Unterhaltung: 30 Jahre...Mauern weg

Betty_Boo, 29. September 2020, um 23:06
zuletzt bearbeitet am 29. September 2020, um 23:09

Ahoi User,

mir ist es natürlich ein Bedürfnis, den vielen mutigen Menschen und einer friedlichen Revolution, hier Beachtung zu schenken, sowie ganz großen liebevollen Dank meinerseits zu geben.
30 Jahre ist schon eine wirklich enorme Zahl und erfreut mich.

Es ist sicher auch ein streitbares Thema für diverse Menschen, welche sich anderes, auch heute noch erhofft haben.

Meine Eltern hatten 1984 den unglaublichen Mut mit 2 Kindern und einer Flucht, ein Leben in Freiheit zu ermöglichen.
Ich kann nicht in Worten ausdrücken, wie stolz ich heute auf sie bin.
Ich mag mir nicht ausmalen, was passiert wäre, wenn....
Ihr seit für mich Helden.

Ebenso alle anderen Menschen, welche dafür selbstlos alles eingebracht haben.
Es erfüllt mich voller positiver Energie.
All diese Menschen sind Helden!!!

Ich bin sehr glücklich heute in Freiheit zu leben zu dürfen.
Ebenso das Recht der Meinungs- und Wahlfreiheit zu haben.
Das verbinden unser Gesellschaft empfinde ich als Geschenk.

Einfach noch einmal Danke 🍀 ♥️

asterix, 30. September 2020, um 19:07

joo schon 30 Jahre ist es her.
Für mich Persönlich war es ein schönes ereignest, habe es hautnah mit Erlebt wie der Schlagbaum auf der Bonholmerstr im Jahr 1989 nach oben ging, und 7Jahre später dann meine Frau kennenlernen durfte, wäre die mauer nicht gefallen hätte ich das alles nicht erlebt.

samson50, 30. September 2020, um 22:35
zuletzt bearbeitet am 30. September 2020, um 23:01

@asterix
jo, gönne ich Dir 😋 -- gab es "Asterix und Obelix" auch in Deiner früheren Heimat zu lesen ?
Ich war mal als junger Bursche 1983 in Ost-Berlin mit 20 DM West "Eintritts-Geld" gewesen , und habe da gute 2 Stunden beim Anstellen zum Fernsehturm gewartet, um dort oben für eine halbe Stunde eine Runde bei Kaffee und Kuchen drehen zu dürfen ^^
P.S.:
Hätte die RAF damals den Deutsche Bank Chef Alfred Herrhausen nicht ermordet, wäre die Wirtschaft im Osten Deutschlands besser abgewickelt worden, ohne so viele Arbeitslose 😠

AlbrechtDerArme, 30. September 2020, um 23:15

Aber Hallo ... Asterix und Obelix ... für 20 Pfennig gab‘s Eintritt ins Kino in Bakenberg. Da sind wir als 7jährige ohne Eltern mit den geliehenen Fahrrädern die 8km auf den Dorfplatz hingeturnt, und ham den täglichen Kinderfilm geguggt. An Asterix und Obelix erinnere ich mich genau, weil es danach am Strand und in den Dünen dahinter epische Schlachten gab und wir danach immer überlegt ham, wer wohl die Besseren sind die Gallier oder die Abrafaxe. Je nach Favorit wurde dann halt die eine oder andere Sandburg zerstört, überschwemmt oder anderweitig ausradiert. 🙄Es sei denn ... Du hattest Winnetoufiguren ... die roten ham immer gewonnen ...

Alexandra32, 30. September 2020, um 23:44

Das stimmt..

mmaker, 01. Oktober 2020, um 03:38
zuletzt bearbeitet am 01. Oktober 2020, um 03:40

Albrecht,

Du musst mir dringend helfen: wie könnte das Coke-Ersatz Getränk heissen, dass mir genau einmal erfolgreich ca 1987 in meiner Lieblings-Gaststätte "Der Aktivist" in Lommatzsch bei Meissen angedreht wurde?

Das war an Ekligkeit verdammt nah an dem Dujardin, den Hage kürzlich an mich verfüttern wollte.

Ich war im zarten Alter von circa 20 Jahren 3 mal jedes mal für ein Paar Wochen da (möglich durch entfernte Verwandte da - unorganisierter Urlaub ging ja nicht einfach so).

Meine Haupteindrücke:

- viel Sachen, die sehr merkwürdig wirkten - aber auch nicht mehr als in einem anderen Land, das man so besucht.

- Russen! Mit "C und A" (ich weiss) auf den Klappen. Nie vorher life gesehen. Sensation.

- Weinkultur, bei der ich als Westfale total überfordert war.

- Gasthäuser, die um 21:00h schlossen.

