Unterhaltung: Reime reimen für die Kleinen

Ex-Stubenhocker #159827, 20. September 2016, um 07:07

Rätsel des Tages

Großmutter kriegt's oft ohne h,
Mit h muß man es kaufen!
Ist's ohne h dem Walde nah,
Kannst du dich d'rin verlaufen! -

Du hast es ohne h an bar,
An Sachen auch zuweilen,
An ihm mit h erkennst du klar,
Ob Grund du hast zum Eilen! -

Steht es mit h vor seinem Teil,
So setze es zusammen,
Steht's ohne h vor seinem Teil,
Kann's retten und verdammen! -

© Friedrich Schaefer

  

Ex-Stubenhocker #159827, 20. September 2016, um 07:08

Des Rätsels Lösung:Ur, Uhr. 1. wenn sie Urgroßmutter wird. 3-4. im Urwalde. 5-6. in den Worten: urbar, Ursachen. 9-10. Uhrteil, d.h. ein Teil einer Uhr. 11-12. Urteil.

Die Nummern in der Auflösung verweisen auf die jeweilige Zeilennummer im Rätselreim.   

Ex-Stubenhocker #159827, 20. September 2016, um 07:15
zuletzt bearbeitet am 20. September 2016, um 07:18

Die heile Welt

Sie hat schöne Augen;
zartes Taubenblau.

Wäre er farbenblind,
wären sie taubengrau.

Wäre er blind,
könnte er ihrem Turteln lauschen,

wäre er taubstumm,
sich von ihrem Atem berauschen,

wäre er tot,
mit in den Himmel steigen.

Bis dahin,
kann er dem Täubchen

die Sterne
an seinem Mercedes zeigen.

© Alexander Herzen, 2009

  Die nackte Wahrheit

wer liebt
der will nichts in die Tasche stecken
nicht aus edlen Gründen
nicht weil er den Verstand verlor

wenn du die Karawane siehst
auf wüsten Strecken
denkst du doch auch nicht gleich
ans Nadelöhr

wenn doch dann möcht ich 
Zeuge sein vom Ungeschehen
und blinder Zuschauer dem
wer dieses wagt

ich kann nicht mal Andeutung
einer Tasche sehen
wer liebt ist nackt

© Alexander Herzen, 2008

  
  

   

   

Ex-Stubenhocker #159827, 20. September 2016, um 20:07

Sie hat ein Schelmenaug

Gedicht von Melchior Meyr

Sie hat ein Schelmenaug’, sie hat
Ein Wänglein euch, fürwahr,
Das ist als wie ein Rosenblatt
So zart, so fein und klar.

Sie hat die zierlichste Gestalt,
Das niedlichste Gesicht.
So jung — erst achtzehn Sommer alt
So schön! — und liebt mich nicht!

Was Wunder, wenn mit Zauberkraft
Es hin zu ihr mich zieht
Und wenn in toller Leidenschaft
Mir die Vernunft entflieht?

Melchior Meyr

Ex-Stubenhocker #159827, 21. September 2016, um 07:20

Rätsel des Tages

Oft ist sie
Zart und jung,
Müde nie
Nach dem Sprung!

Leichte Beute
Einstmals, heute
Überall
Von Metall. -

Stark genug
Meist zum Flug, -
Wundernett
Auch im Bett! -

Lüfteleicht
Sie sich zeigt, -
Zielbewußt
Vor der Brust! -

Doch sie drängt,
Eingezwängt,
Schmal und breit,
Wie die Zeit! -

© Friedrich Schaefer

  

Ex-Stubenhocker #159827, 21. September 2016, um 07:21

Des Rätsels Lösung:Feder. 1-2. der zarte Flaum. 3-4. als Sprungfeder. 5-6. Gänsefeder, 6-8. alle Schreibfedern sind heute von Metall, 9-10. nämlich dann, wenn sie ausgewachsen sind. 15-20. die Feder am gefiederten Pfeil. 17-20.
Uhrfeder.

Die Nummern in der Auflösung verweisen auf die jeweilige Zeilennummer im Rätselreim.   

Ex-Stubenhocker #159827, 21. September 2016, um 07:23

Flehen um Andacht

von Tobias Clausnitzer  

Liebster Jesu, wir sind hier,
Dich und dein Wort anzuhören.
Lenke Sinnen und Begier
Auf die süßen Himmelslehren,
Dass die Herzen von der Erden
Ganz zu dir gezogen werden.

