Ex-Stubenhocker #253713, 16. Februar 2020, um 02:23
Ich weiß nicht in wie fern das in der Praxis anwendbar ist.
Angenommen der ein Spieler legt seine Karten immer offen hin, sobald er alle Stiche sicher bekommt. Dann folgt daraus für die Mitspieler, dass wenn der Alleinspieler die Karten noch nicht aufgedeckt hat, dass er anhand seinen Blattes noch nicht sicher ist, dass er alle Stiche bekommt.
Das verät eventuell etwas über sei Blatt.
Ist dies ein Grund (zumindest bei wichtigen Spielen) die Karten nicht aufzudecken? Oder ist all dies zu hypothetisch?
giulie, 24. Februar 2020, um 00:10
zuletzt bearbeitet am 24. Februar 2020, um 00:37
Oh, den Gedanken finde ich interessant und gut beschrieben. Die Frage ist also, ob es einen Unterschied für die anderen beiden macht, _nicht zu wissen_ , ob der AS noch mindestens einen Stich abgeben können wird. Ich glaube, es macht keinen Unterschied. Man kann (zumindest bei wichtigen Spielen) wohl davon ausgehen, dass im Zweifelsfall die GS _immer_ so spielen, als ob sie eine Chance hätten. Im anderen, sprich: no chance - Fall wärs eh egal, was sie legen.
(OT: "es macht einen Unterschied" hört sich schon wieder verdächtig nach nicht ganz logischem Anglizismus an, und ich weiss gar nicht, warum ich das so schreibe, hm.)
chrisalson, 24. Februar 2020, um 11:52
Nein, es macht keinen Unterschied, sofern die Gegenpartei nicht durch deine Zeitverschwendung tiltet und deshalb schlechter spielt.
Skat-Teufel, 25. Februar 2020, um 07:42
Den Gedanken hatte ich früher auch, aber wenn man mal klar darüber nachdenkt wird man merken (mit der zeit und Erfahrung), daß es nicht so ist.
Soll man weiterspielen wenn man Rest hat, nur um den Gegenspielern in anderen spielen nicht zu zeigen, dass dort noch was drin ist????
Aber man verärgert sie auch und gute Spieler wissen sehr oft wann das Spiel gelaufen ist.
Und solange die karten oben sind, wird weiterhin auf Sieg gespielt, egal was vorher in anderen Spielen war.
Auch wenn das unnötiges zeit spiel ist (vor allem offline und für die raucher), ebenso beim NO die blanke 9 oben zu halten und 7 und 8 zu drücken.
Leider werde ich sogar angeschnauzt (nur online) wenn ich meine Karten offen zeige, weil ich schon gewonnen habe und die GP noch aus dem Schneider kommt/schon ist und sie trotzdem noch Stiche machen.
Meist dauert das sogar länger als weiterspielen, aber das ist ein anderes Thema.
Kartenvernichter, 26. Februar 2020, um 06:35
zuletzt bearbeitet am 26. Februar 2020, um 06:35
Hallo Wassermann. Ich war anfangs auch irritiert, aber man gewöhnt sich daran. Allerdings haben sich die Skatregeln mittlerweile angepasst. Das bedeutet, das heutzutage auch real am Skattisch ein aufgedecktes Blatt ohne Erläuterung nur noch bedeutet, das er das Spiel gewinnt. Auch wenn der Alleinspieler noch einen Stich oder gar 2 abgibt, hat er das Spiel nicht mehr automatisch verloren, sondern es kann mit aufgedecktem Blatt des Alleinspielers weiter gespielt werden. Höhere Gewinnstufen wie Schneider müssen weiterhin beim aufdecken eingefordert zu werden.
fun-junkie, 26. Februar 2020, um 10:24
Zeigen der Karten ohne Erklärung bedeutet, dass man die restlichen Stiche macht. ISkO - abgekürzte Spiele. Ansonsten am besten Erklärung abgeben, was denn noch so für Stiche abgehen könnten.
https://www.dskv.de/upload_user/skatgericht/PDF/ISkO.pdf
Seite 52
Kartenvernichter, 26. Februar 2020, um 10:39
zuletzt bearbeitet am 26. Februar 2020, um 10:44
Das hat sich im November 2018 geändert. In der neuen Internationalen Skatordnung steht es nun so:
4.4.4 Durch das Auflegen oder Zeigen seiner Karten (auch
nur an einen Gegenspieler) kürzt der Alleinspieler das Spiel ab. Ist es noch nicht entschieden und stimmen alle Gegenspieler der Spielabkürzung zu, hat derAlleinspieler sein angesagtes Spiel gewonnen. Eine höhere Gewinnstufe kann nur berechnet werden, wenn sie mit der Spielabkürzung eingefordert wird. Stimmt ein Gegenspieler nicht zu, ist das Spiel mit den offenen Karten des Alleinspielers fortzusetzen und seinem Ausgang entsprechend zu werten.
Kartenvernichter, 26. Februar 2020, um 10:45
Dieser Eintrag wurde entfernt.
