Ex-Stubenhocker #159827, 12. September 2016, um 07:15
Des Rätsels Lösung:ps, P.S. (Poststriptum, das bekanntlich oft „das Beste" (d.h. das Wichtigste) enthält.
Die Nummern in der Auflösung verweisen auf die jeweilige Zeilennummer im Rätselreim.
Ex-Stubenhocker #159827, 13. September 2016, um 10:33
Rätsel des Tages
Drang's mit der Stimme aus dem Munde,
So schuf es Stille weit und breit,
Geschrieben bringt es bis zur Stunde
In den Geruch der Heiligkeit! -
© Friedrich Schaefer
Ex-Stubenhocker #159827, 13. September 2016, um 10:34
Des Rätsels Lösung:St! St. St! (ruhegebietender Laut.) St., Abkürzung für Sankt, z.B. St. Paulus.
Die Nummern in der Auflösung verweisen auf die jeweilige Zeilennummer im Rätselreim.
Ex-Stubenhocker #159827, 13. September 2016, um 10:42
zuletzt bearbeitet am 13. September 2016, um 10:48
Häufig missverstanden
Ich werde häufig missverstanden.
Die Steinlawine rollt ins Tal.
Aus Mücken werden Elefanten.
Im Dachgeschoss ist das fatal.
An einer Wahrheit wird man drehen.
Man hört nur zu mit halbem Ohr.
Und ist ein Sachverhalt geschehen,
dann sehe ich mich häufig vor.
Man hält nicht viel von meiner Meinung.
Erklärt wird sie für Hirn verbrannt,
sie sei nur eine Randerscheinung,
und das sei hinlänglich bekannt.
Man brüstet sich mit meinen Sätzen.
Jedoch mir selbst weist man die Tür.
Danach wird man sich glücklich schätzen.
Mein Ich mutiert zu einem Wir.
Dass meine Früchte gut gedeihen,
das wird natürlich torpediert.
Das würde man mir nie verzeihen,
sie werden deshalb ausradiert.
© Roman Herberth, 2016
Aus der Sammlung Einfach leben
Der Prophet im eigenen Land,
Gilt nicht viel.
Gibt er auch die Ehre hin als Pfand,
Für sein Ziel.
Ex-Stubenhocker #163552, 13. September 2016, um 19:38
zuletzt bearbeitet am 13. September 2016, um 20:33
angesichts der sachlage:
ein rätsel, das mit
lösung ... gleich - geworfen ...
der dritte preis.
was will man essen?
unbekanntes, das ist heiß.
Ex-Stubenhocker #159827, 13. September 2016, um 19:46
Alter amerikanischer Trick
Entschwinden kann oft nützlich sein.
Wer möchte nicht entschwinden,
wenn sich bei ihm um Arm und Bein
schon züngelnd Schlangen winden.
Die Schlange züngelt nie zum Scherz.
Es hat was zu bedeuten.
Fraß sie dich erst mit Hirn und Herz,
darf sie sich nämlich häuten.
Falls du darüber anders denkst
und häuten dämlich findest,
sieh, dass die Arme du verschränkst,
dem Tier dein schönstes Lächeln schenkst
und zwinkerst und entschwindest.
© Andreas Kley, 2010
steffekk, 13. September 2016, um 19:51
aus dem Manuskript entsprungen,
ne Tanzeinlage, schnell umgezogen.
bevor der Vorhang fällt auf nimmer mehr
entschwunden.
Ex-Stubenhocker #163552, 13. September 2016, um 19:59
ich sehe das so:
theater ist die wahrheit.
kunst ist die wahrheit.
Ex-Stubenhocker #159827, 14. September 2016, um 07:19
Rätsel des Tage
Heute findest nur noch bei Papuawaffen
Du, was just dreiviertel einer Bitte ist,
Die wohl dort, wo wir Gewißheit uns verschaffen
Wollen, bei uns oft Gebrauch und Sitte ist.
Darum mußt du noch das vierte Viertel finden
Und das zweite dann vergrößern wohl aus Gründen.
© Friedrich Schaefer
Ex-Stubenhocker #159827, 14. September 2016, um 07:20
Des Rätsels Lösung:u.A.w.g. Die im Worte „Papuawaffen" nebeneinander stehenden Buchstaben uaw sind dreiviertel der abgekürzten Bitte: „u. A. w. g." („um Antwort wird gebeten").
Die Nummern in der Auflösung verweisen auf die jeweilige Zeilennummer im Rätselreim.
Ex-Stubenhocker #159827, 14. September 2016, um 07:24
General Schwerin
von Willibald Alexis
Schwerin ist tot,
Schwerin, mein General, ist tot!
Schwerin ist tot!
Sie luden in eine Kanone ein
vier Kugeln, schwarz wie Pech und Stein,
vier Kugeln in der Prager Schlacht
die haben meinem General den Tod gebracht.