- extrem schlechte Luft in Meissen

- nette Leute - in der Tat kann ich mich an keinen einzigen miesen Typen da erinnern. Keine Ahnung, wo die sich alle versteckt haben

- Scheiss-Bullen (wir mussten uns ja jede paar Tage in der Polizeistation melden), die deutlich frecher waren als zuhause

Wie gesagt, alles halbvergessene Erinnerungen eines 20-jährigen.

Einen riesen Vorteil hatten die kurzen Erfahrungen in der DDR aber: als dann Leute nach der Maueröffnung auch in unsere Stadt kamen, hatte ich nicht den Eindruck, dass da Ausserirdische, Halbwilde, Bettler oder Leute kommen, die nicht wissen, wie eine Banane aussieht. Sondern recht normale Deutsche mit recht typisch deutschen Werten, die halt nur andere Erfahrungen gemacht hatten. Im Vergleich dazu war mir ein Bayer damals deutlich fremder.

Ich habe keine Ahnung, wie das Leben in der DDR wirklich war. Hoffentlich fühlt sich niemand auf den Schlipps getreten.

AlbrechtDerArme, 01. Oktober 2020, um 05:15
zuletzt bearbeitet am 01. Oktober 2020, um 05:23

Ich hab auch keine Ahnung wie es in „der“ DDR wirklich war.
Dafür weiß ich aber noch wie es in „meiner“ DDR war.

Und eins darf ich verraten: nach der Schule sind wir nicht nachts in gebückter Haltung durch kalte verregnete Straßen geschlichen.

Wenn man heute so in den Schulbüchern liest wie es so war, dann darf man ja annehmen neben Trabbi, Stasi, Russen und Mauer gab‘s nichts.

Heute wie damals kam es eben drauf an was man aus der Situation macht.

Hier hat schien die gleiche Sonne vom Himmel herab und im Winter hat’s hier genauso geschneit wie bei Euch. An Schauermärchen von schwarzen Schnee kann ich mich nicht erinnern. Die Liebe und der Hass unter den Menschen muss wohl genau so groß gewesen sein wie überall sonst auf der Welt.

Im Hinterhof gabs ein Sandkasten, der war aber immer voll Katzenkacke und da durften wir nich hin. Außerdem war direkt im Hof ne ausgebombte Werkstatt. Da lagen auch Splitter von gebrochenem Glas rum.

Es kommt eben drauf an ob man jemand verantwortlich fühlt und der sich dann engagiert ... wie heute

Für meine Klasse war eine Patenbrigade aus dem nobelsten Hotel Dresdens dem Belevue zuständig. Nein - nicht die Reinigungskräfte oder gar einfache Bäcker Nö - die Konditorei! Unsere Klasse hatte zu jeder Zeugnisausgabe ne Eisbombe am Start. Zu Weihnachten gings in die Backstube und jeder kam mit selbstkreierten Plätzchen nach Hause die warn vom Feinsten.

Meine Kinder lernen ab der 1.Klasse Englisch ... können noch nicht Deutsch schreiben aber müssen ne Fremdsprache lernen. Wir hatten dafür Schulgarten (🤢Gemüsesorten lernen und Unkraut zupfen) und Werken ... AlbrechtDerArbeiter an der Bohrmaschine und Kreissäge. Da fällt heute jeder TÜV Heini ausn Latschen und Lehrer würden von wütenden Eltern verklagt werden - Kinder an der Tischkreissäge. In der 3. Klasse ham wir Bilderrahmen auf Gehrung gesägt ... und zwar per Hand.

Vor dem Unterricht hieß es:
🧑🏻Für Frieden und Sozialismus, seid bereit!
👶🏻👶🏻👶🏻👶🏻👶🏻Immer bereit!
... wer die 2 Worte sagen konnte der hatte bei uns in der Klasse nichts auszustehen.

Mein LEGO hieß nich LEGO sondern PeBe und hatte genau so viele Teile. Diese waren allerdings nich so bunt wie LEGO. Aber es war mir egal, denn erstens kannte ich damals LEGO noch nicht und zweitens hatte ich eh die 2 großen Anker Steinbaukasten mit Holzdach und Dachziegel lieber. Da gab‘s keinen Bauplan und die Schlösser und Burgen entstanden aus freier Phantasie.

Ich war jedes Jahr 2 mal im Ferienlager. Makkaroni mit Bologneser Soße schmecken im Kapitalismus genau so gut wie beim Honni. Erdbeeren haben damals besser geschmeckt als heute, dafür war es wohl damals schwerer „Tempo - Linsen“ oder einen Kasten vom guten Radi Export zu ergattern.

Gehungert hab ich nie! Schulmilch und Mittagessen war spottbillig und definitiv reichlich. Schlimm was da immer übrig blieb.

Für mich gabs 2 Arten von „Russen“. Die normalen die 600m hinter unserem Haus in der Neustadt die LKW‘s vom Zug bugsierten. Und dann gab’s die Russen mit „Schlitzaugen“ die ich immer in Oschatz (oder Wurzen?) gesehen hab. Die entluden auf dem Nachbargleis abgestellte Kohlewaggons - von Hand.

