Ex-Stubenhocker #76687, 26. Juli 2014, um 17:28
lol
Ex-Stubenhocker #128106, 26. Juli 2014, um 17:29
ich verweise mit meiner Meinung unter anderem auf die Aussagen unseres EX-Aussenministers Norbert Blüm, der über längere Zeit vor Ort war und sich ein Bild über die Lage machen konnte.
Ex-Stubenhocker #157894, 26. Juli 2014, um 17:37
zuletzt bearbeitet am 26. Juli 2014, um 17:38
John2, du meinst die Jenninger Rede von 1988 als Bundestagspräsident?
Wo Jenninger die Erfolge Adolf Hitlers feierte? Wo er sagte das die Mehrheit der Deutschen hinter Hitler stand, bis auf "einige querulantische Nörgler die keine Ruhe geben wollten und von Sicherheitsdienst und Gestapo abgeführt wurden" ?
Wo er davon schwafelte das sich die Juden eine Rolle in Deutschland damals anmaßten die ihnen nicht zustand?
Wer eine solche Rede hält, der muss sich über den Sturm der Entrüstung im In- und Ausland nicht wundern.
Da irrst du dich John2, deutsche Bundestagspräsidenten und Bundespräsidenten haben keine Angst vor Reden zum Gedenktag des Holocaust, des 8. Mai 1945 oder anderer historischer Daten, bis auf Jenninger.
Sie gelten als integer und ihre Reden erhalten auch schon einmal weltweite Anerkennung, wie die Rede von Richard von Weizäckers zum 8. Mai 1985.
Da bezeichnete er den "8.Mai 1945 als Tag der Befreiung vom menschenverachtendem System der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft".
Das dürften vielen damals so gar nicht gepasst haben, heute kein Thema mehr.
Die Rede gilt bis heute als beispielhaft.
Ex-Stubenhocker #186, 26. Juli 2014, um 17:44
Dagwood, ich werde mir die Arbeit machen und die Rede von Jenniger googeln, schon, um zu vermeiden, dass Einzelzitate ohne Zusammenhang in einem solchen Beitrag wie deinem kommentarlos herumgeistern können.
Nicht jeder Satz erfüllt eben auch ohne Kontext seine Aufgabe, verstanden und anerkannt zu werden, so wie der von Weizäcker, den du zitierst. Nur: Falls es dir aufgefallen ist: In diesem Satz kommt das Wort "Juden" nicht vor.
Ex-Stubenhocker #76687, 26. Juli 2014, um 17:45
Toll da hast ja mal was zu tun !
Ex-Stubenhocker #186, 26. Juli 2014, um 17:56
http://de.wikipedia.org/wiki/Rede_am_10._November_1988_im_Deutschen_Bundestag
War das ein Feiern der Erfolge Hitlers?
Ist es ein redliches Diskutieren, Fragezeichen - die auch in der Rede deutlich HÖRBAR waren - einfach zu ignorieren? Und dann noch den Inhalt einer - rhetorischen - Frage als Schwafeln bezeichnen?!
Eine billige Methode der Meinungsmache!
