Unterhaltung: Wie ist zu entscheiden ???

Reiter53, 19. April 2011, um 19:37
zuletzt bearbeitet am 19. April 2011, um 19:39

Lieber Teufel,

du übersiehst das bei deinem letzten Fall die selbstverpflichtende Erklärung des Alleinspielers zutreffend war. Egal welchen Stich er nun abgibt es ist nur einer!!

Im ersten Fall hat der AS durch die Dummheit des Gegenspielers alle Stiche gemacht also ist das Spiel auch so zu werten.

LieberTeufel40, 19. April 2011, um 19:43

Habe ich nicht übersehn!

Er sagte: Das ist der einzige Stich, den ihr bekommt. Diese Aussage stimmte nicht!

Und die Aussage von Engel stimmte in sofern ja auch nicht. Weil Schneider frei mit einem Stich konnte man in der Situation gar nicht werden.

Reiter53, 19. April 2011, um 20:00
zuletzt bearbeitet am 19. April 2011, um 20:01

John,

auf der Schiedsrichterobleute Tagung im März in Kirchheim wurden einige § der ISkO ergänzt so auch der 3.4.1 der die Spielansage betrifft.

Alte Fassung:
Der Alleinspieler ist in jedem Fall zu einer gültigen Spielansage verpflichtet (siehe 3.4.4 und 3.4.7). Sie muß vollständig sein, d. h. auch ein Hand- oder Ouvertspiel muß angesagt werden, wenn es als Berechnungsstufe gewertet werden soll. Eine Spielansage ist unwiederruflich.

Neue Fassung:
Der Alleinspieler ist in jedem Fall zu einer gültigen Spielansage verpflichtet (siehe 3.4.4 und 3.4.7). Sie muß vollständig sein

und ohne Unterbrechung vorgenommen werden.

Auch ein Hand- oder Ouvertspiel muß angesagt werden, wenn es als Berechnungsstufe gewertet werden soll. Eine Spielansage ist unwiederruflich.

Dazwischen Luft holen ist schon eine Unterbrechung!!!

Dies hat man gemacht um genau diesen Trickser mit den erweiterten Ansagen einen Riegel vorzuschieben.

bremse54, 19. April 2011, um 20:02

LT,olly und ich liegen völlig daneben.
habe gerade mit unsern schiedsrichterobmann telefoniert,das spiel gilt als verloren für den alleinspieler zu werten.
begründung weil eine aussage nicht zutrift.
sorry reiter u john,das ich so verbittert gekämpft habe.
vieleicht war ich ja auch befangen,weil engel mir so leid tat.
schade das ich dort nicht schiedsrichter war,die ungewollte fehlentscheidung hätte mir nicht leid getan.

Reiter53, 19. April 2011, um 20:04

Lieber Teufel

Hier st nun der Fall das versucht wird fadenscheiniges Recht zu suchen denn bei normalem Spielverlauf machen sie ja den Stich also ist seine Erklärung richtig.

Reiter53, 19. April 2011, um 20:06
zuletzt bearbeitet am 19. April 2011, um 20:07

bremse,

wir alle sind nur Menschen auch Schiedsrichter sind nur Menschen und Fehlentscheidungen liegen nun mal in unserer aller Natur. Für Engel tuts mir auch leid ist eine ganz liebe und nette.

bremse54, 19. April 2011, um 20:16

an meinen tischen wo ich spiele,bin ich für faiplay und hätte ihren versprecher korrigiert,glaube nicht das irgend einer am tisch etwas dagegen gehabt hätte.hole mir meine pkt.lieber mit fayren mitteln.

Ex-Stubenhocker #49475, 19. April 2011, um 20:17

danke danke danke ..... nu is aber genug .... ich habe es als verloren angeschrieben und war damit auch einverstanden ... hätte ja protest einlegen können .... ärgerlich ABER ,es war nicht die letzte meisterschaft an der ich teilgenommen habe .....

bremse54, 19. April 2011, um 20:21

für uns sind es 30 pkt.,für engel aber 460 pkt minus.selbst bei ner gesetzten liste gegen den direkten konkurenten hät ich nicht drauf bestanden.(ausser bei zwei vereinskammeraden)

bremse54, 19. April 2011, um 21:59

das skatgericht hat auch geantwortet
leider verloren

frakturfreak, 19. April 2011, um 22:07

Könntest du bitte die ganze Urteilsbegründung des Skatgerichtes hier reinschreiben, bremse? Wäre echt toll :-).

