 25 km entfernt in der tabula rasa gegründet. Diesen Club über 10 Jahre geführt, Beständigkeit war quasi ein Markenzeichen (bis heute 2 Spiellokale, nach mir 2 Vorsitzende). Aus ihm sind dann in einer Nachbarstadt zwei Clubs gewachsen, die wiederum nun einen neuen auf die Welt gebracht haben. Wie so viele, müssen nun alle um ihre Teilnehmerzahl kämpfen, doch "mein" Club steht dabei noch immer am besten da, wohl deswegen, weil vieles von dem übernommen wurde, was ich eingeführt habe; ich nenne nur mal als einfaches Beispiel gewisse Rituale am Anfang eines Spielabends - und flexible Zeitregelungen. Doch zurück zur Kernaussage:
Einer der Clubs, die sich aus "meinem" entwickelt haben, hat wegen spezieller Eigenarten des Vorsitzenden eine ganz andere Richtung in der Struktur genommen. Bei einem Gespräch, in dem ich auf vergangene Zeiten verwies, kam folgender Satz von ihm: "So, wie du damals deinen Club geführt hast. kann man das heute nicht mehr machen." Wie lange dieser Club noch leben wird, darüber könnte man Schätzungen anstellen.
Doch - Entschuldigung für die Länge, ich fasse mich sehr kurz - zu meinem Fazit: Natürlich ist die heutige Generation anders. Aber ist das ein Grund, Werte aufzugeben? Zeit für Small-Talk bei Turnieren statt ärgerliche Stimmung wegen Zeitüberschreitung zu äußern,; sich freuen, dass an Wochenenden interessante Turnierformen geboten werden statt zu beklagen "müssen wir denn wirklich so viele Serien spielen", ich könnte Dutzende von Dingen aufzählen, die in meiner Generation anders waren.
Bleibt die Kernfrage: Ist es wirklich gut, sich in jeder Hinsicht anzupassen und "hurra, was Neues" zu rufen oder sollte man nicht mal überlegen, worin die Werte früher bestanden sind und warum eben Turniere wie offene Landespokale früher 500, heute 150 Teilnehmer hatten?
Der arme Skat-Guru, der wohl auch nicht an mir vorübergehen wird, ist sicher an und für sich kein absolutes Übel. Nur der Geist, aus dem er entstanden ist, der gefällt mir einfach nicht.
Zum Schluss noch einen Wunsch: Wer die Zeit hier aufbringen will, diesem Statement zu widersprechen, könnte sie vielleicht auch dazu verwenden, zu überlegen, wie denn der abzusehende Niedergang unseres Turnierskats aufgehalten werden kann.
Ex-Stubenhocker #214662, 16. Oktober 2019, um 09:06
Diese Romane immer...heul.
JohnJohn, 16. Oktober 2019, um 09:44
Mach doch dann lieber Werbung für Turnierskat, statt dass du sie liest!
Kurdt, 16. Oktober 2019, um 10:50
Der aktuelle Jugendleiter vom DSKV hat da ein paar gute Ansätze (Skat-AG's in Schulen, spezielle offene Jugendturniere), die in seinem Heimatverein zu wirken scheinen.
Kenne nur wenige Clubs mit einer so gesunden Altersstruktur. Das lebt natürlich erheblich vom Engagement einzelner.
Ein generelles Generationenthema sehe ich da eher nicht, finde daher auch dieses pauschale Bashing der jungen Generation als kontraproduktiv an.
Die Jugend wächst halt anders auf als früher. Hat mehr Freizeitangebote und höhere zeitliche Belastung durch die Schule. hinzu kommt, dass Skat auch in der aktuellen Elterngeneration nicht wirklich verbreitet ist.Wenn sich dann doch jemand dahin verirrt, passiert halt oft was Kartenvernichter beschrieben hat. Die jungen Leute treffen auf irgendwelche Grantler und das war dann die letzte Begegnung mit dem organisiertem Skatspiel.
Für mich könnten Vereine, die gar keinen eigenen Offline-Spielbetrieb haben, ein Teil der Lösung sein. Dort ist die Eintrittsschwelle wesentlich geringer. Man müsste nur einen Weg finden, diese in die Regionalstruktur des DSKV einzubinden.
Ich wende mich dazu mal an den Jugendleiter. Mal schauen was da für Feedback kommt.
JohnJohn, 16. Oktober 2019, um 11:31
Hallo Kurdt, ein Jugend-Bashing habe ich bei Kartenvernichter nicht entdeckt und auch mir liegt ein solches fern. Konstruktive Vorschläge, wie sie von dir kommen, sind IMMER begrüßenswert.