Ex-Stubenhocker #186, 26. Juli 2014, um 17:58
m problematischsten Abschnitt der Rede (ab 13 m 33 s) versuchte Jenninger, Ursachen der Begeisterung der Deutschen für den Nationalsozialismus zu erklären:„Für die Deutschen, die die Weimarer Republik überwiegend als eine Abfolge außenpolitischer Demütigungen empfunden hatten, mußte dies alles (Erfolge Hitlers) wie ein Wunder erscheinen. Und nicht genug damit: aus Massenarbeitslosigkeit war Vollbeschäftigung, aus Massenelend so etwas wie Wohlstand für breiteste Schichten geworden. Statt Verzweiflung und Hoffnungslosigkeit herrschten Optimismus und Selbstvertrauen. Machte nicht Hitler wahr, was Wilhelm II. nur versprochen hatte, nämlich die Deutschen herrlichen Zeiten entgegenzuführen? War er nicht wirklich von der Vorsehung auserwählt, ein Führer, wie er einem Volk nur einmal in tausend Jahren geschenkt wird?“„Sicher, meine Damen und Herren, in freien Wahlen hatte Hitler niemals eine Mehrheit der Deutschen hinter sich gebracht. Aber wer wollte bezweifeln, daß 1938 eine große Mehrheit der Deutschen hinter ihm stand, sich mit ihm und seiner Politik identifizierte? Gewiß, einige „querulantische Nörgler“ wollten keine Ruhe geben und wurden von Sicherheitsdienst und Gestapo verfolgt, aber die meisten Deutschen und zwar aus allen Schichten: aus dem Bürgertum wie aus der Arbeiterschaft – dürften 1938 überzeugt gewesen sein, in Hitler den größten Staatsmann unserer Geschichte erblicken zu sollen.“„Und noch eines darf nicht übersehen werden: Alle die staunenerregenden Erfolge Hitlers waren insgesamt und jeder für sich eine nachträgliche Ohrfeige für das Weimarer System. Und Weimar war ja nicht nur gleichbedeutend mit außenpolitischer Schwäche, mit Parteiengezänk und Regierungswechseln, mit wirtschaftlichem Elend, mit Chaos, Straßenschlachten und politischer Unordnung im weitesten Sinne, sondern Weimar war ja auch ein Synonym für Demokratie und Parlamentarismus, für Gewaltenteilung und Bürgerrechte, für Presse- und Versammlungsfreiheit und schließlich auch für ein Höchstmaß jüdischer Emanzipation und Assimilation.“„Das heißt, Hitlers Erfolge diskreditierten nachträglich vor allem das parlamentarisch verfaßte, freiheitliche System, die Demokratie von Weimar selbst. Da stellte sich für sehr viele Deutsche nicht einmal mehr die Frage, welches System vorzuziehen sei. Man genoß vielleicht in einzelnen Lebensbereichen weniger individuelle Freiheiten; aber es ging einem persönlich doch besser als zuvor, und das Reich war doch unbezweifelbar wieder groß, ja, größer und mächtiger als je zuvor. – Hatten nicht eben erst die Führer Großbritanniens, Frankreichs und Italiens Hitler in München ihre Aufwartung gemacht und ihm zu einem weiteren dieser nicht für möglich gehaltenen Erfolge verholfen?“„Und was die Juden anging: Hatten sie sich nicht in der Vergangenheit doch eine Rolle angemaßt – so hieß es damals –, die ihnen nicht zukam? Mußten sie nicht endlich einmal Einschränkungen in Kauf nehmen? Hatten sie es nicht vielleicht sogar verdient, in ihre Schranken gewiesen zu werden? Und vor allem: Entsprach die Propaganda – abgesehen von wilden, nicht ernstzunehmenden Übertreibungen – nicht doch in wesentlichen Punkten eigenen Mutmaßungen und Überzeugungen?“„Und wenn es gar zu schlimm wurde, wie im November 1938, so konnte man sich mit den Worten eines Mitgenossen ja immer noch sagen: „Was geht es uns an? Seht weg, wenn euch graust. Es ist nicht unser Schicksal.““
Ex-Stubenhocker #76687, 26. Juli 2014, um 17:59
Schreib noch ein Buch Mopsi!
Ex-Stubenhocker #157894, 26. Juli 2014, um 18:03
zuletzt bearbeitet am 26. Juli 2014, um 18:13
Ich wußte John2, dass dir die Jenninger Rede gefallen würde.
Der Zentralratsvorsitzende der Juden in Deutschland, Ignaz Bubis, sagte damals, die Rede sei eine zutreffende Beschreibung des Mitläufertums.
Ex-Stubenhocker #186, 26. Juli 2014, um 18:05
http://buecher.hagalil.com/lang/jenninger.htm
Diese Quelle sieht die Rede weitaus differenzierter als du dazu jemals in der Lage sein wirst, Dagwood.
Ich wusste, dass dir der Satz von Ignaz Bubis aus der Seele spricht.
Ex-Stubenhocker #157894, 26. Juli 2014, um 18:19
zuletzt bearbeitet am 26. Juli 2014, um 18:22
Weitaus differenzierter, John2?
So wie es auch Leute gibt, die "Mein Kampf", weitaus differenzierter sehen/lesen?
So wie es auch Leute gibt, die den "Holocaust" weitaus differenzierter sehen?
