Unterhaltung: Ullbricht...

Ex-Stubenhocker #128106, 05. November 2013, um 12:40

was soll das für eine meinung sein annika - hatten deine eltern dreck am stecken ?
ich seh da keine meinungsäusserung - nur ne äusserst unverschämte und plumpe frage.
kannst einem eigentlich leid tun. denk mal drüber nach und sei ehrlich zu dir selbst, dann wirst wahrscheinlich selber dahinter kommen .

GenomX, 05. November 2013, um 12:48

http://www.youtube.com/watch?v=u4YlUjW_CWk

Evt hilft es dem ein oder anderen mal wider ein bisschen runter zu kommen :)

linda100, 05. November 2013, um 12:49
zuletzt bearbeitet am 05. November 2013, um 12:51

wieviel Unkenntnis, oder sogar Hass, muss hinter einer solchen, jungen Frau stecken?
Warum verdrängt man eine mehr als leidvolle Geschichtsepoche, bzw. versucht ihr noch etwas Gutes abzugewinnen?
Wenn man sich heutzutage noch einmal die Staatsbezeichnung allene "DDR" vor Augen hält, dann frage ich diese junge Dame.... WAS war an diesem System demokratisch?
War es demokratisch, Schiessanlagen zu bauen, Mauern zu bauen, Minenfelder auszulegen, Menschen Gehirnwäschen und Folter auszusetzen.??
Nun fehlen mir aber auch die Worte.

Betty_Boo, 05. November 2013, um 12:52

...meine Eltern wurden von der eigenen Verwandschaft bespitzelt. Meine Mutter kam nach Stasiverhören oft mit einem Nervenzusammenbruch heim, die Chancen sich geistig zu entwickeln oder frei zu denken wurden mit Sanktionen bestraft. Mein Vater musste 2 jahre in Bautzen in den Knast- wegen angeblicher Volksverhetzung usw
...viele Menschen sind gestorben um mehr Freiheit zu erlangen, wir hatten glück an der Wollankstraße über die Mauern zu rennen.
Solch ein System der überwachung, Drangsalierung und raub an Menschenwürde ist extrem schlimm, körperlich, geistig und seelisch.
...icke bin meinen Eltern sehr dankbar für diesen mutigen Schritt, dass icke heute das sein darf/kann was icke bin: ein freier Mensch!

Ex-Stubenhocker #87158, 05. November 2013, um 12:56

Also Annika beleidigt echt die vielen Ermordeten des "DDR"-Regimes. Diese brutale Diktatur hat viel Unheil über die eigenen Einwohner gebracht. Auch Margot Honecker würde hier sofort festgenommen, wenn sie ausgeliefert würde. Zu Recht, denn auch sie hat die Diktatur schamlos ausgenutzt.
Warum ich das weiß:
Ich habe 5 Jahre in Westberlin gewohnt und in dieser Zeit eine Freundin in Köpenick (Ostberlin) gehabt. Dadurch war ich fast täglich drüben. Nur wer zur Diktatur hielt, hatte es gut. Alle anderen nicht.
Man darf sich auch für Eltern schämen, wenn es einem gut ging dort!!!
Wie wurde ich schikaniert, nur weil ich mal ne Fernsehzeitung rüber bringen wollte, kam mir vor wie ein Verbrecher! Ich könnte hunderte Beispiele nennen. Die Stasileute und Oberen haben es sich verdammt gut gehen lassen. Und wem das nicht passte, der wurde aus dem Weg geräumt, notfalls auch getötet, nicht nur die Flüchtlinge, auch weitere!
Wir haben Pfrüher Päckchen in die Ostzone (="DDR") geschickt, die teils nie ankamen, weil sie geöffnet wurden und gestohlen von den Ulbricht-Treuen. Wir zahlen seit über 20 Jahren Solidaritätszuschlag, ist schon ok, aber dann solche Worte wie von Annika, das ist das allerletzte. Schlimm!