Skat-Teufel, 26. Februar 2020, um 10:58
zuletzt bearbeitet am 26. Februar 2020, um 10:59
@fun-Junkie
Der kartenvernichter hat recht.
Leider schaffen es die oberen Herrschaften nicht, eine neue und somit aktuelle entscheidungssammlung einzustellen.
Die von dir zitierte beinhaltet seit knapp 1.5 jahren nicht mehr gültige Entscheidungen, sowie nicht richtig zugeordnete Paragraphen.
Und schon aus diesem Grund sieht man was das für ein unüberlegter schnellschuss mit der Reform war. Hauptsache ändern, aber um die Folgen sich nicht kümmern.
Kartenvernichter, 26. Februar 2020, um 11:15
Lassen wir mal die Kirche im Dorf. Die dort veröffentliche Entscheidungssammlung ist vom November 2010.
98% der dort gesprochenen Urteile haben weiterhin ihren Bestand, auch wenn die aktuelle Skatordnung punktuell verkürzt, vereinfacht und überabeitet wurde, hat sich bis auf den angesprochenen Punkt regeltechnisch nicht wirklich was verändert.
Man hat auch die Möglichkeit, sich eine aktuelle Entscheidungssammlung gegen Bezahlung zukommen zu lassen. Man müsste mal diese sehen, um diese zu beurteilen.
chrisalson, 26. Februar 2020, um 14:02
Die eigentliche Frage ist doch, warum beim Skat so viele Paragraphenreiter unterwegs sind?Klare Regeln "d'accord", aber dieses Regelgebumse wirkt auf Leute wie mich einfach nur abschreckend - das ist auch der Grund weswegen ich noch nie live gespielt habe.Mit dem Spießertum kann ich mich null identifizieren.
Kartenvernichter, 26. Februar 2020, um 14:16
Lach....eine berechtigte Frage. Es gibt immer wieder welche, wo man nach 10 Minuten am liebsten wieder aufstehen würde.
Andersrum hab ich auch schon viele schöne Stunden mit netten Leuten am Tisch verbracht.
Ex-Stubenhocker #161446, 26. Februar 2020, um 15:11
Wenn du noch nie live gespielt hast, woher weißt du dann, wie Liveskat abläuft und dass du das nicht haben möchtest?
chrisalson, 26. Februar 2020, um 15:28
Valides Argument. Aber alleine der Gedanke, mit älteren Herren am Tisch zu sitzen die mir Skatregeln ins Ohr flüstern, find ich schon weniger sexy.Ein anderes Beispiel wie wenig zugehörig ich mich als 30jähriger vom "mindset" her fühle:
Ich wohne in Strasbourg und war kurz davor meine Scheu abzulegen und tatsächlich mal live spielen zu wollen ... hab mich dann mal erkundigt und umgehorcht ... es gibt tatsächlich einen Skatverein im naheliegenden Kehl.Als ich mitbekam, dass der Skatverein NEGER Kehl heißt, war mir die Lust vergangen.Und jetzt bitte nichts von wegen "blablub der name ist traditionsverwurzelt" und was weiß ich noch was alles - Das ist doch nicht mehr zeitgemäß.
Betty_Boo, 26. Februar 2020, um 15:54
@chrisalson,
nicht so scheu.
Solltest du mal an der schönen Ostsee verweilen, fühl dich eingeladen, zu einer schönen Runde Liveskat.
picco, 26. Februar 2020, um 17:32
Chrisalson ...ich spiele viel real und bin auch seit 1994 Schiri beim DSKV ...nicht die älteren Spieler , sondern die "jungen" brauchen die Skatregeln ...die "älteren" wie Du sagst, kennen die Regeln ….
den Skat-Club Neger Kehl kenne ich noch aus meiner Liga Zeit ..was ist an dem ´Namen denn nicht zeitgemäß? .. was ist an Tradition denn so verwerflich?
und Scheu bist Du bestimmt nicht ..belehrst doch alle Spieler in der Zockerstube ….solche Spieler brauchen wir bei uns im Club nicht ...
Kartenvernichter, 26. Februar 2020, um 19:36
Ich finde die "Belehrungen" von Chris oft recht hilfreich. Sie regen mich dazu an, über meine Spielweise nachzudenken. Er war zumindest zu mir immer freundlich. Es gibt genug Vollpfosten in allen Lebensbereichen die solche Standardsprüche ablassen wie "Was spielst du für ein Scheiß", "Geh MauMau spielen" oder ähnliches. Auf Nachfragen, was man anders machen könnten, da kommt nie was produktives. Solche Menschen hasse ich wie die Pest. Solche Menschen nehme ich nicht für voll, sollten sie auch noch so gut Skat spielen können. Da schalte ich ab und spiele lieber absichtlich falsch um sie zu ärgern. Da habe ich 10 mal lieber einen Chris als solche Spieler. Das gilt real wie virtuell.