Wie gesagt das sind nur meine Erinnerungen.

Ex-Stubenhocker #164609, 01. Oktober 2020, um 08:18
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Ex-Stubenhocker #164609, 01. Oktober 2020, um 08:30
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Ex-Stubenhocker #164609, 01. Oktober 2020, um 08:37
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Ex-Stubenhocker #164609, 01. Oktober 2020, um 08:41
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Ex-Stubenhocker #164609, 01. Oktober 2020, um 08:46
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Betty_Boo, 01. Oktober 2020, um 14:16
zuletzt bearbeitet am 01. Oktober 2020, um 14:17

...es gab Club Cola und Quick Cola, soweit ich mich erinnere.
Beide Ekelhaft.
Ich habe gern die Rote/Grüne Brause getrunken.
Und Milch aus der Flasche. 2o Pfennig Pfand.
Wir Kinder sind oft mit Bollerwagen durch die Straßen gezogen, haben bei allen Leuten nach Altpapier und Altglas gefragt.
War der Bollerwagen voll, ging es zum Altstoffhändler, Taschengeld aufbessern.
Da war immer ne "Schlager Süßtafel" beim Einkaufen dabei 😄

Ex-Stubenhocker #261639, 01. Oktober 2020, um 15:10
zuletzt bearbeitet am 01. Oktober 2020, um 16:17

zu meiner zeit da lief der film im kino "Otto der Fim" glaube ich zumindestens aber mit otto walkes .
am eintritt da stand die polizei und wer keine 14 oder gar 16 war durfte nicht rein. auch kinder unter 14 in begleitung ihren eltern durften nicht rein,aber es lag vieleicht daran das das ganze kino vollgestopt war mit parteibonzen vom gegenüber liegenden rathaus.

Ex-Stubenhocker #261639, 01. Oktober 2020, um 15:15
zuletzt bearbeitet am 01. Oktober 2020, um 15:35

natural
zu der rote brause hat mann feuerwehrbrause gesagt und die grüne brause waldmeister geschmack war sogar zeitlang aus dem verkehr gezogen wegen angeblichen
krebs gefahr.

Ex-Stubenhocker #261639, 01. Oktober 2020, um 15:52
zuletzt bearbeitet am 01. Oktober 2020, um 16:26

Dina 68
das stimmt sozial schmatotzer gabs nicht und sind immer brav zu arbeit gegangen,aber bist 3 tage lang nicht zu arbeit erschienen und keine kranschreibung in betrieb vorlag stand plötzlich die polizei vor dir tür .

Ex-Stubenhocker #261639, 01. Oktober 2020, um 16:00

dina 68
deine beiträge echt zu schmunzeln.

biertulpe, 01. Oktober 2020, um 16:06

Pflicht zur Arbeit heute undenkbar. 1.Keine Arbeit da. 2. Man ist es von den Eltern gewohnt dass es ohne zeitig Aufstehen auch geht.

Ex-Stubenhocker #261639, 01. Oktober 2020, um 16:14

ada
dein beitrag vom feinsten.

Ex-Stubenhocker #164609, 01. Oktober 2020, um 16:34
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Ex-Stubenhocker #261639, 01. Oktober 2020, um 17:47

dina68
weist du eigentlich was konsum wörtlich übersetzt bedeutet?

Ex-Stubenhocker #261639, 01. Oktober 2020, um 17:56
zuletzt bearbeitet am 01. Oktober 2020, um 17:58

zu weihnachten gabs apfelsinen 1 kg pro person oder haushalt.in der schlange vor mir stand ne oma sie bekamm 1kg. für sich alleine. wir waren kinderreich (6 personen) haben etwas mehr bekommen 2 kg. das war der wahre sozialismus.

Ex-Stubenhocker #261639, 01. Oktober 2020, um 18:02
zuletzt bearbeitet am 01. Oktober 2020, um 18:02

konsum = kauf ohne nachzudenken schnell unseren mist .

Betty_Boo, 01. Oktober 2020, um 18:19
zuletzt bearbeitet am 01. Oktober 2020, um 18:20

...wir hatten so nen süßen kleinen Konsum (Tante Emma), an ner Ecke.
Diese tolle Oma hat alle Kinder geliebt. ♥️
Hach hatten wir Spaß.
Gab dort auch alles Notwendige zum überleben.

mmaker, 01. Oktober 2020, um 18:33

Danke, Dina und Natural.

Club Cola wars.

Eigentlich wollte ich nun schreiben, dass dies eine Marke ist, die mit Recht von der Geschichte weggefegt wurde.

Aber was muss ich feststellen? Da hat sich tatsächlich jemand den Namen gesichert. Ich frag mich nun, ob die Ekligkeit ebenfalls übernommen wurde (oder gabs wirklich Leute, die das mochten?)

https://www.club-cola.de/

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