Mauserich, 05. November 2013, um 12:59

@natural
bin wirklich emotional ergriffen von deinen worten ..wirklich !!
aber annika gehörte früher zu der masse / fähnchen im wind / und jetzt ..
schimpft sie über wessis ( die haben den ossis ja alles weggenommen ), kapitalismus usw weil sie mit der realität nicht klar kommt!

Ex-Stubenhocker #141810, 05. November 2013, um 13:20

mmi dein beitrag ist gut und zutreffend,jedoch muss ich etwas schmunzeln,was um alles in der welt sollten wir mit eurer fernsehzeitung anfangen? wir hatten doch nur 2 DDR Programme.

Ex-Stubenhocker #87158, 05. November 2013, um 13:24

Zumindest in Berlin und Grenznähe hat man mit entsprechenden TV-Geräten auch sogenannte "schwarze" Kanäle hereinbekommen, wurden aber eben öfter absichtlich gestört...

Mauserich, 05. November 2013, um 13:27
zuletzt bearbeitet am 05. November 2013, um 13:31

ich bin ja bekanntlich gebürtig aus siebenbürgen / rumänien ..
da war zu der zeit leider auch diktatur ..
1989 haben die rumänen jedoch ceaucescu und seine alte an die wand gestellt und erschossen ..
ist zwar auch nicht meine vorstellung ..
jedoch haben sie dadurch verhindert dass sie / ähnlich wie margot und viele andere diktatoren auf kosten der allgemeinheit noch an einem schönen fleck auf dieser erde ihre letzten lebensjahre geniessen können.

Oelleo, 05. November 2013, um 14:26
zuletzt bearbeitet am 05. November 2013, um 14:28

oh Dina, hast Du im Tal der Ahnungslosen* gelebt ? W-fernsehen war doch in allen grenznahen Gebieten zu empfangen. In O-berlin auf jeden Fall und bei meinen Verwandten in Meck.-Pomm auch :-) durfte keiner wissen aber "alle" haben´s gesehen.
Nach fast 25 Jahren nur ein Detail was heute kaum noch jemand versteht.
*"Tal der Ahnungslosen" wurde der Bereich in der DDR genannt wo kein W-Fernsehen empfangbar war( zB Rund um Dresden-Leipzig)

Oelleo, 05. November 2013, um 14:34
zuletzt bearbeitet am 05. November 2013, um 14:37

Grenzerfahrungen: Vom Leben mit der innerdeutschen Grenze (von K.Rebentisch)
In diesem Buch erzählen Lübecker und Nordwestmecklenburger von ihrem Leben mit der innerdeutschen Grenze. Die vorliegenden Protokolle sind aus langen und zumeist sehr persönlichen Gesprächen hervorgegangen. Das Thema bewegt die Menschen noch immer, und die Zeitzeuginnen und Zeitzeugen sind bis heute berührt von Erlebnissen, die bereits Jahrzehnte zurückliegen. [...]
Bald nach der Grenzöffnung änderte sich ein einziges Wort - aus »Wir sind das Volk« wurde »Wir sind ein Volk« -, und die Entwicklung nahm eine neue Richtung. Immer lauter wurde die Forderung nach der Einheit. Die Abstimmung mit den Füßen, die massenhafte Abwanderung junger Leute
aus der DDR, tat ihr übriges. Damit platzten auch die Träume, von denen
einige Menschen in diesem Buch erzählen. Sie hatten sich einen menschlichen Sozialismus gewünscht, auf eine demokratisierte DDR gehofft. Mit dem Beitritt der DDR zur Bundesrepublik schließlich war auch die Vision eines »Dritten Weges« hinfällig, die Idee, die Vorteile der beiden deutschen Gesellschaften in einem neuen Staat zu vereinen.Die deutsch-deutsche Grenze war überflüssig geworden. Ein Grund zur
Freude für die meisten. Für den Kommandeur des Grenzregiments Schönberg hingegen ging damit nicht nur der Arbeitsplatz verloren. Major Heinze hatte auf eine militärische Karriere gesetzt, war stark mit der DDR
identifiziert. Sich beruflich umzuorientieren und sich dabei nicht
selbst aufzugeben, war für ihn die größte Herausforderung der nachfolgenden Jahre.
Die Einheit brachte nicht für alle Menschen ausschließlich positive Entwicklungen mit sich. Während für die meisten Lübecker und erst recht für Menschen, die weiter im Westen der Bundesrepublik wohnten, das Leben auch nach der Wende seinen gewohnten Gang ging, veränderte sich der
Alltag eines jeden DDR-Bürgers bis ins Detail. Ein bewegtes und bewegendes Stück
Zeitgeschichte wird dabei lebendig.

