Ex-Stubenhocker #44440, 08. April 2010, um 04:26
zuletzt bearbeitet am 08. April 2010, um 04:27
frühling!
für den besten futuristischen beitrag in den nächsten 48 stunden versende ich eine kalligraphie.
ab jetzt.
die jury bin ich.
mfg. b.b.
Ex-Stubenhocker #44440, 08. April 2010, um 05:03
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Ex-Stubenhocker #186, 08. April 2010, um 11:30
Wo entwickelt sich das Skatspiel hin? Wird es in Hinterstuben ein Mauerblümchen-Dasein fristen oder zu einer allgemein als sinnvoll erkannten Freizeitbeschäftigung aufsteigen?
Dieses Buch entwickelt eine durchaus realistische Vision, welche Bedeutung Skat als Massendenksport im Jahre 2019 haben könnte. Meist in einer zeitlosen Biergartenatmosphäre angesiedelt beleuchten Möchtegern-Profis, Anfänger und Laien das Leben rund um die Karten, die für manche die Welt bedeuten.
Skat als zentraler Gedanke in einer Schule der Zukunft? Eine Vision wird wahr, wenn man Claudia und Eckard in ihre Versuchsschule begleitet. Ganz nebenbei bahnt sich eine bayerisch-preussische Liaison an, die ihren Höhepunkt bei einem Besuch der Skatmetropole Altenburg anlässlich der Eröffnung des WSSZ (Welt-Skat-Schafkopf-Zentrums) im Jahr 2019 findet.
Wer das Skatspiel erlernen will, wird diesem Buch ebenso viel abgewinnen können wie ein alter, erfahrener Turnierhase, dem die – selbstverständlich genau 18 – Kapitel ein paar Stunden lockere Unterhaltung, aber auch Gelegenheit, einige neue Aspekte kennen zu lernen, versprechen.
barolo49, 09. April 2010, um 18:57
Filippo Tommaso "Marionetti" und seine Futuristenbande waren Wegbegleiter und Bereiter des italienischen Faschismusses.
Er selbst gar Kultusminister unter Mussolini.
Sie predigten:
Gewalt, Hedonismus, Grausamkeit, Ungerechtigkeit, Rücksichtslosigkeit, Moralfreiheit und Ziellosigkeit.
Weiter Merkmale waren:
Ablehnung der Natur,
Ablehnung der Tradition,
Ablehnung der Frauen,
Kriegsverherrlichung,
Hier mal eine Kostprobe dieses "Geistesriesen":
"Der Krieg ist schön, weil er dank der Gasmasken, der schreckenerregenden Megaphone, der Flammenwerfer und der kleinen Tanks die Herrschaft des Menschen über die Maschine begründet. Der Krieg ist schön, weil er die erträumte Metallisierung des menschlichen Körpers inauguriert. Der Krieg ist schön, weil er eine blühende Wiese um die feurigen Orchideen der Mitrailleusen bereichert. Der Krieg ist schön, weil er das Gewehrfeuer, die Kanonaden, die Feuerpausen, die Parfums und Verwesungsgerüche zu einer Symphonie vereinigt. Der Krieg ist schön, weil er neue Architekturen, wie die der großen Tanks, der geometrischen Fliegergeschwader, der Rauchspiralen aus brennenden Dörfern und vieles andere schafft …"
Mein Beitrag zu diesem Wettbewerb entstammt der "neuen deutschen Härte":
FILIPPO WÜRD ICH EINE KRANKHEIT SCHENKEN
UND IHN DANACH IM FLUSS VERSENKEN
tini71, 09. April 2010, um 23:00
Ja, barolo, das ist vermutlich aus seinem Manifest des Futurismus.
Insgesamt muss man diese Strömung als Kunstrichtung verstehen, die alles Alte vernichten wollte, um dem Fortschritt Platz zu machen.
Geschwindigkeitsrausch und der Übermensch waren Grundthemen.
Frauen wurden nicht wirklich abgelehnt, auch wenn das Massaker der Frauen (sinnbildlich) gefordert wurde. Es gab sogar ein Manifest futuristischer Frauen, in dem sich diese genau den Futurismus zunutze gemacht haben, um mit alten Traditionen zu brechen.
Und Marinetti war verheiratet...
