Ex-Stubenhocker #186, 02. Dezember 2013, um 18:51
zuletzt bearbeitet am 02. Dezember 2013, um 18:52
Sascha, das stimmt auch wiederum so nicht. Es gibt nur zwei Skatorganisationen, die Wettbewerbe ausrichten, den DSkV und die ISPA. Die konnten sich früher über gar nichts einigen, waren sogar spinnefeind und als DSkV-Spieler wurdest du gesperrt, wenn du ISPA gespielt hast. Das, genau das, war der Schwachsinn. Die Regeln und ihre Unterschiede waren dabei unwichtig. Als die Verbände dann ihre Differenzen beigelegt hatten, ging man gemeinsame Wege, wobei die Unterschiede (DSkV in seinen Meisterschaften qualifikationsorientiert, ISPA durch erhöhte Start- und Preisgelder eher commerzorientiert) blieben. Man bezog in das damalige DSKG (Deutsche Skatgericht) auch 2 ISPA-Mitglieder ein und nannte das Gericht dann ISKG. Dazu mussten natürlich die in Nuancen (ca. 5 % des ganzen Regelwerks) unterschiedlichen Regeln angepasst werden. Dies geschah auch. Also musste man z. B. - wie halt bei einem Kolaitionsvertrag - eine Entscheidung treffen, ob Handspiele verloren doppelt zählen oder nicht, ob der GO mit 36 gezählt wird oder mit 24 bei einer zusätzlichen Gewinnstufe usw. Es wurde also aus der DSKO die ISKO entwickelt.
AlterEgo, 02. Dezember 2013, um 18:52
John wir sind hier halt wie meistens verschiedener Meinung^^
Januskopf, 03. Dezember 2013, um 11:23
Hallo Sascha und Ego,
wenn man eurer Argumentation folgt, dann habt ihr anscheinend den Sinn und den Anspruch des Turnierskats nicht begriffen.
Warum sollen verlorene Handspiele - wie andere Spiele auch - im Verlustfall nicht verdoppelt werden? Sehr oft wird im Liga-Spielbetrieb auch ohne Not ein Handspiel gereizt, um eine höhere Gewinnstufe zu erreichen und damit eine höhere Punktzahl zu erzielen.
In welcher Situation soll es im Mannschaftsspiel günstiger sein, wenn ein Spieler absichtlich verliert? In meiner 30-jährigen Ligapraxis ist so etwas noch nie passiert und meiner Ansicht nach auch völliger Quatsch.
Bzgl. des Regelwerks beim Turnierskat gibt es natürlich Lücken, die jedoch in den entsprechenden Gremien nach und nach gefüllt werden. Wenn jede Spielsituation geregelt werden sollte, dann hätte man eine Skatordnung, die so dick wie ein Mammutbaum wäre - das wäre vollkommen unpraktisch.
Des Weiteren verhält es sich bei der Skatordnung ebenso wie in der normalen Rechtspraxis, denn auch hier gibt es ja Gerichte, die eventuell vorhandene Lücken füllen.
Die Aussage, dass der Kneipenskat keine Schiris benötigt, ist auch falsch, denn auch hier gibt es unterschiedliche Auffassungen in gleichen Spielsituation und darus resultieren ebenfalls Diskussionen.
Weiterhin existieren auch hier unterschiedliche Regelungen - beispielsweise beim Kontra (nur wer 18 sagt, darf Kontra geben - ein Kontra ist immer erlaubt) oder beim Ramsch (die 10 ist eingereiht oder nicht; es wird geschoben oder nicht; Buben dürfen nicht geschoben werden oder nicht; etc.).
Des Weiteren wird gerade beim Kneipenskat - wie Volte bereits schrieb - sehr früh gepasst, um mit einem Kontra das Spiel des AS zu legen und damit ist der Sinn des Skats auf den Kopf gedreht - so etwas nenne ich pervers.
Dieses Statement soll natürlich keine Verunglimpfung des Kneipenskats sein, da ich bis heute immer mal wieder gern eine gemütlich Bierlachsrunde spiele. Aber die - meist aus der Luft gegriffenen - Argumente gegen den Leistungsskat nerven mich, da sie einfach nicht haltbar sind.
Ex-Stubenhocker #186, 03. Dezember 2013, um 13:47
Ergänzend zu Januskopf: Wenn Vereinsspieler um Geld spielen (ich tue es auch regelmäßig), dann habe ich noch nie erlebt, dass sie sagen: "Wir spielen nicht nach der ISKO, man darf falsch ausspielen, usw." Im Gegenteil, ich werde öfter vom Nebentisch als Schiri um eine Meinung oder Entscheidung bei Streitfällen gebeten, wie auch bei einem Turnier. Geht es aber um Kontra/Re, dann passe ich als Schiri mit dem Hinweis, dass diese Kneipenskatvariante kein Bestandteil der ISKO ist und ich als Schiri dahinter keinerlei Aussage darüber treffen kann, will oder darf, wann kontriert werden kann. Das muss jeder Kneipentisch selbst ausmachen.