Ex-Stubenhocker #47171, 19. April 2011, um 22:08

fazit, spielzeitverkürzendes hinlegen lohnt lohnt sich nur für einige aber nicht alle........

bremse54, 19. April 2011, um 22:25

alle ansagen müssen bei einer spiel abkürzung zutreffen,hättese gesagt:ihr kommt raus und ich gewinne wars gewonnen.durch den versprecher mit den einen stich hat sie verloren.

toscana, 19. April 2011, um 23:35

ich finds schon gut das der engel erkannt hat dieses spiel nicht mehr verlieren zu können
egal wieviele stiche sie noch abgibt
dennoch beim fussball gibts auch ständig fehlentscheidungen

Ex-Stubenhocker #186, 20. April 2011, um 00:45
zuletzt bearbeitet am 20. April 2011, um 00:48

man lernt daraus, keine Erklärungen abzugeben, wenn man offen (abgekürzt) spielt. "Ich spiele offen" und hinlegen ohne Verpflichtung ist zulässig.

zu den einzelnen Fällen: a) Grand Ouvert nach Aufnahme: es besteht schon eine Verpflichtung, nämlich alle Stiche zu machen

b) Laufenlassen der Dame, Stechen des Königs: ist diese Aussage wirklich unzutreffend? "Dies" ist der einzige Stich. Warum kann hier nicht die 10 gemeint sein? Dann stimmt die Aussage.
c) Anderes Beispiel: "Der Alte sticht noch" Es ist aber die PikBube, der als höchster Trumpf im Spiel ist, der Alte ist schon weg. Wer verbietet dem AS, den höchsten im Spiel befindlichen Buben als Alten zu bezeichnen?

Generell gilt: Ein Schiedsrichter, der bei einer irgendwie falschen Erklärung ein Spiel als verloren gibt, ist immer dann auf der sicheren Seite, wenn der Fall wie oben c)noch nicht entschieden ist. Eine gegenteilige Entscheidung erfordert Mut, beruht auf Fingerspitzengefühl und ist fair. Mit dem Protest von punktegeilen Gegnern muss er halt fertig werden.
In Fall b) dagegen muss er nur das bereits ergangene Urteil kennen und er kann dann im Sinne des Spielers entscheiden.

Für den Fall von Engel gilt: dieser Fall ist - für sie bedauerlich - schon entschieden und der Schiri, der sich traumen würde, ihr Recht zu geben und den Grand als gewonnen zu geben, müsste damit rechnen, dass die Entscheidung kassiert wird.

Was die Ansageverpfichtung "in einem Zug" betrifft, stimmt das. Aber dies ändert nichts daran, dass ich schlucken kann (2,3 Sekunden :-))) oder in einem Zug eine Aussage korrigieren kann. "Ihr macht noch einen Karostich und später noch einen" 1 + 1 bleibt auch bei strenger Auslegung 2. Freilich, wenn die GS vorher für einen Einwand Zeit haben, ist natürlich die Bedingung nicht erfüllt: "Ihr macht noch einen Karostich!" "Nein, 2!" "und später noch einen" ist halt was anderes.

LieberTeufel40, 20. April 2011, um 01:43

@John
Im Fall von Engel, gabs gar keinen Schiri der gerufen wurde.

Aber wenn das so ist, dann ist das so!
Würde trotzdem als Schiedsrichter bei einem Turnier, nicht so entscheiden.

LieberTeufel40, 20. April 2011, um 01:49

@Reiter
Es gibt auch Threats, die nicht zugemüllt werden, solange sie wichtig und interessant sind.