Aber wie auch immer, ein weitschweifendes Thema.
Ich kann dein Entsetzen verstehen.
Wenn man Literatur und Kunst auch nicht immer wortwörtlich nehmen sollte.
barolo49, 10. April 2010, um 00:31
Ich kritisiere Marinetti in erster Linie als faschistischen Politiker.Seine futuristische Partei wurde auf sein Betreiben nahtlos in die Partei Mussolinis eingegliedert.
Aber auch der Rest seines Schaffens ist mehr als fragwürdig!
Seine Frauenfeindlichkeit :
Die basierte auf der tiefen Verachtung des Weibes und hat sich erst in seinen späteren Jahren gewandelt.
Frei nach dem Motto:Was schert mich mein Geschwätz von gestern.
Seine sozialrevolutionären und antibürgerlichen Thesen empfinde ich als besonders lächerlich, immerhin war der Mann Millionär.
Zur Ablehnung der Tradition:
Wären seine Vorstellungen Wirklichkeit geworden, hätte die Menschheit ihr gesammtes kulturelles Erbe verloren.
Er wollte alle Museen, Akademien und Bibliotheken zerstören,natürlich auch alte Städte,wie z.B. Venedig.
Marinettis Gewaltfantasien gipfelten in dem masochistische Streben nach Selbstzerstörung bzw. Auslöschung durch die nächste, stärkere Generation.
Die "chinesische Kulturrevolution" war da vergleichsweise ein Kindergeburtstag !
Dass dieser Typ bis heute auch in linken Kreisen beachtet wird, hängt wohl damit zusammen,
dass viele Salonbolschewisten und Möchtegernanarchisten, in Teilbereichen ähnlich krause bis kranke Gedanken pflegen.
Geschwindigkeitsberauschte Porschfahrer und
Mörder wie z.B. Andreas Baader passen da wunderbar ins Bild !
Der Psychoanalytiker und Philosoph Erich Fromm widmet dem ersten und zweiten futuristischen Manifest einen Teil seines Buches
"Anatomie der menschlichen Destruktivität". Fromm sieht das erste Manifest als frühstes Zeugnis der Nekrophilie, die er als eine der Quellen der menschlichen Destruktivität ausmacht. Er begründet dies mit der Verehrung toter Dinge wie schneller Maschinen und der Verherrlichung des Gigantischen.
Darüberhinaus sieht er die grundlegenden Ideale des Manifests in den Zielen des dritten Reichs verwirklicht.
Zusammenfassend halte ich Marinetti für einen psychisch gestörten, gemeingefährlichen Kriminellen und destruktiven Dummschwätzer.
tini71, 10. April 2010, um 15:45
zuletzt bearbeitet am 10. April 2010, um 15:46
Du hast natürlich Recht - politisch und menschlich gesehen war der Futurismus sehr destruktiv.
Man muss ihn allerdings auch im Kontext der Zeit sehen, in der er entstanden ist...
Und die aus ihm resultierende Kunst/ Literatur betrachten.
(Allerdings- ich hab mal eine Arbeit zu dem Thema geschrieben- auch bei mir kamen weder Marinetti noch Apollinaire noch die anderen futuristischen Machos gut weg, aber das nur am Rande).
Was hat unser Brecht jetzt eigentlich mal zu sagen?
Sind ja nicht viele Entwürfe eingegangen...
Ex-Stubenhocker #44440, 10. April 2010, um 16:25
.... ist in arbeit....bitte warten....
Ex-Stubenhocker #44440, 10. April 2010, um 21:52
zuletzt bearbeitet am 10. April 2010, um 22:38
... auch wir maschinen, auch wir mechanisiert!
tja, zuerst die schlechte nachricht.
leider konnte kein erster preis vergeben werden, da unter allen forumsbeiträgen kein futuristisch motivierter gefunden werden konnte.
es war weder die aufgabe seinen kenntnisstand in kunstgeschichte zu verdeutlichen, noch eine persönliche position zu diesem phänomen zu veröffentlichen; von utopien eigener art sei mal ganz zu schweigen.
nun aber, ... tusch, die gute nachricht!
ich vergebe 3 zweite preise.
der jeweilige preis besteht aus einer guten farbkopie eines futuristischen kunstwerks meiner wahl plus einem kleinen original chinesischen schriftzeichen (tusche auf papier).