kann ich nur empfehlen, nicht nur weil auch meine Geschichte dort nachzulesen ist.

Ex-Stubenhocker #141810, 05. November 2013, um 14:38

wir hatten auch eine riesige selbstgebaute Antenne im garten,also nix ahnungslos,haben auf den Rand der FF DABEI ,so hiess die DDR fernsehzeitung, immer das ard und zdf Programm geschrieben,das dritte war sehr schlecht zu empfangen.aber das mit der fernsehzeitung fand ich trotzdem lustig ;-)

Betty_Boo, 05. November 2013, um 14:43
zuletzt bearbeitet am 05. November 2013, um 14:44

...ah jo, da kann icke mich jut daran erinnern. Und Fernseher war von der Firma Raduga aus der Sowjetunion, lach
...icke danke mal das dieser Thread soviel Menschliches hat...

Ex-Stubenhocker #144760, 05. November 2013, um 14:45

und schweineteuer

Oelleo, 05. November 2013, um 14:48

Mein Schwiegerpapa hat für den ersten Farbfernseher 2 Tage + Nächte angestanden...ein weiteres Detail welches heute für viele Ohren unvorstellbar klingt

marco1707, 05. November 2013, um 17:17

annika
möchtest du die unzähligen mauertoten und die toten die bei der republikflüchtung ermordet wurden leugnen???
das leugnen des holocaust,gilt als straftatbestand,aber du hast dich auf die gleiche ebene begeben,erbärmlich!!!

Ex-Stubenhocker #107046, 05. November 2013, um 20:49

manno annika, echt gruslig..., ich wollte das System nicht wieder...,bin damit auch 24 Jahre groß geworden, meine Familie, ohne ins Detail zu gehen hat es zerstört...., NIE WIEDER!!!!!!!!

Dumba, 05. November 2013, um 21:58

@Annika
Ein schwerarbeitender Mensch mit Wochenendhaeuschen, und 3 mal Urlaub im Jahr, sagt, wer heute in Deutschland nicht zurecht kommt ist selber Schuld.
Viele werden das als Dumm empfinden.
Und damals gab es Rechtschaffende Menschen, in der DDR, denen es gut ging, stimmt.
Aber das Regime damals war unmenschlich.
Und das System heute ist nicht perfekt, aber wir haben eben kein besseres.

GenomX, 06. November 2013, um 01:59
zuletzt bearbeitet am 06. November 2013, um 02:09

Oha Watcher wenn ich deinen Beitrag lese dann wirds mir ganz anders

Ich zitiere mal :

"Diese Morde sind für mich Produkte einer Freiheitlichen Gesellschaft. Ganz oben steht dabei die USA.. Die Freiheitlichste Staatsform überhaupt."

Holla die Waldfee da fällt mir auch gar nichts mehr dazu ein außer ,nicht die Freiheit schafft diese Morde sondern das Umfeld und die Erwartungen die daran geknüpft sind , und somit kann man zumindest mal nicht von einer geistigen Freiheit reden.

(p.s.: Die Freiheit gibt uns erst die Möglichkeit diese "Morde" nicht zu begehen nur leider empfindet sich eben nicht jeder als freier Mensch .)

