FriedelV, 08. August 2024, um 20:38
Hallo
Heute habe ich etwas seltenes erlebt und es gab Unstimmigkeiten über den Wert des Spiels.
Ich saß in Vorhand. Als Mittelhand 18 geboten hat, war ich weg. Hinterhand hat dann bei 33 das Spiel bekommen, den Skat aufgenommen und Pik gespielt. Er hat ohne 1 gespielt, hätte also Schneider spielen müssen. Er hat 30 Punkte bekommen, war also selbst Schneider.
Meiner Meinung nach hat er ein 33-er Spiel gereizt, hat verloren und wurde Schneider. Also 88 Miese. Er hat darauf bestanden, dass es nur 66 Miese sind.
Was sagen die Regeln dazu?
fun-junkie, 08. August 2024, um 21:03
66 Miese.
Pik einfach Schneider verloren
Traumprinz, 08. August 2024, um 21:09
zuletzt bearbeitet am 08. August 2024, um 21:12
Und das überreizt?!
Würde auch sagen 88
fun-junkie, 08. August 2024, um 21:12
https://dskv.de/app/uploads/sites/260/2021/03/ISkO-2018-3.6-1.pdf
2.5.1
kannst nicht doppelt Schneider berechnen
fun-junkie, 08. August 2024, um 21:14
Wenn er 33 sagt, ist es nicht überreizt, wenn danach ein Schneider-Spiel herauskommt
VETTELmitmTURBO, 08. August 2024, um 21:16
zuletzt bearbeitet am 08. August 2024, um 21:17
das überreizt wird mit (eigen)schneider abgegolten... 66 Nasse abzgl der 50P ggf... also -116 ges.! man kann glaub ich auch nicht eigenschwarz werden bei überreizten... sicher streitbar, ist aber so geregelt so weit ich weiß LG
mayajahn08, 08. August 2024, um 22:16
zuletzt bearbeitet am 08. August 2024, um 22:18
Da er Schneider hätte spielen müssen, selbst Schneider wurde, meine ich, dass sein eigener Schneider theoretisch als Schwarz gerechnet wird, somit 88
VETTELmitmTURBO, 08. August 2024, um 22:30
zuletzt bearbeitet am 08. August 2024, um 22:32
siehe ISKO Maya.. bei überreizten Spielen gibts kein eigenschneider oder eigenschwarz - das wird da nicht gewertet, da man davon ausgeht, dass der Spielende ja bereits gestraft ist (mit überreizt=schneider!)
MMn nicht ganz so fair, weil selten auch mal abgereizt wird, mit dem Wissen: kann nicht mehr als ein Verlustspiel in der Nähe meines Reizwerts abgezogen bekommen.. da könnte man bestimmt auch in die Richtung argumentieren, dass zumindest bei Skataufnahme auch eigenschwarz nochmalne Stufe zusätztlich Abzug bekommen sollte...im Gegensatz zu Hand.. Riesenproblem aber: Nachweisbarkeit... wie willst du da jemandem nachweisen, dass er eben nicht den pik bu bei ohne4 reizung jenseits von 48 gefunden hat? da kann sich jeder leicht rausreden... sollte aber auch echt nicht so oft vorkommen...ist wohl einfach auch zu irrelevant für den Verband dafür was am Regelwerk zu machen
LG
FriedelV, 08. August 2024, um 23:02
zuletzt bearbeitet am 08. August 2024, um 23:02
In der Deutschen Skatordnung habe ich nichts gefunden. Aber in der von fun-junkie verlinkten Internationalen Skatordnung steht unter 3.6.1 folgendes:"Bei einem überreizten Spiel mit Skataufnahme muss der Grundwert des Spiels so oft berechnet werden, bis er mindestens den angesagten Reizwert erreicht."
Das bedeutet, dass es ein Spiel mit 33 Punkten ist. dazu kommt dann der Schneider und verloren. Das sind dann also 88 Minus-Punkte. Aber wirklich eindeutig ist das nicht.
Das verursacht einen Konflikt, der nach dieser Skatordnung in 2.5.10 geklärt wird:
Im Zweifelsfall muss die Gegenpartei dem Allein-spieler den Spielverlust und der Alleinspieler das
Erreichen von Gewinnstufen nachweisen.
Es bleibt also bei 88 (+50) Miesen.
fun-junkie, 09. August 2024, um 06:59
zuletzt bearbeitet am 09. August 2024, um 07:15
Das gereizte Spiel ist doch einfach Pik Schneider und das Spiel wurde erreicht, da der AS Schneider gespielt wurde. Es wurde ein 33er Spiel erreicht.
“[Es ist] überreizt einzutragen, wenn ein Spiel nicht möglich ist.“
überreizt wird also nur als zusätzliche Notiz, wenn das Spiel theoretisch nicht möglich ist, verwendet. Pik einfach Schneider ist möglich, also ist überreizt nicht relevant.
