Ex-Stubenhocker #157894, 09. Juli 2015, um 19:55
Die griechischen Bauern leiden schon jetzt unter Putins Gegensanktionen. Keine Einfuhr von Lebensmitteln nach Rußland - ausgenommen Spirituosen, denn welches Volk hält Putin schon ohne Schnaps aus ?
Die Griechische Wirtschaft und das Bankenwesen stehen kurz vor dem Kollaps.
Egal, mit stolzgeschwellter breiter Brust verteidigt Tsipras, das Referendum und damit die Mehrzahl der Griechen im Rücken, trotzig und gegen jegliche Vernunft seine Vorstellungen von Schuldenschnitt und dem Ende der Sparmaßnahmen und nimmt fleißig Reformen zurück.
Die Reichen werden natürlich geschont wo es nur geht.
georgbest, 09. Juli 2015, um 20:33
zuletzt bearbeitet am 09. Juli 2015, um 20:36
Ein Schuldenschnitt ist gegen jegliche Vernunft?
Das ist natürlich Unfug. Ein Schuldenschnitt ist ökonomisch alternativlos - und dazu wird es eines Tages auch kommen/kommen müssen. Gegenwärtig lassen sich die Gläubiger darauf natürlich nicht ein, weil der griechischen Regierung eine Lektion erteilt werden soll.
Dass die Reichen geschont werden, ist ebenfalls Unfug. Man sollte sich mal mit dem Forderungskatalog der Gläubiger vertraut machen, dann wird einem schnell klar, dass die griechische Regierung nur noch wenig Spielräume hat.
Ex-Stubenhocker #157894, 09. Juli 2015, um 21:19
zuletzt bearbeitet am 09. Juli 2015, um 22:09
"Alternativlos" ist das Lieblingswort der Bundeskanzlerin. Tsipras Vorstellungen eines Schuldenschnitts sind politisch überhaupt nicht durchzusetzen.
Die baltischen Staaten voran haben den Schuldenschnitt ohnehin ad acta gelegt. "Ohne uns" ist deren Motto.
Kann ich verstehen.
Der Forderungskatalog der Gläubiger wird von Tsipras aber nicht umgesetzt. Ganz im Gegenteil, er senkte die Immobiliensteuer.
Die Reeder können ihre in der Verfassung verankerte Steuerfreiheit ebenfalls genießen.
Bis jetzt hat noch kein reicher Grieche gejammert. Die haben ihr Geld eh längst im Ausland.
georgbest, 09. Juli 2015, um 23:42
Dagwood:
Ein Schuldenschnitt soll politisch nicht durchsetzbar sein?
Ein Schuldenschnitt ist selbstverständlich ökonomisch sinnvoll und wird mit Sicherheit mittelfristig erfolgen. Ob die baltischen Staaten das ad acta gelegt haben, ist doch völlig ohne Belang.
Der IWF, die USA und diverse namhafte Ökonomen befürworten dies doch schon heute.
Von einem Schuldenschnitt hat auch schon Deutschland profitiert. 1953 wurde Deutschland im Londoner Schuldenabkommen mehr als die Hälfte der durch den 2. Weltkrieg verursachten Schulden erlassen - übrigens mit Zustimmung von Griechenland. Ohne dieses Schuldenabkommen wäre das Wirtschaftswunder gar nicht denkbar gewesen.
Ich habe noch nie einen reichen Menschen erlebt, der nicht über die Abgabenpolitik seiner Regierung gejammert hätte. Das ist in Griechenland gewiss nicht anders.
Ex-Stubenhocker #157894, 09. Juli 2015, um 23:52
zuletzt bearbeitet am 09. Juli 2015, um 23:55
Doch, das ist in Griechenland erheblich anders.
Die Reeder in Griechenland brauchen keine Steuern zu zahlen. Das ist in der griechischen Verfassung fest verankert.
Wie könnten die Reichsten der Reichsten da je klagen ?
Wenn etliche Staaten gegen einen Schuldenschnitt sind in der EU, wie ließe sich dieser politisch durchsetzen ?
Der IWF, die USA und sämtliche Ökonomen dieses Planeten haben in der EU gar nichts zu sagen.
georgbest, 10. Juli 2015, um 00:01
Nun ja, es soll ja auch Menschen geben, die reich sind, ohne Reeder zu sein. Im Übrigen haben wir doch schon seit Jahren weltweit eine Schiffskrise, da insbesondere die Containerschiffe nicht ausgelastet sind - vielen Großbanken werden durch die Wertberichtigungen ihre Bilanzen verhagelt. Ein Reeder zu sein, ist in der heutigen Zeit nicht gleich bedeutend mit einer Lizenz zum Geld drucken.
Ex-Stubenhocker #157894, 10. Juli 2015, um 00:20
Es soll auch Reiche geben die Steuern zahlen, wenn auch nicht in Griechenland.
Es soll auch Reiche geben, deren Steuerfreiheit kein verfassungsrechtlich verbrieftes Gesetz ist.
georgbest, 10. Juli 2015, um 00:23
Es gibt auch Deutsche, die in Griechenland Steuern zahlen. Ist das jetzt kontraproduktiv?
Ex-Stubenhocker #180711, 10. Juli 2015, um 00:32
ich empfinde so:
das beste licht!
und neulich mit verve in die provence.
Ex-Stubenhocker #180711, 10. Juli 2015, um 00:44
zuletzt bearbeitet am 10. Juli 2015, um 00:47
und der rest:
"Das ist natürlich Unfug. Ein Schuldenschnitt ist ökonomisch
alternativlos - und dazu wird es eines Tages auch kommen/kommen müssen.