So wie es auch Leute gibt, die die Schuldfrage am zweiten Weltkrieg weitaus differenzierter sehen?
So wie es auch Leute gibt die Hitler, Himmler, Göring, Goebbels, ... weitaus differenzierter sehen?
Ex-Stubenhocker #186, 26. Juli 2014, um 18:23
"...Hitler hat stets damit gearbeitet, Vorurteile, Feindschaften und Haß zu schüren.
Die Bitte an die jungen Menschen lautet:
Lassen Sie sich nicht hineintreiben in Feindschaft und Haß
gegen andere Menschen,
gegen Russen oder Amerikaner,
gegen Juden oder gegen Türken,
gegen Alternative oder gegen Konservative,
gegen Schwarz oder gegen Weiß.
Lernen Sie, miteinander zu leben, nicht gegeneinander.
Lassen Sie auch uns als demokratisch gewählte Politiker dies immer wieder beherzigen und ein Beispiel geben.
Ehren wir die Freiheit..."
Man hätte aus der Rede von Weizsäcker auch diese Passage zitieren können.
Ex-Stubenhocker #157894, 26. Juli 2014, um 18:25
zuletzt bearbeitet am 26. Juli 2014, um 18:30
Die finde ich hervorragend, gutes Gegenbeispiel zur Jenninger-Rede.
Da kann man auch sehr einfach den Unterschied zwischen einem Mitläufer wie Jenninger und einem Kritiker des dritten Reiches wie den Bundespräsidenten a. D. Richard von Weizäcker erkennen.
Ex-Stubenhocker #186, 26. Juli 2014, um 18:28
Dagwood, nun fängst du schon wieder an, dich selbst zu disqualifizieren. Wenn ich mich nicht sehr irre, dann ist die Quelle, die ich aufgeführt habe "hagalil" eine israelische (jüdische). Was also soll dieses Geschwafel in deinem letzten Beitrag? Mein Versuch, dich als vielleicht einziger hier noch Ernst zu nehmen, scheint sich dem Ende zu nähern bei solchen Fehlleistungen.
Man sollte schon wissen, was man eigentlich sagen will. Oder muss ich dir ABSICHTLICHES MISSVERSTEHEN bescheinigen? Du bist doch kein Demagoge!!
Ex-Stubenhocker #186, 26. Juli 2014, um 18:31
Sowohl Weizsäcker wie auch Jenninger haben in Verantwortung für die Vergangenheit sich ihrer Aufgabe gestellt. Wie das wem gelungen ist, darüber kann man verschiedener Meinung sein. Wenn du aber glaubst, dass deine Meinung die einzig gültige ist, dann bewegst du dich in eine Richtung, die ich als demokratisch denkender Mensch nicht mitgehen möchte!
Ex-Stubenhocker #157894, 26. Juli 2014, um 18:33
zuletzt bearbeitet am 26. Juli 2014, um 18:37
Missverstehen?
Aber ich habe doch nur Lob, gerade für dein letztes Zitat aus der Rede des ehemaligen Bundespräsidenten Richard von Weizäcker.
Übrigens, es gilt gemeinhin als unfair Jenninger und den ehemaligen Bundespräsidenten in einem Satz zu nennen.
Ex-Stubenhocker #186, 26. Juli 2014, um 18:38
Dafür, hier ein Zitat hereinzusetzen, bedarf es wirklich keines Lobes. Höchstens dafür, mit dem, was andere sagen, schreiben oder zitieren, vernünftig und angemessen umzugehen. Dieses Lob hab ich für dich nicht übrig.
Ex-Stubenhocker #157894, 26. Juli 2014, um 18:43
John2, wie kann ich ab jetzt noch Schlaf finden?
Aber ich kann das auch. Ab jetzt schließe ich dich aus meinem Gute-Nacht-Gebet eben aus, selber schuld.
:-P
Ex-Stubenhocker #186, 26. Juli 2014, um 19:18
Als bekennender Atheist kann ich mit diesem Ausschluss recht gut leben!
Ich denke mal, es ist damit alles geschrieben, was zu schreiben war und beende für meinen Teil den Thread.