die gewinner sind:
1) tini71 mit ihrem beitrag vom 8/4 08:13
2) tatave mit ihrem beitrag vom 9/4 16:15 (andere baustelle)
3) barolo48 mit seinem beitrag vom 9/4 18:57
an stelle einer begründung - enrico prampolino u.a.:
... futuristen wollen,
1. dass man den geist der maschine und nicht ihre äussere form wiedergibt und so kompositionen schafft, die sich jedes ausdrucksmittel....zu nutze machen;
2. dass die ausdrucksmittel und mechanischen teile von einem ureigenen lyrischen gesetz und nicht von einer aus der wissenschaft übernommenen regel koordiniert werden;
...
die maschine bestimmt heute den rhythmus der grossen kollektivseele und der verschiedenen schöpferischen einzelpersönlichkeiten..
...
die maschine gibt den takt für den gesang...an.
oktober 1922
die gewinner des wettbewerbs werden per post benachrichtigt. bitte per post eine adresse hinterlassen, an welche die briefe gesendet werden können.
neukonstuktion des universums... (balla, depero)
tja, haben sie es geahnt: fernseher, rechner, handy, der körper als ersatzteillager?
100 jahre nach dem ersten futuristischen manifest, willkommen in der wirklichkeit.
einer inhaltlichen diskussion will ich mitnichten aus dem wege gehen.
mfg. b.b.
Schnaeppchen, 10. April 2010, um 22:06
UND WO IST MEIN PREIS ???
Schnaeppchen, 10. April 2010, um 22:07
SCHIEBUNG
Ex-Stubenhocker #44440, 10. April 2010, um 23:44
katzen, dosen, futter, campari, beim nächsten wettbewerb.
aber nur vielleicht.
Ex-Stubenhocker #44440, 11. April 2010, um 03:23
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Ex-Stubenhocker #44440, 11. April 2010, um 05:50
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Ex-Stubenhocker #44440, 11. April 2010, um 06:25
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barolo49, 11. April 2010, um 18:14
Brecht, bevor du die Diskussion auf eine andere Ebene hebst und sie vom Ursprung entfernst.
Du hast ausdrücklich Beiträge im Sinne Marinettis gefordert.
Deshalb möchte ich für die Interessierten nochmal ein paar seiner im ersten "Futuristischen Manifest" veröffentlichten Thesen zitieren:
4. Wir erklären, daß sich die Herrlichkeit der Welt um eine neue Schönheit bereichert hat: die Schönheit der Geschwindigkeit. Ein Rennwagen, dessen Karosserie große Rohre schmücken, die Schlangen mit explosivem Atem gleichen . .. ein aufheulendes Auto, das auf Kartätschen zu laufen scheint, ist schöner als die Nike von Samothrake.
9. Wir wollen den Krieg verherrlichen — diese einzige Hygiene der Welt -, den Militarismus, den Patriotismus, die Vernichtungstat der Anarchisten, die schönen Ideen, für die man stirbt, und die Verachtung des Weibes.
10. Wir wollen die Museen, die Bibliotheken und die Akademien jeder Art zerstören und gegen den Moralismus, den Feminismus und gegen jede Feigheit kämpfen, die auf Zweckmäßigkeit und Eigennutz beruht.
Mögen also die lustigen Brandstifter mit ihren verkohlten Fingern kommen! Hier! Da sind sie! ... Drauf! Legt Feuer an die Regale der Bibliotheken! . .. Leitet den Lauf der Kanäle ab, um die Museen zu überschwemmen! ... Oh, welche Freude, auf dem Wasser die alten, ruhmreichen Bilder zerfetzt und entfärbt treiben zu sehen! ... Ergreift die Spitzhacken, die Äxte und die Hämmer und reißt nieder, reißt ohne Erbarmen die ehrwürdigen Städte nieder!
Die Ältesten von uns sind jetzt dreißig Jahre alt; es bleibt uns also mindestens ein Jahrzehnt, um unser Werk zu vollbringen. Wenn wir vierzig sind, mögen andere, jüngere und tüchtigere Männer uns ruhig wie nutzlose Manuskripte in den Papierkorb werfen. Wir wünschen es so!