Zu dem perfekten System , Marx hatte ja einen guten Ansatz , der marxistische Kommunismus besagt ja eigentlich nur :

Jeder soll die gleiche Startbedingung haben.

Das heißt nicht das jeder das gleiche bekommt / verdient / macht , sondern lediglich das jeder unter den gleichen Bedingungen aufwächst - die gleichen Mittel bei seiner Geburt zur Verfügung hat und sich so "optimal" entwickeln kann . ( Das bedingungslose Grundeinkommen lebt im übrigen von der gleichen Grundidee )

Leider kann das so nicht funktionieren aber die Idee finde ich gut .

mmaker, 06. November 2013, um 02:11

Ich persönlich bin ja Anhänger der These, dass wir Menschen "by design" nicht dazu geschaffen sind, glücklich und zufrieden zu leben.

Das erklärt auch sehr schön unseren grossen evolutionären Erfolg sowie die begründete Vermutung, dass wir uns am Ende doch zugrunde richten, wenn wir nicht unglaubliches Schwein haben.

Um mal Douglas Adams zu zitieren (aus dem Kopf und übersetzt; bitte nicht zu wörtlich nehmen):

Die Menschen dachten, sie wären intelligenter als die Delfine weil sie soviel erschaffen hatten (aufrechter Gang, Feuer, Architektur, Kunst, Technik, Kriege, Digitaluhren...) während die Delfine nur im Wasser herumtollten und es sich gut gehen liessen.
Die Delfine dachten, sie wären intelligenter als die Menschen - aus genau den gleichen Gründen.

Auch kann man bestimmt sagen, dass der "moderne Mensch" sich zwar als erstaunlich anpassungsfähig erwiesen hat, inzwischen aber in einer Geschwindigkeit seine Umwelt verändert, die ihn selbst überfordert. Moral und soziale Regeln hinken da hinterher, lassen sich aber auch so schnell nicht "in die neue Welt portieren", da sie Zeit brauchen, um sich zu implementieren, die heute nicht mehr da ist, bevor der nächste Innovationszyklus die Welt wieder auf den Kopf stellt.

Im kleinen haben wir sogar hier so etwas gesehen - vor 50 Jahren, wenn wir ein Skatverein gewesen wären, hätten die damaligen Strategien gegen das Äquivalent eines heutigen Trolls (damals Störenfried) weil eingeübt sehr viel klarer funktioniert.

Dass dem allem aber ein Übermass an Freiheit zugrundeliegt, halte ich für eine fürchterliche These.

Wenn das stimmt, sind Sklaven die besten Menschen. Können halt nix kaputt machen.

Es stimmt, Freiheit ist auch immer ein Wagnis - vor allem wenn sie auch für Leute gilt, die wir nicht mögen. Zumindest mein moralischer Kompass dreht sich zwischen den Richtungen "Ordnung", "Sicherheit" und "Freiheit" immer eher in Richtung "Freiheit", weil es derjenige Wert ist, der mir am meisten fehlt wenn er fehlt :)

Gruss,
MM

GenomX, 06. November 2013, um 02:19
zuletzt bearbeitet am 06. November 2013, um 02:33

Mir fehlt wirklich der Like Button :)

Na aber im Ernst wie würdet ihr euch das perfekte System denn vorstellen ? Also ein realistisches ?

mmaker, 06. November 2013, um 02:27

Genomx:

Boutton?
sounds french ;-)

[Entschuldigung, konnte nicht widerstehen]

MM

GenomX, 06. November 2013, um 02:32
zuletzt bearbeitet am 06. November 2013, um 02:39

Haha danke :D
es ist schon spät habs gar net gesehen

Das passiert mir wirklich öfter mal das ich ein paar Sprachen mixe , besonders das Italienische , wenn ich da nicht weiter komme baue ich einfach soweit französisch ein bis ich den Faden wider gefunden habe :D

Man sollte sich wirklich über die Einführung von Esperanto unterhalten .

zur Übersichtzum Anfang der Seite