Reiter53, 20. April 2011, um 05:42
zuletzt bearbeitet am 20. April 2011, um 05:46

Lieber Teufel,

schöne Aussichten das dann die Zumüller entscheiden ob der Beitrag, dem der ihn eingestellt hat, wichtig und interessant ist oder nicht. Gut das es diese Leute gibt die das für ihn übernehmen.

Reiter53, 20. April 2011, um 06:33
zuletzt bearbeitet am 20. April 2011, um 07:01

Liebe Skatfreunde hier die Entscheidung des Skatgerichts.

Ihre Anfrage:
Spieler A reizt 18 und bekommt bei 18 das Spiel. Spieler A spielt einen Grand mit: 4 Buben, Karo-
Ass, -König, -8 -7, Herz-Ass und Pik-Ass. Spieler A sitzt in Hinterhand. Es wird aufgespielt: Pik-
Lusche. Spieler A nimmt mit. Danach spielt Spieler A sein Karo-Ass. Sieht, dass alle Karo auf einer
Hand stehen. Deckt seine Karten auf und sagt: „Ihr kommt Schneider frei und macht nur einen Stich“.
Meine Frage: Hat Spieler A das Spiel gewonnen und wie wird es gewertet ???

Wird wie folgt entschieden:

Der Alleinspieler hat Grand mit vieren verloren.

Begründung:
Nimmt der Alleinspieler eine nach ISkO 4.3.4 zulässige Spielabkürzung vor und gibt dabei eine
Erklärung ab, muss diese in allen Punkten zutreffen. Die getätigte Aussage: „Ihr bekommt nur einen
Stich“ war nicht zutreffend, weil die Gegenspieler zwei Stiche erhalten haben. Da die vorgenommene
Erklärung des Alleinspielers nicht zutrifft, hat er sein Spiel (Grand mit vier) verloren.
ISkO 4.3.4 Durch das Auflegen oder Zeigen seiner Karten (auch nur an einen Gegenspieler) während
eines Farb- oder Grandspiels ohne Abgabe einer Erklärung verpflichtet sich der
Alleinspieler, alle weiteren Stiche zu machen. Gibt er eine Erklärung ab, muss er sie in
allen Punkten erfüllen. Die Bestimmungen 4.1.3 bis 4.1.6 gelten entsprechend. Bei
Nullspielen zeigt er auf diese Weise an, keinen Stich zu erhalten.

Mit freundlichen Grüßen
und allzeit „Gut Blatt“
Peter Luczak

bremse54, 20. April 2011, um 10:29

man sollte diese regel ändern,da die ansage schneider frei zutrift.denn die abzugebenden stiche spielen keine rolle.
da gibt es noch so einige dinge die zu strenge sind und den nachwuchs fernhalten.

Ex-Stubenhocker #186, 20. April 2011, um 10:37

1. Wenn bei der Sache am Tisch kein Schiri gerufen wurde, sondern einfach einem Verlangen stattgegeben wurde, sollte man nachher nicht auf dem Verlangenden herumhacken. Ok, in diesem Fall hätte der Schiri auch so entschieden, oft gibt es aber Fälle, bei denen ein Spieler - aus welchen Gründen auch immer - eine Regel so auslegt, dass es zu seinem Vorteil gereicht (oder eine solche Regel schnell erfindet). Akzeptiert man nun dessen Forderung, braucht man sich nachher nicht beklagen.

2. Das mit dem Nachwuchs ist tatsächlich ein Problem. Am Clubabend kann man aber schon nach dem Prinzip "erst muss ich eine Regel wissen, dann kann sie erst gegen mich angewendet werden" hier großzügiger sein.

3. Jede Regeländerung hat ihre Konsequenzen. Stellt euch mal vor, man müsste die Regel für die einschränkende Erklärung so abfassen, dass die für jeden Einzelfall passt (ein Teil muss stimmen, nur Aussagen über Schneider gelten oder wie auch immer). Die Unklarheiten wären noch größer und niemand würde sich mehr trauen, Spiele abzukürzen. Will man das?

bremse54, 20. April 2011, um 10:41

ich lebe seit 1993 im osten,habe im westen sehr selten preisskat gespielt.bin jetzt ca3 mal wöchentlich zum preisskat.
hatte in den anfangsjahren viele regelverstöße.
diese wurden mir kolant am tisch erklärt und hatte mein spiel gewonnen.
beispiel:lasse alle karten liegen und gebe den letzten stich ab.der eine sagt du hast verloren,der zuständige schieri sagte aber,du hast dieses spiel noch gewonnen,aber beim nächstenmal hast verloren und hat mich aufgeklärt.