Und was das Alter angeht...die Alten brauchen wielleicht nicht unbedingt die Skatregeln, aber sie bräuchten mal ein bisschen...wie soll ich es ausdrücken...Gelassenheit? Die Skatgemeinschaft beschwert sich über fehlende Jugend? Das kann sie sich selber zuschreiben. Da kommt dann mal ein "zwanzigjähriger" in einen Verein, dann betet man gleich....lass ihn bloß nicht mit den falschen Leuten an den Tisch kommen, denn dann kommen sie/er nie wieder. Denn sie reiten auf ihren Regeln rum als gäbe es kein Morgen. Das gilt natürlich nicht grundsätzlich. Ich kenne genauso viel gelassene "Alte" (pervers, das ich mich mit mittlerweile 50 noch zu den jungen zähle) wie ich verbitterte Existenzen kenne.
Kartenvernichter, 26. Februar 2020, um 19:44
Und dann nochmal zu Masbos Ausgangsbeitrag an sich...du gibst die Antwort in deinem Beitrag doch eigentlich schon selbst. Es gibt Spiele, die jeder Anfänger Scheider spielt. Die werden gerne schon nach 2-3 Stichen aufgedeckt. Gerne um Zeit zu sparen, da es bei Realturnieren oft ein Zeitlimit gibt. Dann gibt es die komplizierten Spiele, wo jede Karte entscheident über den Spielausgang sein kann....die werden dann oft bis zum letzten Stich gespielt. Und es gibt Spieler, die aus welchen Gründen auch immer, immer Karte für Karte spielen. Man merkt am Tisch sehr schnell, wer welche Spielweise bevorzugt. Im Endeffekt hat das alles nichts zu sagen. Welche Schlüsse du aus welchem Verhalten schließt, sei dir selbst überlassen.
chrisalson, 26. Februar 2020, um 19:53
Erstmal @natural: gerne, auch wenn es auf absehbare Zeit wohl nicht dazu kommen wird.
@picco: Deshalb schrieb ich doch ("Klare Regeln "d'accord"). Meine Kritik bezieht sich nur auf eine altbackene Paragraphengeilheit einiger Ewiggestriger, die ihren Regelfetisch ausleben.Skat ist ein strategisches Spiel und zieht die Buchhalterpersönlichkeiten damit scheinbar magisch an.Muss ich wirklich erklären, warum Neger Kehl nicht mehr zeitgemäß ist?An Tradition ist nichts verwerflich, aber an Diskriminierung... und wenn farbige Mitbürger mir sagen, dass sie so ungern genannt werden möchten, dann bin ich so nett und respektiere das. Überdies, Danke für deine Belehrung.
Aber ... wir schweifen ab.
Ex-Stubenhocker #115347, 26. Februar 2020, um 19:54
Ich habe nie verstanden, warum man (als Beispiel) den Gegenspieler nicht eine falsch gespielte Karte zurücknehmen lässt. Mit falsch gespielt meine ich, Farbe nicht bekannt, Ausspiel ohne an der Reihe zu sein u.ä.Da heißt es dann sofort, Spiel beendet, zuungunsten desjenigen, der den Fehler begangen hat. Ist im Regelbuch verankert, weiß ich. Jeder, der das in solchen Situationen einfordert, ist daher im Recht.Menschlich ist es aber nicht, warum gibt es solche Regeln? Soll der andere doch seine Karte zurücknehmen. Ich will das Spiel gewinnen, indem ich 60/61 Augen erziele, und nicht anders. Wenn in diesem Beispiel der Fehler natürlich 2 Stiche später auffällt, okay, dann ist es wieder was anderes.
Mir kommt es nicht selten so vor, als seien manche nur auf der Suche nach solchen Situationen, um ihrem Gegenspieler schnell ein Spiel abschreiben zu können. Solche Regeln finde ich abschreckend. Vielleicht meint chrisalson solche Situationen?
Kartenvernichter, 26. Februar 2020, um 20:00
Menschlich....ein guter Begriff. Besser als mein "Gelassenheit". Danke.
Es ist natürlich so....hab ich einem das schon 10x gesagt, beharre ich irgendwann vielleicht auch darauf. Aber im Endeffekt zählen auch die äusseren Umstände. Laut, abgelenkt oder sonst was. Man sollte bei allem "Mensch" bleiben. Ich gewinne auch lieber regulär als durch durch irgendwelche Hintertürchen.
picco, 26. Februar 2020, um 20:08
Mitch ...als As kannst Du immer die Gs auffordern, die falsch ausgespielte Karte zurück zu nehmen ..musst nur gewinnen ..
Kurdt, 26. Februar 2020, um 20:38
@chrisalson: In Meißenheim gibt es einen Verein von dem ich bisher nur gutes gehört habe.
Kann deine Bedenken aber voll und ganz nachvollziehen. Bin in einem ähnlichen Alter und habe durch Umzüge einige Vereine kennen gelernt. Oft gibt es ein paar Stinkstiefel, welche die ganze Stimmung vergiften und Neulinge effektiv fern halten.