Ex-Stubenhocker #115347, 07. Oktober 2012, um 18:29
Hallo Skatfreunde!
Im Rahmen des in der vergangenen Woche veranstalteten 3.Skatstube Real-Turniers führten einige Teilnehmer ein kleines Experiment durch.
Es wurden in der Vergangenheit schon öfter Diskussionen geführt, ob Erfolge im Skatspiel immer nur auf zum größten Teil Kartenglück zurückzuführen seien.
Zentraler Punkt war hierbei zumeist das Argument, dass jeder Spieler seine Karten anders bewertet, und so völlig unterschiedliche Resultate in den einzelnen Spielen herauskommen.
Auf Anstoss von FlyingDutchman führten wir nun folgendes Experiment durch: Wir spielten ein beliebiges Spiel an unserem Tisch und ließen dasselbe Spiel danach an 4 weiteren Tischen spielen:
Es wurden dieselben Kartenverteilungen sowie der identische Stock ausgegeben. Es oblag nun den einzelnen Spielern, wie sie reizten, und was sie aus ihren Karten machten. Es kam in also insgesamt 5 Versuchen auch zu 5 völlig differenzierten Ergebnissen.
Dieses war das ursprüngliche Spiel:
Vorhand (Kuno):
Mittelhand (Freedom):
Hinterhand (FlyingDutchman):
Skat:
.
Mittelhand reizte 23 und passte dann, Hinterhand reizte auch nicht weiter. Vorhand erhielt also das Spiel, sagte Herz ohne 5 an und verlor auf 60.
Folgende Szenarien ergaben sich an den weiteren Tischen:
1.) Vorhand passt auf 18, Mittelhand passt auf die 22 von Hinterhand. Hinterhand verliert ein Nullspiel.
2.) Vorhand passt auf 23 von Mittelhand, Hinterhand passt auch. Mittelhand gewinnt eine Null Ouvert.
3.) Vorhand passt auf 18 von Mittelhand, Mittelhand passt auf 27 von Hinterhand, Hinterhand verliert ein Pik Handspiel.
4.) Vorhand passt auf 18 von Mittelhand, Mittelhand hält die 22 von Hinterhand, worauf Hinterhand passt, und verliert ein Kreuz.
Ich denke, dass dieser Fall kein Einzelfall wäre, würde man dieses auch bei weiteren Verteilungen (ausgenommen die dicken Spiele) exemplarisch durchführen.
Insofern ist wirklich die Frage zu stellen, ob die ewige "Pechvogel-Mentalität" so zu halten ist. :-)
GenomX, 07. Oktober 2012, um 18:38
Ich denke kein Guter Spieler passt MH vor 23 Pik Hebung mit Guter aussicht auf Kreuz und Null ... aber netter Versuch
Des Weiteren denke ich auch das VH von keinem Guten Spieler gereizt wird , und das HH niemals weiter als 22 reizt ergo an einem Guten Tisch erhält mMn immer MH das Spiel und wird dem nach auch immer seine NO gewinnen .
samson50, 07. Oktober 2012, um 18:38
Was hat denn Kuno gedrückt ?
Bei der Drückung von Kreuz 10 und Karo Dame wird er sein Herz nicht verlieren ^^
LG samson50
GenomX, 07. Oktober 2012, um 19:00
zuletzt bearbeitet am 07. Oktober 2012, um 19:01
@ samson ich sehe keine Chance für VH den ohne 5 zu gewinnen
1
2 /+23
3
4 /+30
5.
6. /+40
5.
Rest GS
oder wenn er abwirft
2.
3
Rest siehe oben
Wenn er Kreuz 10 stehen lässt und Pik 10 legt gibts ne minimale chance
Ex-Stubenhocker #115528, 07. Oktober 2012, um 19:22
Jo, muss er auch.
Ex-Stubenhocker #115528, 07. Oktober 2012, um 19:23
Ich sehe bei VH aber auch absolut kein Spiel. Auf passe passe vllt noch, aber ansonsten bin ich da einfach weg.
Simbana, 07. Oktober 2012, um 19:37
zuletzt bearbeitet am 07. Oktober 2012, um 19:42
Lass mich mal Raten
Nummer 2 war Evita^^
wobei ich selbst bis 24 gereizt hätte in der Hoffnung ein Kreuz zu finden
GenomX, 07. Oktober 2012, um 19:42
ich auch s.o. ich sag an einem durchschnittlich guten Tisch gewinn MH das reizen bei 23 und gewinnt immer seinen NO
Ex-Stubenhocker #186, 07. Oktober 2012, um 21:57
Parallelskat, früher unter Synchronskat bekannt, sollte schon vor 15-20 Jahren der Renner auch im Realskat werden. Doch die Nachteile überwogen. Heute kräht kein ernst zu nehmender Skathahn mehr danach.
Ex-Stubenhocker #115528, 07. Oktober 2012, um 22:36
Sascha, John, habt ihr schonmal ein Synchronskatturnier gespielt?
Ex-Stubenhocker #115528, 07. Oktober 2012, um 22:44
Ok, dann wundere ich mich, dass du meine Einstellung teilst, dass Synchronskat mindestens genauso glücksabhängig ist wie "Normalskat"...
Ex-Stubenhocker #107338, 07. Oktober 2012, um 22:46
mich wuerde ne langzeitstudie interessieren.
bedeutet.
bekomm ich gleiches blatt nach langer zeit vorgelegt.
entscheide ivh mich fuers gleiche spiel oder reiz ich wagemutig meine chancen besser aus ?!