Unser Wissen und Verstand
Ist mit Finsternis verhüllet,
Wo nicht deines Geistes Hand
Uns mit hellem Licht erfüllet.
Gutes denken, tun und dichten
Musst du selbst in uns verrichten.

O du Glanz der Herrlichkeit,
Licht vom Licht, aus Gott geboren,
Mach’ uns allesamt bereit.
Öffne Herzen, Mund und Ohren;
Unser Bitten, Fleh’n und Singen
Lass, Herr Jesu, wohl gelingen!

Ex-Stubenhocker #149419, 21. September 2016, um 10:12
zuletzt bearbeitet am 21. September 2016, um 10:15

Der Lohnrassist

In Deutschland wars, vor langer Zeit, da war das Land sehr lang geteilt.
Doch dann gab es mal einen Krach, man hat die Grenzen auf gemacht.
Nie wieder sollte Streit es geben, man wollt' in EINEM Lande leben.

Die Fürsten haben dann beschlossen, wie teuer wird er denn, der Osten.
Der Westen sollte gut verdienen. Der Osten sollte sich begnügen,
Mit dem was man ihm zuerkannt, so teilte man erneut das Land.

Wo wer gewinnt muss wer verlieren, so musste es dann auch passieren.
Es hatten die Fürsten nicht bedacht, dass das die Menschen wütend macht.
So ging der Ossi, statt spazieren, raus auf die Strasse, demonstrieren.

Da hat manch Wessi sehr gelacht und dabei stets auch laut gedacht.
Wir können teilen, haben genug, wer das nicht glaubt der ist nicht klug.

Nun denn, so kann man es betrachten, doch sollte man dabei beachten,

Wer Menschen aus ner andren Welt, ausbeutet, sie geringer hält,
Ist ein Rassist, das will ich meinen. Der trennt und herrscht, statt zu vereinen.

Drum stehet auf, Ihr lieben Leute! Geht auf die Strasse!! Morgen!! Heute!!!
Und schreit heraus was Wahrheit ist!

!!!! OST- WEST- Gefüge das ist MIST !!!!

M. S. 2016

Ex-Stubenhocker #159827, 21. September 2016, um 11:06

ES WIRD EINE NEUE SEELE

Nun fühlst Du meine Liebe wie ewige Flut in Dir.
Nun fühle ich Deine Liebe wie Brunnentiefe in mir.

Ich tränke Dich bis zum Rande mit meiner Glut.
All unser seliges Sehnen wird Feuer und wird Blut;

all unsrer Liebe Strömen, es rauscht und schwillt und rinnt
und will ein neues Bette und: Unser Kind beginnt.

Oh neue, werdende Seele! - Aus unsrer Gluten Zuviel
wächst Deines Lebens Krone. Du bist das Ziel -

Wir werden nicht eher sterben, als Du Dich hast erfüllt.
Aber in Deinem Namen ist unsre Sehnsucht gestillt - -

Brunnen sind wir der Liebe - In uns quillt Seele und Blut -:
Aus heiliger Brunnentiefe schöpft Gott die ewige Flut.

Josef Weinheber, 1917

Ex-Stubenhocker #149419, 04. Oktober 2016, um 12:36
zuletzt bearbeitet am 04. Oktober 2016, um 13:14

Räuberfürsten

Der Räuber ist, so hört man sagen, ein Bösewicht zu allen Tagen.
Im Walde lebt er, stiehlt und raubt. Ein Tunichtgut dem man nie glaubt.
Und wenn man einen Vorteil nennt, dann dass man Räuber schnell erkennt.
Am Zottelbart und alten Lumpen, frisst täglich Fleisch und leert die Humpen.
Man sollte da auch noch erwähnen, fürs Räubertum muss man sich schämen.
Kein Mensch der etwas auf sich hält, verdient als Räuber dann sein Geld.
Und auch den Kindern bringt man bei, dass Räubertum was schlechtes sei.

Es ist das einzige Stetige der Welt, dass Wandel einmal Einzug hält.
So hat die Welt es nicht bemerkt. Die Räuberwelt hat sich verklärt.
Der Zottelbart ist glatt rasiert, die Mähne ist ganz streng frisiert.
Trägt Anzug heute statt der Lumpen, trinkt Bier aus Gläsern, statt aus Humpen.
Doch wie schon früher so auch heute, bestiehlt er lieber arme Leute.
Und ganz legal, das ist der Knüller, mit PC und Tintenfüller.

