Ex-Stubenhocker #167872, 30. Dezember 2019, um 08:46
zuletzt bearbeitet am 30. Dezember 2019, um 08:47
Moin,
Hier mal ne Frage an Leute die sich in der Rechtslage auskennen:
Ich war gestern zum alljährlichen Silvesterpreisskat eines Vereins. Da kommen immer viele Spieler (82) und durch einen Sponsor gibts ordentlich Kohle. 1. 500€, 2.300€, 3. 200€........
Bei meiner 1. Liste hatte ein Msp 5 zu 13 Spiele gemacht, ich hab noch nie erlebt, das einer 13 Spiele verliert! Einer der MS meinte dann, er könnte beantragen das er ausgeschlossen wird.
Gibt es das tatsächlich?
Ich persönlich war nicht der Meinung das er sinnlos abgereizt hatte, 5 Spiele hat er bei passen passen bekommen, 2x Null Ouvert die ich auch gemacht hätte und paarmal Farbspiele die er ausgereizt hat und dann ins Messer gelaufen ist?
Egal, aber gibt es das tatsächlich, das man ihn hätte ausschließen können wegen des Verdachts der Abreizerei?
Witziger Weise saß ich bei Liste 2 mit seinem Sohn am Tisch und der hatte dann auch 11 Spiele verloren!
Ich war mit Platz 5 und 100€ zufrieden.
Kartenvernichter, 30. Dezember 2019, um 09:18
zuletzt bearbeitet am 30. Dezember 2019, um 09:19
Rein offiziell gibt es da nichts...also keine wirkliche Skatregel. Man könnte theoretisch den Punkt 4.5.2 bemühen, wo drin steht, das sich jeder Teilnehmer in jeder Situation fair usw. verhalten soll. Wenn nun ein Spieler viele Spiele verliert und man ihm wirklich abreizen unterstellt, kann man einen Schiedsrichter rufen. Dieser bewertet dann ob wirkliches abreizen vorliegt oder ob es nun halt einfach dumm gelaufen ist. Kommt er zu dem Schluss, das dies der Fall ist, wird er in der Regel ermahnt sein Reizverhalten zu überdenken und im Wiederholungsfall auch ausgeschlossen werden. Dazu kann man dann theoretisch den Paragraf 4.5.2 heran ziehen. Wer selber keine Chance mehr hat, sollte fairerweise den anderen nicht das Spiel versauen. Das kommt allerdings eher selten vor. Meisten kann man das am Tisch regeln und auch dort erkennen, ob es wirklich abgereizt ist oder nur Pech.
JohnJohn, 30. Dezember 2019, um 10:20
Natürlich kann man nicht ausschließen, dass es Abreizen gibt, das in Richtung betrügerisches oder mindestens unfaires Eingreifen zu Gunsten oder Ungunsten anderer Mitspieler geht. Ich hab mal gehört, dass dafür aber noch andere Kriterien als Kartenstand und Listensituation eine Rolle spielen sollten.
Für eine unglückliche - aber natürlich kaum aus der Welt zu schaffende - Wortwahl halte ich in diesem Zusammenhang das "Abreizgeld". Vielleicht setzt sich langsam der Begriff "Verlustspielgeld" durch.
So wie schleichend die Begriffe Offensiv- und Defensivspieler die bösen Abreizer und Maurer verdrängt haben!