Schwerin ist tot!
Denn als der Kanonier sie laden tät,
ein Pfaff aus Welschland bei ihm steht.
Was macht der Pfaff beim Kanonier?
Er segnet und betet im Brevier.
Schwerin ist tot!
General Schwerin ergriff die Fahn':
"Allons, Grenadiers, ich gehe voran!"
Vier Kugeln, ach, von heißem Blei
die rissen dem General die Brust entzwei.
Schwerin ist tot!
"Mein Feldmarschall, was stehn Sie dann still,
da jeder brave Preusse Ihnen folgen will?"
"Vier Kugeln, ach, von heissem Blei
die rissen mir die Brust entzwei."
Schwerin ist tot!
"Die Kugeln drangen ins preussische Herz,
die Seele geht nun himmelwärts.
Dieweil ich geliebt meinen König und sein Land
und war ein guter Protestant."
Schwerin ist tot!
Er sank, die Fahn' in seiner Hand,
wie ein guter Preuss' und Protestant.
"Es lebe mein König!" so rief er noch
und hörte die Siegestrommeln noch.
Schwerin ist tot!
's Bajonett nun vor, zum letzten Mal
grüßten wir da unsern toten General.
Wir schworen, kein Pfaff und kein Kanonier
der kriegt von uns vor Prag Quartier.
Schwerin ist tot!
"Ach Pfäfflein," sprachen die Kaiserlichen,
"kratz' aus, sonst ist's um dich gescheh'n,
das sein die preussischen Grenadier,
die geben keinem von uns Quartier!"
Schwerin ist tot!
Schwerin, mein General, ist tot!
Schwerin ist tot!
Ex-Stubenhocker #159827, 14. September 2016, um 08:08
Stroh im Kopf
Das Stroh im Kopf beginnt zu zanken.
Es rastet nämlich aus und schimpft.
Doch das verärgert den Gedanken,
dagegen ist er nicht geimpft.
"Was sollen diese Eseleien?
Die Mücke wird zum Elefant.
Ich bitte dich, nicht so zu schreien.
Du bringst mich noch um den Verstand!"
"Ich lass mir doch nicht alles bieten.
Und rede wann und wie's mir passt.
Was kümmert mich dein Seelenfrieden?"
So klang es hohl und kurzgefasst.
"Du bist schon lange überfällig."
Meint der Gedanke wortgewandt.
"Wir alle meinen ein-und-hellig:
Du hast den Bogen überspannt.
Wir werden dir den Garaus machen.
Wer braucht im Kopf schon dürres Stroh?
Ein Feuer werden wir entfachen,
dann brennst du hell und lichterloh."
© Roman Herberth, 2016
Ex-Stubenhocker #149419, 14. September 2016, um 15:36
zuletzt bearbeitet am 14. September 2016, um 15:38
In Lust geschmolzen, in Begierde verzehrt.
Niemals gefordert und auch niemals erwehrt.
Hingegeben. Die Sünde genossen.
Zurückgegeben. Abgeschlossen.
Vergebens geliebt, in Trauer geboren.
Erneut hingegeben. Wieder verloren.
Dort wohnt die Sehnsucht und gleichwohl die Wut.
Auch Feuer und Wildheit, animalische Glut.
Ein Ort ohne Lüge, wo die Lüge geboren.
Wird Sehnsucht gestillt, geht Freundschaft verloren.
Und doch. Dieser Duft. Verstand überwunden.
Glückselig. Berauscht. Nur Stunden geschunden.
M.S. 2016
Ex-Stubenhocker #159827, 14. September 2016, um 23:33
Amüsant
Der Regen kommt erst in den frühen Stunden
des vierten kalten Tages im August.
Die Krähen ziehen krähend ihre Runden.
Es scheint, als hätten sie bescheid gewusst.
Der Hagel lässt zwei Tage auf sich warten.
Dann folgen Schnee und Eis und starker Frost.
Was grad noch grünte, steht nun starr im Garten.
Erfroren liegt die Made im Kompost.
Erfroren liegt der Hausherr, der noch eben
sein Gartenhäuschen renovieren will,
in der Rabatte, und nicht weit daneben
sein treuer Hund im winterlichen Dill.
Und vor der Haustür steht ein Postvehikel.
Ein toter Bote hält was in der Hand.
Es ist die Zeitung mit dem Leitartikel.
Dort steht: Der Winter naht! – Wie amüsant.
© Andreas Kley, 2007
Ex-Stubenhocker #159827, 15. September 2016, um 07:12
zuletzt bearbeitet am 15. September 2016, um 07:33
Rätsel des Tages
Klein trägt's die Ellse jederzeit,
Doch nicht als Rock und Hut und Kleid,
Ist's groß und steht es dann allein,
So will es dir ein Bürge sein. -
© Friedrich Schaefer
Ex-Stubenhocker #159827, 15. September 2016, um 07:17
Des Rätsels Lösung:18, L.S. (Loco Sigilli) steht häufig unter Akten an Stelle des Siegels.
