Ex-Stubenhocker #157894, 08. November 2016, um 07:09
zuletzt bearbeitet am 08. November 2016, um 07:14
Die Teufelsbibel
Spannend, die ersten 70 Seiten, weiter bin ich noch nicht. Historischer Roman der auch Thriller, Verschwörungstheorie und Schelmenroman sein soll, sowie Teil 1 einer Trilogie.
Es geht um den Codex Gigas, das umfangreichste handschriftliche Werk des Mittelalters, 75 Kilo schwer. Laut wissenschaftlicher Untersuchungen von ein und dem gleichen Mönch geschrieben, auch in Schreibstil und Handschrift lassen sich weder Einflüsse von Alter, Krankheit oder Stimmungen finden.
Dieses Mammutwerk muss wohl in sehr kurzer Zeit niedergeschrieben worden sein.
Laut Legende vom Teufel selbst in nur einer Nacht.
Ex-Stubenhocker #199061, 08. November 2016, um 07:12
Forum.
voll-krass, 08. November 2016, um 07:12
und du hast DAS in einer Nacht gelesen
Ex-Stubenhocker #199061, 08. November 2016, um 07:13
Klar,kannst Du nicht wa?
voll-krass, 08. November 2016, um 07:14
Dagwood war gemeint kleines Vögelchen
Ex-Stubenhocker #199061, 08. November 2016, um 07:15
Ach so,der kann das aber!
voll-krass, 08. November 2016, um 07:16
der
Ex-Stubenhocker #199061, 08. November 2016, um 07:18
Ex-Stubenhocker #199061, 08. November 2016, um 07:19
In einer Nacht?
zigarre, 08. November 2016, um 07:22
gott hat die welt in 6 tagen geschaffen, da wird der teufel doch...
ohne_11, 08. November 2016, um 09:40
zuletzt bearbeitet am 08. November 2016, um 09:41
Ich hatte gerade zwei Wochen Urlaub und kam da endlich mal wieder zum Lesen. :) Ich hab drei Bücher geschafft und ein viertes angefangen.
1) Also sprach Zarathustra - Nietzsche.
Kann ich nur empfehlen, allerdings weniger als Erstkontakt und ohne "Nietzsche-Erfahrung". Man muss den guten Friedrich schon ein wenig kennen, um zu begreifen, was er einem da mitteilen will. Und man sollte sich Zeit lassen. Es lohnt sich (und ist notwendig) manche Sätze und Abschnitte langsam, aufmerksam und teils mehrfach zu lesen, um ihnen die volle Aussage zu entlocken. Das Werk strotzt nur so von Sprachgewalt und ist wirklich sehr lesenswert, wenn man sich einmal reingelesen hat und mit seiner eloquenten Dialektik zurecht kommt.
2) Der Gesellschaftsvertrag - Rousseau.
Hatte ich mir schon lange vorgenommen, mal in Gänze von vorne bis hinten zu lesen. Ein Muss für jeden, der sich für die Grundlagen der Staatstheorie und unserer Gesellschaft interessiert. Seine Argumentation ist sehr schlüssig und präzise, seine Beweisführung schnörkellos. Manches sollte vor dem Hintergrund, dass das Werk ein Viertel Jahrtausend alt ist, neu bewertet werden und nicht überinterpretiert.
Im Nachhinein muss ich nur sagen, dass es noch sinnvoller gewesen wäre, erst den Leviathan von Hobbes zu lesen. Auf Vieles nimmt Rousseau Bezug und die beiden Gedankengebäude ähneln sich sehr. Hobbes' Werk ist 11 Jahre älter.
3) Väter und Söhne - Turgenjew.
Zwischendurch gabs mal ein wenig Belletristik. Man muss ein wenig Fan von historischen Romanen sein, speziell von der Russischen Literatur Mitte des 19.Jh. Turgenjew zeichnet sehr genaue Charaktere und sein Protagonist ist eine absolute Identifikationsfigur für mich. Ich hab das Werk nahezu am Stück verschlungen. Nachdem ich letztes Jahr knapp 2000 Seiten Krieg und Frieden von Tolstoi durch hatte, hab ich mich ein wenig in die Tiefsinnigkeit der russischen Realisten/Naturalisten verliebt. Seine Detailtreue ist nicht so übertrieben wie bei Tolstoi, aber dennoch brilliant. Wenn man eher eine düsterere Atmosphäre sucht mit tiefgehenden psychologischen Profilen, sollte man bei Dostojewski bleiben.
4) Der Leviathan - Hobbes.
Siehe Punkt 2. Gerade dabei.