Ja, sogar der Wald in dem er haust, sieht heute völlig anders aus.
Ist freundlich, hell, wird Büro genannt, und edle Kunst hängt an der Wand.
Ein jeder der was auf sich hält, der investiert viel Zeit und Geld,
Wohl in die Bildung seiner Erben, auf dass sie gute Räuber werden.
Und musst der Räuber früher fürchten, den König und auch all die Fürsten,
So raubt man heute Hand in Hand, als Politiker, oder Manager einer großen, Deutschen Bank.

M. S. 2016

Ex-Stubenhocker #149419, 05. Oktober 2016, um 13:35
zuletzt bearbeitet am 05. Oktober 2016, um 13:38

Das Mobbingtier

In einem Wald, nicht weit von hier, da lebte einst ein kleines Tier.
Nicht beißen konnte es noch kratzen, hatte Pranken nicht noch Tatzen.
Es sehnte sich nach Größe sehr. Es träumte oft, es wär ein Bär.
Ja dieses Tier war unzufrieden, mit dem Platz der ihm beschieden.

Nun, eines Tages, es war wohl Mai, da kam ein kleines Schwein vorbei.
Das fühlt sich wohl und wühlte keck, am Baume dort in großen Dreck.
Und unser Tier, dass das nun sah, das fühlte sich sehr sonderbar.
Der Dreck am Baum war nie sein Ziel. Des Schweines Glück doch, zu viel.

Es war nicht groß oder gar prächtig. Doch war es listig, der Worte mächtig.
Und so begann dies Tier verschlagen, dem Schweine schlimmes zu zu sagen.
Ja jedes Wort war eines Pfeiles Spitze, die tief in Schweines Seele ritzte.
Unser Tier, mit Teufels Grinsen, sah nun des Schweines Freude schwinden.
Merkte doch nicht, dass jedes Wort, die eigene Seele riss hinfort.

Es starb das Schwein. An bösen Worten. Bald war es bekannt. An allen Orten.
Und bald im Wald die Tiere gaben, unserem Tier nen richtgen Namen.
Mobbingtier heisst es seit dem und muss allein im Leben stehn.
Nun Menschlein, das Du Dich erkennst, denk nach, was Du von andren denkst.

M. S. 2016

Bine60, 12. Oktober 2016, um 21:28

"Man lehnt ein Geschenk, das dem Geist der Selbstentäußerung entspringt,
nicht ab, am wenigsten die Hingabe einer Frau.

Man darf nicht länger als eine Sekunde zögern,

dieser Augenblick hat seine eigenen Gesetze.

Man kann nein sagen, dann hat man für immer verloren, was bis dahin Liebe war." FLAKE

Bine60, 12. Oktober 2016, um 22:05

"Man wusste nie, was man von einem Menschen denken sollte; neben den hohen Beweggründen fand man immer auch die selbstsüchtigen,"

FLAKE

Bernadette, 12. Oktober 2016, um 22:13

Uneigennützig zu sein in allem, am uneigennützigsten in Liebe und Freundschaft, war meine höchste Lust, meine Maxime.

Johann Wolfgang von Goethe
(1749 - 1832)

Bine60, 12. Oktober 2016, um 22:17
zuletzt bearbeitet am 12. Oktober 2016, um 22:19

meiner war für rene´.
schlauer mensch der.

mein opa war klüger.
dem mag ich gern folgen.

Bernadette, 12. Oktober 2016, um 22:18
zuletzt bearbeitet am 12. Oktober 2016, um 22:19

Meiner war für alle, die sich lieben oder sich freundschaftlich verbunden fühlen^^.

Bine60, 12. Oktober 2016, um 22:20

altruismus ist nicht meins.

Ex-Stubenhocker #157894, 12. Oktober 2016, um 22:46

Husi, der hier mal rotzfrech die Regeln des Versmaßes gegoogelt hat, hielt sich selbst nicht dran, falls er sie je verstanden hat - was alle bezweifeln - und ist nun weg !

Ex-Stubenhocker #157894, 12. Oktober 2016, um 22:46
zuletzt bearbeitet am 13. Oktober 2016, um 10:10

Das wird man wohl doch noch schreiben dürfen, im Land der Dichter und Denker.

😂

Bine60, 12. Oktober 2016, um 22:49

holzköpfe empfinden siege, wo keine sind.

Ex-Stubenhocker #149419, 13. Oktober 2016, um 09:45

@ melissa
👏

Ex-Stubenhocker #149419, 13. Oktober 2016, um 14:56
zuletzt bearbeitet am 13. Oktober 2016, um 14:57

Wer und was bin ich? Wo gehöre ich hin?
Ganz wichtig, machen diese Fragen Sinn?
Die meisten sagen: Weiss ich nicht.
Und lügen sich frech ins Gesicht.