Die Nummern in der Auflösung verweisen auf die jeweilige Zeilennummer im Rätselreim.
Ex-Stubenhocker #159827, 15. September 2016, um 07:17
Weg
Der Weg führt nach oben,
Der Geist noch verschroben,
Der Weg ist das Ziel,
Auf dem man fiel.
Müde und zerschunden,
Oft keinen Sinn gefunden,
Lang und gewunden,
Minuten, Tage, Stunden,
Gegangen bis zum Schluß,
Zum Gipfel gehen muß.
Die Aussicht war der Lohn,
Einsamkeit ohne Thron,
Der Geist wurd frei,
Vom vielen Einerlei.
© Frank Jürgens, 2016
Ex-Stubenhocker #159827, 15. September 2016, um 18:38
Erblinden mag ich, sprach ich kühn
Erblinden mag ich, sprach ich kühn, -
mir bleibt nichts Neues mehr zu schauen! ...
Da wandelt sich der Erde Grün
zum odemraubend kühlen Grauen.
Ein Schleier fällt auf die so recht
geliebten Wesen und Gelände,
und zu der - Geister Lichtgeschlecht
erhebt - ein Blinder seine Hände ..
Christian Morgenstern
Ex-Stubenhocker #159827, 16. September 2016, um 07:12
Rätsel des Tages
Was in Oliven mitten innen,
Das suche klug dir zu gewinnen, -
Hast im's erlöst aus seiner Haft,
Weiß ich, daß es dir Geltung schafft,
Wenn du getreu und ehrlich bliebst
Und recht, doch auch mit Recht es schriebst.
© Friedrich Schaefer
Ex-Stubenhocker #159827, 16. September 2016, um 07:14
Des Rätsels Lösung:iv, i.V. („in Vertretung") stellt man pflichtmäßig dort neben die Namensunterschrift, wo man für, d.h. in Vertretung eines anderen etwas unterschreibt.
Die Nummern in der Auflösung verweisen auf die jeweilige Zeilennummer im Rätselreim.
Ex-Stubenhocker #159827, 16. September 2016, um 07:17
Mahnung
Du scheust Entfernung, willst nicht Briefe schreiben,
Und hast deshalb dein Innres abgewendet,
Und mich hinaus in weite Welt gesendet,
Wo mich des Aufruhrs harte Wogen reiben.
Ein Wort von Gegenliebe nur und Bleiben,
Ein leichter Hoffnungsschimmer nur gespendet,
So hätte sich verwandelt und vollendet
Mein Lebensgang, mein dunkles Irretreiben.
Was ist Entfernung auf dem Erdenballe?
Zwei Schritte nur, verbunden durch Gedanken,
Gleichwie der laute Ruf durch Widerhalle.
Drum hast du deinem ird’schen Himmel Schranken
Bisher gesetzt, die ich in keinem Falle
Für weis erkenne. Besser war’s, sie sanken.
Johannes Minckwitz
Ex-Stubenhocker #159827, 16. September 2016, um 07:20
Dank an seine Eltern
von © Autoren. Lose Sammlung
An einem Grab, wo Efeutriebe ranken,
da stehe ich, um Euch zu danken
für einen Mann, den´s nur durch Euch auf Erden gibt
und der mich über alles liebt.
Viel Gutes steckt in seinem Wesen,
er ist sehr klug und auch belesen,
er ist vom Himmel so ein Stück,
er ist für mich das große Glück.
Er hat erduldet Schmach und Schmerzen,
doch ich liebe ihn von ganzem Herzen.
Vielleicht könnt´ Ihr „von oben“ ja jetzt seh´n,
wie innig wir durchs Leben geh´n.
Ich danke Euch – in leisem Ton –
für Euren wundervollen Sohn!
© Marion Roth
JohnJohn, 16. September 2016, um 18:18
Warum lässt du uns eigentlich nicht an der Lösung dieser interessanten Rätsel aktiv teilhaben, Husumer? Oder hab ich da was nicht mitbekommen?
Ex-Stubenhocker #159827, 16. September 2016, um 18:32
Ist doch ganz einfach, John.
Halte doch die Lösung zu.
Wenn ich morgens die Rätsel rein setze, weiß ich noch nicht wann ich Zeit habe, die Lösung zu veröffentlichen.
Um keinen Frust bzw. Langeweile aufkommen zu lassen, mache ich es so.
Ex-Stubenhocker #159827, 17. September 2016, um 07:35
Rätsel des Tages
Ein Hauswirt hält sein Hab und Gut
Bei Tag und nacht in treuer Hut,
Drum bleibe, was er wohl verwahrt,
Jetzt hier zu schreiben mir erspart! -
© Friedrich Schaefer