Ex-Stubenhocker #199061, 08. November 2016, um 10:03
Da wäre mein Urlaub im Eimer,so viel lesen!
ohne_11, 08. November 2016, um 13:11
Das ist ja keine Arbeit, sondern eine Form der Freizeitgestaltung... Wenn du lieber was anderes machst in deinem Urlaub, dann ist doch auch ok.
Ex-Stubenhocker #199061, 08. November 2016, um 13:27
Jo. Mein Hauptgebiet ist das
Ex-Stubenhocker #157894, 08. November 2016, um 14:13
zuletzt bearbeitet am 08. November 2016, um 14:14
Aber ohne_11, Turgenjews "Väter und Söhne" einfach als "Belletristik" abzutun hätte den Meister und Literaturpapst, Marcel Reich-Ranicki, schlichtweg auf die Palme gebracht. Das ist Literatur, Weltberühmte dazu.
Er empfahl mal, in einer Antwort auf einen Leserbrief in der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung, seinen Lesern Lektüre von:
"Stendhal, Balzac, Flaubert, Tolstoi, Dostojewski,
T u r g e n j e w, Gogol und andere Autoren des 19. Jahrhunderts."
ohne_11, 08. November 2016, um 14:35
Sorry, da reicht meine literaturwissenschaftliche Kenntnis wohl nicht weit genug.
Für meine Begriffe zählt da alles rein was Roman ist - also eben "erzählende Literatur".
Asche auf mein Haupt.
Ex-Stubenhocker #157894, 08. November 2016, um 15:28
"Erzählende Literatur", ach du meine Güte.
Große Erzähler gibt es in der Literatur zur Genüge.
Dann gibt es da aber noch schon einen Unterschied zwischen Literatur und Trivialliteratur.
Wir wollen doch nicht die Größen unter den Erzählern wie Goethe (Die Leiden des jungen Werther, Wahlverwandtschaften), des genialen Novellisten E.T.A. Hoffmann, Thomas Mann (Buddenbrooks, Der Zauberberg) und Jahrhundertschriftsteller Franz Kafka, Arthur Schnitzler und Joseph Roth sowie etliche andere mit Hedwig Courths-Mahler, Karl May und Konsorten in einen Topf werfen ?
Ex-Stubenhocker #199061, 08. November 2016, um 15:31
DW,überfordere mal nicht die User hier,sonst gibts was auf die Pfötchen! Ich verstehe übrigens auch eher Bahnhof...
Ex-Stubenhocker #157894, 08. November 2016, um 15:36
Kurz gesagt, Roman ist eben nicht Roman. Der Unterschied liegt in der Qualität.
Ex-Stubenhocker #199061, 08. November 2016, um 15:39
Ah,dann ist es wohl so. Wie das eben überall so ist mit der Qualität!
ohne_11, 08. November 2016, um 15:44
Ist ja gut DW... Ich habe ja nur erläutert, was ICH darunter verstehe und dass das somit keineswegs abwertend gemeint war. Es ist eben ein Roman - mehr wollte ich nicht sagen. Das ist doch keine Wertung der Qualität dessen.
Ex-Stubenhocker #157894, 08. November 2016, um 16:02
Die Wertung, bzw. Abwertung, lag in dem Begriff Belletristik, den du in Bezug auf Turgenjews "Väter und Söhne" benutzt hast.
In der Umgangssprache steht Belletristik nur noch für Unterhaltungsliteratur. Von Hedwig Courths-Mahler bis Joanne K. Rowling.
ohne_11, 08. November 2016, um 16:07
zuletzt bearbeitet am 08. November 2016, um 16:07
Naja gut, so war das natürlich nicht gemeint. In meinem Verständnis hat das nichts Abwertendes, ganz zu schweigen von "Trivialliteratur". Ich wollte das lediglich abgrenzen von einem "Sachbuch" o.ä. Eben im Sinne von "erzählender Literatur". Man nenne mir einen besseren Begriff und ich werde den der Belletristik meiden, wenn er von manchen als abwertend verstanden wird.
Ex-Stubenhocker #157894, 08. November 2016, um 16:09
zuletzt bearbeitet am 08. November 2016, um 16:10
Am schönsten beschrieben wird der Zusammenprall von Literatur und Belletristik in "Der dritte Mann".
Ein amerikanischer Schriftsteller wird in Wien von einem Engländer angesprochen, der ihn bittet, in seinem Literaturzirkel im britischen Sektor etwas über englische Schriftsteller zu erzählen.
Er beginnt zum entsetzen aller Anwesenden mit Edgar Wallace. Das führt zum Eklat, man weist ihn darauf hin eher etwas von Graham Greene hören zu wollen. Da aber muss er leider passen.
Zurück im Hotel trifft er auf einen GI, der ganz begeistert ist, besonders vom Werk des amerikanischen Schriftstellers "Die Todesreiter von Laramie", ein Groschenroman.