Nehmen wir diesen Verseschreiber.
Der bin ich. Und was für einer!
Ein mieser, fieser, schlecht gelaunter,
Ja ständig aus dem Fenster schaut er.
Und geht vorbei, an Herrchens Leine,
ein Hundchen das macht krumme Beine,
Gleich an der Lampe vor dem Haus,
Dann schreit der Schreiberling hinaus.

Ich kann euch sagen, diesen Typ,
Den hat nun wirklich keiner lieb.
Drum spielt er gerne und ganz oft,
Den Moralapostel, weil er hofft,
Dass jemand ihn drauf loben mag,
Die Hoffnung hilft ihm durch den Tag.

Und hört er dann: Bleib wie Du bist!
Weiss er, dass er ein Arschloch ist.
Es stört ihn zwar, doch nicht so sehr,
Als wenn er auch ein Lügner wär.

M. S. 2016

Ex-Stubenhocker #149419, 19. Oktober 2016, um 10:08
zuletzt bearbeitet am 19. Oktober 2016, um 10:21

Verantwortung

Das Kind, das fiel einst in den Brunnen,
Es hat ein seltsam Lied gesungen.
Vom Wissen und des Wissens Macht,
Von einem tiefen Brunnenschacht.

Das Lied, es wurde nicht verstanden,
Von Jenen, die schon sind gegangen.
Und haben sie es doch begriffen,
Dann haben Sie wohl drauf gepfiffen.

So waren und so sind die Leute,
Nur tiefer sind die Brunnen Heute,
Auch jetzt noch Kinder in die Schächte fallen,
Die ausgegraben von uns allen.

M. S. 2016

Ex-Stubenhocker #149419, 21. Oktober 2016, um 15:37
zuletzt bearbeitet am 21. Oktober 2016, um 15:41

Der Schweinewolfsesel

In einem herrlich weiten Land,
Da lebte lange unerkannt,
Ein Volk von Eseln sehr zufrieden,
Weil dieses Land so abgeschieden.

Kein Räuber war dort gar zu mächtig,
Und so gedieh das Volk ganz prächtig.
Bis eines Tages in der Früh,
Die Wölfe kamen über sie.

Die Esel, die ganz ratlos waren,
Die liefen fort in großen Scharen.
Doch auch die Wölfe jener Zeit,
Waren zum langen Marsch bereit.

So folgten sie der Eselherde,
Auf dass sie ihre Beute werde.
Sie zogen lang durch Sand und Steine,
Und kamen nun ins Land der Schweine.

Es herschte dort, und das seit Jahren,
Der Müßiggang, war zu erfahren,
Es hat kein Schwein interessiert,
Ob irgendwo ein Tier krepiert.

Doch plötzlich waren alle bunt,
Ja jedes Schwein tat Mitleid kund.
Doch jenes Schwein das ängstlich sprach,
Erlitt ganz furchtbar Ungemach.

Anstatt die Wölfe zu vertreiben,
Wollt' manches Schwein die Esel meiden.
Und andere Schweine taten so,
Als gäb es die Wölfe nirgendwo.

Im Land der Schweine ging es zu,
Wie auf dem Arsche einer Kuh.
Ist der erst der ganze Arsch voll Scheisse,
Kommen die Fliegen haufenweise.

Ja unsere Kuh ist nicht sehr schlau.
Der Fliegen Lust kennt sie genau.
Doch statt bescheissen zu vermeiden,
Versucht sie Fliegen zu vertreiben.

M. S. 2016

Ex-Stubenhocker #149419, 05. Dezember 2016, um 11:41
zuletzt bearbeitet am 05. Dezember 2016, um 11:43

Weihnachtsüberraschung

Der Weihnachtsmann zur heilig Nacht,
Kam mit Geschenken gut bepackt,
Zu einem Mädchen süß und klein,
Das immer wollte artig sein.

Und als sie saß auf seinem Schoß,
Da sagte sie: „ Was ist das bloß?
Das finde ich ganz sonderbar,
Du fühlst dich an wie Großpapa.“

„Ach Weihnachtsmann, wenn ich Dir sag,
Wie lieb ich meinen Opa hab,
Hast Du dann vielleicht auch bereit,
Für Opa eine Kleinigkeit?“

Und unsrem lieben Weihnachtsmann,
Ein dicker Frosch die Sprache nahm.
Er drückt das Kind während er denkt,
Wer hat hier grade wen beschenkt?

M. S. 2016

zur Übersichtzum Anfang der Seite