Ex-Stubenhocker #186, 20. April 2011, um 10:45

das ist ja auch gut so; nur sollte das ohne Schiri geschehen, denn der kann nur nach den Buchstaben entscheiden. Denn bei einem Wettkampf hängen ja alle Ergebnisse voneinander ab und der Schiri wird ja gerufen, weil jemand

a) nicht weiß, wie die Regel lautet
b) etwas Bestimmtes haben will, das er ohne Schiri nicht bekommt.

Wenn also alle am Tisch über einen "Fehler" hinwegsehen oder den Neuling aufklären und eine Ankündigung für das nächste Mal machen, ok. Als gerufener Schiri kann ich das aber nicht machen.

bremse54, 20. April 2011, um 11:06

der schiri saß mit am tisch,alle waren mit einverstanden.hatte diesen trainingsabend fast wöchentlich besucht,11€ einsatz.
spielte paar wochen später nen GH(kurzepause)moment mal schneider angesagt.
auch diese ansage wurde mir gut geschrieben mit aufklärung.
obwohl ich gesagt habe,wenn die regel so ist lasst den angesagten weg.

Reiter53, 20. April 2011, um 11:14
zuletzt bearbeitet am 20. April 2011, um 11:15

bremse du kannst diesbezüglich gerne den Antrag an das Skatgericht stellen. Allerdings wirst du kaum Aussicht auf Erfolg haben da die strengen Regeln deshalb so streng sind, um den Skatfüchsen die jedes Schlupfloch finden die Regeln zu ihren Gunsten auszulegen, einen Riegel vorzuschieben. Das darunter die fairen ehrlichen Skatspieler mitleiden ist eine leider traurige Nebenerscheinung. Es sind leider die besten Skatspieler die mit solchen Finten immer wieder versuchen die ISkO zu ihren Gunsten abzuwandeln.

Ein Beispiel:
Deutsche Mannschaftsmeisterschaften der ISPA ein sehr guter Spieler merkt im Laufe des Spiels das er nicht mehr gewinnen kann. Zum 7ten Stich, Pik ist Trumpf, spielt der Gegenspieler in Vorhand die Pik 7 aus und sagt "Trumpf". Der AS legt sofort die Karten geschlossen auf den Tisch und ruft den Schiedsrichter und will Spielgewinn wegen Verstosses des Gegenspielers in Vorhand gegen §

4.2.9

Alle Mitspieler haben sich jeglicher Äußerung und Gesten zu enthalten, die geeignet sind, die Karten zu verraten oder den Spielverlauf zu beeinträchtigen. Bei Verstößen ergeben sich Konsequenzen aus den Bestimmungen 4.1.3 bis 4.1.6

Der Schiedsrichter entscheidet gegen den AS mit der Begründung das der GS in Vorhand eine der Wahrheit entsprechende Aussage getätigt hat. Der AS wird aufgefordert weiter zu spielen und verliert sein Spiel. Er legt gegen die Entscheidung des Schiedsrichter Protest ein und bekommt von dem Schiedsgericht vor Ort recht und im Nachhinein sein Spiel als gewonnen gut geschrieben.

Ist zwar zu dem vorliegenden Fall kein passendes Beispiel aber es zeigt das man diesen Spielern mit einer verwässerten ISkO noch mehr Möglichkeiten, schlechte und mittelmäßige Spieler, über den Tisch zu ziehen an die Hand gibt. Manchmal ist es Schade das es so ist. Jeder Schiedsrichter wird versuchen im Sinne der ISkO zu entscheiden allein schon um nicht in den Ruf zu kommen ein schlechter Schiedsrichter zu sein.

Reiter53

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