Traumprinz, 09. August 2024, um 08:32
hmmmm
wie würde denn dann dasselbe Spiel gewertet, wenn der Spieler den Skat nicht aufgenommen hätte?
fun-junkie, 09. August 2024, um 08:33
Pik einfach Hand Schneider -88
Traumprinz, 09. August 2024, um 08:35
genau!
das ist doch bizarr 🙃
fun-junkie, 09. August 2024, um 08:38
Was genau? Dass der Skat dem AS gehört?
Traumprinz, 09. August 2024, um 08:56
zuletzt bearbeitet am 09. August 2024, um 09:14
Einmal wird eine (verpasste) Gewinnstufe außen vor gelassen. Beim zweiten Mal wird sie berücksichtigt.
[obwohl es dennoch um 7:15 schon irgendwie klick gemacht hat… 🤓ds]
Kurdt, 09. August 2024, um 09:03
Wenn die Gegenspieler Schneider gespielt werden ist es doch genau so. Das Handspiel bringt 44 und das normale Spiel 33 Punkte.
Eigenschneider oder Schneider der Gegenspieler spielt schlicht und ergreifend keine Rolle.
Traumprinz, 09. August 2024, um 09:33
Mag sein, dass es so gehandhabt wird
plausibler finde ich aber:
pik einfach - überreizt - schneider / verloren -88
fun-junkie, 09. August 2024, um 11:07
zuletzt bearbeitet am 09. August 2024, um 11:09
Überreizt ist aber keine Gewinnstufe.
https://dskv.de/app/uploads/sites/43/2020/11/Spiellisten.pdf
dort kann nirgends „überreizt“ angekreuzt werden.
es ist ein Parteien-Spiel, wo jede Partei die selben Rechte und Möglichkeiten hat. Und überreizt kann der AS halt nicht erspielen
Kurdt, 09. August 2024, um 12:01
es ist aber nicht überreizt, wenn eine entsprechende Gewinnstufe (bzw. Verluststufe) erreicht wurde.
FriedelV, 09. August 2024, um 18:15
Wenn der Alleinspieler mit mehr als 30 Punkten verliert, bekommt er 66 Miese. Ich gehe davon aus, dass wir uns da einig sind. Wenn er Schneider wird, muss es imho eine Verluststufe höher sein.
FriedelV, 09. August 2024, um 18:33
OK. Und hier ist dann wohl die Lösung. Es gab mal so einen Fall beim Skatgericht. Unter https://dskv.de/app/uploads/sites/43/2021/11/Entscheidungssammlung-2021.pdf kann man auf Seite 32 folgendes lesen:
Der Alleinspieler hat ein Spiel mit Skataufnahme durchgeführt. Bei diesen Spielen gibt es die drei Gewinnstufen Spiel einfach, Schneider und Schwarz,gewonnen oder verloren. Durch ... musste der Alleinspieler zum Spielgewinn die Gegenspieler Schneider spielen. Das ist ihm nichtgelungen; vielmehr ist er mit 29 Augen selbst Schneider geblieben. Die ISkO sieht eine doppelte Berechnung von Schneider nicht vor. Der Eigenschneider des Alleinspielers
bildet also keine besondere Berechnungsstufe und hat in diesem Fall auf die Bewertung
des Spiels keinen Einfluss. ...
Das waren also nur 66 Miese.
Ramare, 10. August 2024, um 15:54
5.2.1.1 Fall:Der Alleinspieler hat das Spiel mit 24 bekommen. Er findet den Pik-Buben im Skat und spielt Herz. Er macht die Gegenspieler nicht Schneider, wie es zum Spielgewinn notwendig wäre. Vielmehr erhält er selbst nur 29 Augen. Wie ist das Spiel zu bewerten? Entscheidung:Das Spiel ist wie folgt zu berechnen: Herz ohne einen, Spiel 2, Schneider 3 = 30, verloren 60 Minuspunkte. Begründung:Der Alleinspieler hat ein Spiel mit Skataufnahme durchgeführt. Bei diesen Spielen gibt es nach der oben genannten Bestimmung der SkO die 3 Gewinnstufen Spiel einfach, Schneider und Schwarz, gewonnen oder verloren. Durch den im Skat liegenden Pik-Buben musste der Alleinspieler zum Spielgewinn die Gegenspieler Schneider spielen. Das ist ihm nicht gelungen; vielmehr ist er mit 29 Augen selbst Schneider geblieben. Die SkO sieht eine doppelte Berechnung von Schneider nicht vor. Der Eigenschneider des Alleinspielers bildet also keine besondere Berechnungsstufe und hat in diesem Fall auf die Bewertung des Spiels keinen Einfluß (siehe SkO 5.2.5). Das Spiel war daher wie in der Entscheidung dargelegt zu berechnen.