Resignation und Kaputtreden anderer Gedanken jedoch nicht. Die Gedanken sind bekanntlich frei und manches, was im ersten Blick als tolle Lösung aussieht, kann diesem Anspruch im zweiten nicht mehr standhalten.
Wir leben in einer digitalisierten Welt. Ob das aber nun zu 100% der Fall sein muss oder ob nicht 90% genügen, diese Frage mag erlaubt sein. Und vielleicht damit auch die Frage, ob wir bei Angelegenheiten wie dem Schreiben einer Skatliste, die wir und unsere Vorgänger viele Jahrzehnte lang ohne Tablet bewältigt haben, nun auch hypermodern werden müssen.
Und vielleicht sogar die Frage, ob es wirklich ein Vorteil ist, nach exakt 2 Stunden aus dem System geworfen zu werden und erst über ein Ausnahmeverfahren wieder eingelockt werden zu müssen, um weiterspielen zu müssen.
Die Entwicklung zur digitalisierten Welt wird niemand aufhalten können. Aber vielleicht die negativen Folgen?
Kurdt, 16. Oktober 2019, um 11:59
Ich hatte diesen Absatz gemeint:"Meine Mutter schickte mich damals täglich zum einkaufen. Heutzutage wird
darüber ein Stuhlkreis eröffnet, ob das nicht die freie Entfaltung des
Kindes stört und dies als Ausbeutung und seelische Grausamkeit des
Kindes angesehen werden kann."
Das hat für mich schon den Tenor 'früher was alles besser und die Jugend von heute ist verweichlicht'.
Nochmal zu den Listen: Die positiven Aspekte wurden ja schon geschildert (keine Rechenfehler mehr, Erzwingung von Listenabgleich, keine Sauklaue, ...).In der Papierliste kann ich ehrlich gesagt keinen Vorteil erkennen, außer das es vermutlich günstiger ist.
Das harte Ende der Runde ist ja nur ein umsetzen der bestehenden Regeln und wie zuvor von jemand anderem geschrieben, kann man sich bei drohendem Verzug rechtzeitig an die Speilleitung melden.
Kartenvernichter, 16. Oktober 2019, um 12:02
Ich würde es nicht als besser, sondern eher als anders bezeichnen. Es hat sich nun mal einiges geändert. Ob das positiv oder negativ ist kann ich nicht beurteilen.
Skat-Teufel, 16. Oktober 2019, um 12:56
John, schon mal überlegt das durch Tablett's auch Jugendliche leichter gezogen werden können?Wir haben zB einen 13-jährigen in unseren Reihen, der "schreibt" freiwillig elektronisch, wenn er Papier schreiben muss, dann ist er absolut nicht begeistert.
Du möchtest das konstruktive Kritik und neue Ideen kommen, aber du möchtest nichts kaputt reden.Habe ich jetzt falsch gelesen?Oder wie urteilst du, ohne es zu kennen über eine elektronsiche Listenführung?
Ich werde aber in diesem "Fred" nichts mehr dazu schreiben, denn er ist, wie so oft hier, mittleweile zweckentfremdet.
JohnJohn, 16. Oktober 2019, um 13:05
Skat-Teufel, ich beschränke mich auch auf einige wenige Sätze. Wenn man lange genug Skat gespielt hat und mit der digitalen Technik auch sonst halbwegs umgehen kann, so sollte doch lt. Angabe der erfahrenen Tabletskatschreiber dies nicht so schwer sein. Warum sollte ich also die Vor- und Nachteile davon nicht theoretisch beurteilen und so abwägen können, dass meine persönliche Meinung sich davon ableitet?
Es gibt doch viele Dinge, die wir beurteilen, ohne sie selbst ausprobiert zu haben; dafür haben wir ja eine Vorstellungskraft und die Fähigkeit, uns einzuschätzen.
Vielleicht zwei allerletzte Fragen: WENN das Tablet allgemein eingeführt wird, wird es dann Spieler geben, die NUR deswegen noch Turnierskat spielen? Oder solche, die deswegen nicht mehr spielen?
Kurdt, 16. Oktober 2019, um 13:34
Hier die Antwort bzgl. dem Internetverein:
"Spontan hätte ich gesagt das nichts gegen einen Verein
spricht welcher größtenteils im Internet aktiv ist und nur an den Turnieren
teilnimmt.
Dieser müsste aber in einer VG aufgehängt sein, damit Ihr
dort in der untersten Ebene starten könnt. Auch Einzelmitgliedschaften sind
aktuell in der Vorbereitung.
Ich habe am Freitag Präsidiumssitzung und mache mich da
mal schlau."