Was die Unfairness anbetrifft, so muss ich auch damit leben. Mensch bleibt für mich Mensch, auch wenn er irrt oder einfach Dinge tut oder sagt, die keinen ungeteilten Beifall finden. Und irgendwelche protokollarischen oder wegen einer scheinbaren Qualitäten ihrer Reden entstandener Unterschiede zwischen einem Bundestagspräsidenten und einem Bundespräsidenten interessieren mich nicht.
Ex-Stubenhocker #76687, 26. Juli 2014, um 20:02
Bravo!
Ex-Stubenhocker #34661, 27. Juli 2014, um 10:58
Im Jahre 2014 ist - natürlich in Deutschland - nunmehr auch eine große Diskussion über Buchstabenkombinationen und Zahlen in amtlichen Kennzeichen von Kraftfahrzeugen entbrannt. Die Zulassungsverordnung regelt das in der Weise, dass Kennzeichnungen nicht gegen die "guten Sitten" verstoßen dürfen. Nach der Rechtsprechung bestimmen sich die guten Sitten nach dem "Anstandsgefühl aller billig und gerecht Denkenden". Soll heißen: Otto-Normalverbraucher ist Trumpf!
Otto-Normalverbraucher beanstandet bislang (zu Recht) Kombinationen wie SS, SA, KZ. Ein Einwohner aus Heide hätte gerne "HEI-L" angeschraubt. Ging natürlich auch nicht. Auch die vor Jahren noch unbedenkliche Kombination "N-SU" wird nicht mehr so gern gesehen.
Viele Itzehoer wundern sich, dass die Kombination "IZ-AN" nicht vorkommt. Bei einigen ebbte die Verwunderung ab, nachdem sie sich an Buchstabenspiele aus ihrer Kindheit erinnert hatten.
Ein anderer, der sich als Otto-Normalverbraucher namens Hans Hartz gerierte und zwecks Erinnerung die Anfangsbuchstaben seines Vor- und Nachnamens geprägt haben wollte, wurde abschlägig beschieden.
Nun wird es einigen Politikern zu dumm. Zu viel Wildwuchs im Lande! Das schreit nach einer verbindlichen Festlegung von nicht zulässigen Kombinationen. Dem Vernehmen nach soll der Hamburger Senat derzeit noch das Für und Wider einer derartigen Verordnung abwägen.
Ex-Stubenhocker #186, 27. Juli 2014, um 11:09
zuletzt bearbeitet am 27. Juli 2014, um 11:11
Mir fehlt nun noch die Schlussfolgerung aus deinen Ausführungen, GB. Ich sehe dabei das Problem nicht aus eigener Warte, denn meine Autonummer ist für mich ähnlich wichtig wie die meines Personalausweises. Mir leuchtet durchaus auch ein, dass mein Kumpel Karl Z., der wohl seine Initialen an seinem Auto wollte, sich damit abfinden musste, dass er den Familiennamen vor dem Vornamen setzen musste. Ich bin auch sicher, er wollte das gar nicht andersrum. Was aber, wenn nun aufgrund einer Übersteigerung der "Otto-Normalverbraucher-Einstellung" auch ZK anstößig wäre? Zentralkommitee ist ja glücklicherweise unbelastet?
Ich will mich hierzu vorläufig gar nicht positionieren, doch bin ich ehrlich gespannt, wie andere auf deinen Beitrag anspringen!
Schönen Sonntag, bin dann mal weg.
Ex-Stubenhocker #76687, 27. Juli 2014, um 11:18
Na wie schöööön !Hoffentlich nicht zu lange!
OnkelDonald, 27. Juli 2014, um 12:26
komisch, AH ist erlaubt!
Ex-Stubenhocker #34661, 27. Juli 2014, um 12:29
Die Schlussfolgerung überlasse ich den Lesern, John.
Nur eins noch: Es gibt viele Beispiele, die ähnlich gelagert sind. Vielen ist gemein, dass die Politik solche Gedanken immer dann liebend gern aufgreift, wenn deren Umsetzung nichts kostet, also die Haushaltstitel budgetmäßig nicht belastet werden. Jeder Ressortchef wird sich voraussichtlich händeringend dagegen wehren, wenn sein Budget dadurch Schmälerungen erfahren würde, und sofort an einen anderen Ressortchef verweisen, der wiederum ... .
Diese auf bloße Symbolik ausgerichtete Politik ist scheinheilig und verlogen!