Ex-Stubenhocker #186, 07. Oktober 2012, um 22:48
ich vor vielen Jahren, dreimal. Schon der Aufwand, die vormarkierten Karten richtig zu verteilen, ist dermaßen rhythmusverhindernd, dass schon dadurch ein etwaiger Vorteil aufgewogen würde. Dann sind, z. b. beim Kartenaufdecken, die Folgen im Regelwerk kaum erfassbar, dennSpieler A muss ja die betreffende Karte bekommen. Ganz abgesehen davon, wie die 4 Beispiel auch zeigen, die ganze Kartenausnützung mit dem Reizverhalten der Spielpartner steht und fällt. Und schließlich: Ein wasserdichter GO, stellvertretend für alle dicken Omaspiele ist wertlos, weil ihn alle der betreffenden "Gruppe" irgendwann im Laufe einer Serie bekommen. Wo ich leistungsmäßig stehe, merke ich im Verlauf von ganz normaler Skatturnieren eher als in einem Vergleich von 24 Blättern, die ich in zu meinen Vergleichspartnern unterschiedlicher Reihenfolge - was für die Taktik maßgeblich ist - und mit unterschiedlichen Partnern bekomme. Und Spieler, die sich hinter Ausreden verstecken, haben dazu beim Synchronskat genug Gelegenheit. Wer meint, dem Zufall an guten Karten Paroli bieten zu können, der muss einfach viel spielen, dann wird er gemäß den unbestechlichen und unsynchronisierten Gesetzen der Wahrscheinlichkeit genügend fast sichere bekommen, die er je nach Können zu 80 bis 100 % heimbringt und genügend wacklige, bei denen er sein Können im Unterschied zu anderen wirklich beweisen kann. Und wenn ich hier in der Skatstube zum Beispiel wie heute 45 Minuten nur Mist bekomme, dann kann ich jammern und Verschwörungstheorien aufstellen oder so spielen, dass mein Verlust 6 € bei 2-ct nicht übersteigt. Das ist mir gelungen und ich bin zufrieden und brauche weder Ausreden noch Parallelskat. Aber dennoch: Viel Vergnügen für die, dies brauchen und wollen. Nur. Niemals mehr mit mir.
Ex-Stubenhocker #115528, 07. Oktober 2012, um 22:51
Danke john.
Zitat:
Ganz abgesehen davon, wie die 4 Beispiel auch zeigen, die ganze
Kartenausnützung mit dem Reizverhalten der Spielpartner steht und fällt.
Zitatende
Genau darauf wollte ich hinaus. Dieser Aspekt macht Synchronskat wertlos.
Ex-Stubenhocker #186, 07. Oktober 2012, um 22:57
zuletzt bearbeitet am 07. Oktober 2012, um 23:01
^^
Sascha, ich bezweifle ja nicht, dass eine Analyse und der Vergleich von Blättern in einem "Theorieseminar" sinnvoll ist. Vorausgesetzt, man gehört zu den Theoretikern des Skatspiels. Nur als Wettbewerbsform ist der Synchronskat einfach nicht geeignet. Und du kannst mir glauben, er hatte namhaftige Befürworter in Deutschland, Leute, die auch heute noch im Realskat prägend sind, ob als Weltmeister, Spitzenfunktionäre oder Skatlehrer. Warum wird sich dann wohl trotz dieser Fürsprecher die Versenkung aufgetan haben? Bestimmt nicht deswegen, weil ich kleines Licht den Synchronskat nicht unterstützt habe!! :-)))
Auch die "zufallausschaltende 30-Punkte-Wertung pro Spiel", die ein Skatfreund aus München Ende der 90er Jahre propagiert hat und mit der er dem "Können" gegenüber dem "Glück" Vorrang schaffen wollte, ist genau so verdient untergegangen wie der Synchronskat. So etwas mag vielleicht in einem "Reißbrettspiel" wie Bridge (was ich keineswegs negativ meine) funktionieren, aber nicht in einem lebendigen Skatspiel mit einer lebendigen Historie.
Ex-Stubenhocker #107338, 07. Oktober 2012, um 22:58
sascha.
schon klar.
mein aber so.
durch vermehrtes spielen u gesammelter erfahrung erweitert sich doch auch der skathorizont.
tagesform u bauchgefuehl geben das uebrige.
einige spiele auch wenn synchron spiele ich bei mir bekannten tischpartnern gern mal als andere variante.
bsp.
du hast ein sicheres 2 farben 46er. kannst den aber auch bei spiellust u list als vakantes farbspiel reiten.
frage kehrt wieder.
spiele ich lieber auf nummer sicher.den 46er oder pass ich auch mal ein je nach punkten u listenstand ?
Ex-Stubenhocker #115528, 07. Oktober 2012, um 23:08
Sascha, du Affe.
Ich habe meinen Platz bei dem Turnier gewonnen, obwohl viel bessere Spieler mitgespielt haben als ich. Ich hatte schlichtweg Glück mit meinem Tisch.
Die 30 Punkte Unterschied, die ich zu vielen anderen hatte, die mir den Sieg beschert haben, kamen von einem Grand, den ein Gegner gespielt hat, der aber keiner war.
Ich kann sehr wohl unterscheiden, ob ich Glück hatte oder nicht und ich habe nicht nötig, Ausreden zu suchen.