Betty_Boo, 16. Oktober 2019, um 14:24
...wie ist das Zeitlimit bei körperlichen Behinderungen?
Das ist keine Scherzfrage.
Ex-Stubenhocker #49475, 16. Oktober 2019, um 14:37
Natural was verstehst du darunter?
Am Wochenende war z.b. jemand mit Rollstuhl da und er hat genauso viel Zeit bekommen wie die anderen.
Betty_Boo, 16. Oktober 2019, um 15:14
zuletzt bearbeitet am 16. Oktober 2019, um 15:35
...ne Arm Behinderung, Handgelenke, man kann nur schwer mischen, oder weil man nur bedingt sitzen kann und immer ne Minute aufstehen muss.
Ist ja vielfältig.
Meine Frau hat ja eine Conterganbehinderung (mischt länger und anders, aber gut) und ich als Schmerzpatient habe auch ziemliche Einschränkungen.
Alles gleich, nur langsamer. Skat können wir bisserl.
Diese Zeitfaktoren summieren sich ja in einer Liste.
[EDIT...immer diese Raucherdiskriminierung]
JohnJohn, 16. Oktober 2019, um 17:44
zuletzt bearbeitet am 16. Oktober 2019, um 17:46
Gibt es denn wirklich keine wichtigeren Probleme als die Zeiteinhaltung? Dem ehernen Gesetz, das zwei Stunden festlegt, MUSS Genüge getan werden. Dafür ist es ja da. (Achtung: Ironie)
Ob man durch den Raster fällt oder nicht, hängt davon ab, wie grundsätzlich - generell unbeliebte - Ausnahmen gesehen werden.
Übrigens: Wir hatten im Frühjahr bei einer LV zwei lebensbedrohliche, gesundheitliche Zwischenfälle und - man stelle sich vor - einen "Zeitverlust" (den es gar nicht gibt) von insgesamt wohl über 2 Stunden zu verkraften.
Alle leben noch und haben die dramatischen Stunden gut überstanden. es gibt nicht viele, aber doch einige, wichtigere Dinge als das Skatspiel an sich. Ich meine mit Nachdruck, dass das Thema Zeiteinhaltung NICHT dazu gehört.
Kartenvernichter, 16. Oktober 2019, um 20:00
Du saugst dir da Sachen aus den Fingern. Alles hätte wenn und aber. Passieren kann immer mal was.
Gegenbeispiel: Bei einem mit über 100 Spielern besetzten Turnier kam zu einem Zwischenfall, wo ein Skatspieler noch vor Ort und Stelle verstarb. Die Rettungskräfte konnten nur noch den Tod feststellen. Die Veranstalter entschieden darauf hin das Turnier abzubrechen und mit den bis dahin gespielten Listen zu werten. Ich sage dir, die Empörung einiger Unverbesserlichen darüber war groß.
Ex-Stubenhocker #161446, 16. Oktober 2019, um 21:57
zuletzt bearbeitet am 16. Oktober 2019, um 22:19
Nehmen wir mal die typische VG- oder LV-Meisterschaft mit ihren fünf Serien am Sonntag.
2h Anfahrt pro Stecke, also insgesamt 4h.
2h pro Serie, also insgesamt 10h.
15min zwischen jeder Serie, also 1h.
30min Mittagessen und 30min Auswertung, also 1h.
Das bedeutet, wenn alles glatt läuft, ohne jegliche Zwischenfälle, sind wir jetzt schon bei 16h, die ich am Sonntag für die Meisterschaft investiere, in dem vollen Bewusstsein, dass für mich als Arbeitnehmer am Montag um 6 Uhr der Wecker hämmert. Eingerechnet sind noch nicht einmal die Extrazeiten, wenn man nach Ergebnis setzt, was oft möglich ist.
Allein das ist schon für mich ein Grund, warum ich die Einzelmeisterschaften nicht mehr spiele. Ich starte unfassbar unerholt in die Woche und trage dieses Sonntagsschlafdefizit die ganze Woche mit mir rum.
Aber nein, du möchtest ja noch das Zeitlimit aufheben. Dann landen wir bei 18 - 20 Stunden für die Meisterschaft. Spitze!
Das kann mir natürlich egal sein, wenn mich am Montag nichts erwartet, weswegen der Altersschnitt weiter steigt.
Aber warum diskutiere ich überhaupt mit John ... gefühlt hast du ohnehin immer etwas auszusetzen.
picco, 16. Oktober 2019, um 23:40
ich bin Raucherin ...und komm trotz Raucherpause immer mit 2 Std aus ..wenn es ein schneller Tisch ist ..machen wir sogar 2 Pausen ...in 2 Std ..kann man dicke fertig sein