Gegenwärtig lassen sich die Gläubiger darauf natürlich nicht ein, weil
der griechischen Regierung eine Lektion erteilt werden soll."
Ex-Stubenhocker #157894, 10. Juli 2015, um 00:59
So ist es!
Weder Merkel noch die EU scheren sich einen Dreck um die Meinung der USA, des IWF oder irgendwelcher Ökonomen auf diesem Planeten.
Auf ewig lebe die Union
The Union forever! Hurrah, Boys, Hurrah!
Down with the Traitor*, up with the stars!
*=Tsipras
Ex-Stubenhocker #180711, 10. Juli 2015, um 01:05
erniedrigungen bis zum anpassungsmerkmal.
hat bestimmt was mit der auswahl "skat" zu tun.
Ex-Stubenhocker #157894, 10. Juli 2015, um 01:37
Oh hängt ihn auf, oh hängt ihn auf,
oh hängt ihn auf, den Kranz voll Lorbeerbeeren!
Wir treten, dich, wir treten, dich,
wir treten, dich zu Ehren, heut zusammen!
heidi69, 10. Juli 2015, um 07:19
zuletzt bearbeitet am 10. Juli 2015, um 07:19
Dagwood-ob Schuldenschnitt oder nicht-Griechenland wird,wenn nicht Fortuna vom Himmel herab steigt und ihr Füllhorn ausschüttet,diesen Schuldenberg kaum abtragen können...
georgbest, 10. Juli 2015, um 08:04
zuletzt bearbeitet am 10. Juli 2015, um 08:07
Hey Dagwood:
Einer der neuen Reformvorschläge der griechischen Regierung sieht vor, dass auf Jachten, die länger sind als fünf Meter, eine Luxussteuer in Höhe von 13 Prozent erhoben wird.
Na, da werden ja schon wieder die Armen zur Kasse gebeten und die Reichen lachen sich ins Fäustchen.
Ex-Stubenhocker #157894, 10. Juli 2015, um 08:22
zuletzt bearbeitet am 10. Juli 2015, um 08:24
Welches Zeichen würde man setzen, wenn man schon wieder den Griechen einen Schuldenschnitt geben würde?
2012 erst gab es den für Griechenland. Private Gläubiger verzichteten auf 50 Prozent und somit 100 Milliarden Euro.
Andere Staaten strengen sich da wesentlich mehr an wie Portugal, Irland, Lettland, Litauen, ...
Wie schrieb der STERN schon richtig? Wir brauchen keinen Grexit sondern einen Syrexit:
"Denn ideologisch aufgeladene Dilettanten, Maulhelden und Falschspieler seien das Schlimmste was einem Land passieren könne. ...
Syriza als Links zu bezeichnen ist eine irreführende Vergröberung. Linksradikale, Altkommunisten, Trotzkisten und Maoisten haben sich in diesem höchst fragilen Bündnis gesammelt."
Denn der Meister, Tsipras, hatte die Wahl, entweder die Einigung mit Europa oder die Einigung seiner Partei. Ganz Parteistratege entschied er sich für die Partei und gegen Europa.
Syriza hält die Eurozone für die bösartige Ausgeburt des Finanzkapitalismus und die muss zerstört werden.
Da werden Griechenlands Schulden kurz für illegal, illegitim und verabscheuungswürdig erklärt.
Die Rückzahlung wird da natürlich dann sofort folgerichtig abgelehnt.
heidi69, 10. Juli 2015, um 08:54
wart mal ab,bis wir unsere Schulden an Griechenland zahlen müssen...279 Milliarden sind doch was...
Ex-Stubenhocker #157894, 10. Juli 2015, um 08:55
zuletzt bearbeitet am 10. Juli 2015, um 09:08
Yannis Varoufakis hatte das Referendum als "Aufstand eines kleinen Volkes gegen die Schuldknechtschaft" erklärt.
Der griechische Verteidigungsminister Panos Kammenos (rechtspopulistische ANEL) ging da bedeutend weiter und sagte:
"Wenn wir nicht bekommen, was wir wollen, dann werden wir zu Kougi."
Kougi war eine griechische Bergfestung die erobert wurde. Ein Großteil der Bevölkerung floh. Ein Mönch konnte sich nicht damit abfinden und sprengte das Munitionsdepot um sich und so viele Feinde wie möglich in den Tod zu reißen.
Tja, entweder die Griechen bekommen was sie wollen oder sie versuchen alles um Europa mit in den Abgrund zu reißen.
Das wird nicht passieren. Die gehen alleine unter. Sie sind schon dabei. Die Tauschwirtschaft ist schon im Gang. Die Griechischen Banken pleite.
Ex-Stubenhocker #157894, 10. Juli 2015, um 09:04
zuletzt bearbeitet am 10. Juli 2015, um 09:09
Als Tsipras im Parlament die Hand aufs Herz legte um das "Nein" beim Referendum zu beschwören, da war er ganz Patriot.
Amerikaner und Engländer sind sich da in Sachen Patriotismus durchaus uneins.
Der Engländer Dr. Johnson definierte in seinem Lexikon Patriotismus als die letzte Zuflucht eines Schurken.
Wohlgemerkt als Definition in einem Lexikon !
Der Amerikaner Ambrose Bierce sah das anders und widersprach. Er hielt Patriotismus für die e r s t e Zuflucht eines Schurken.
Ex-Stubenhocker #157894, 10. Juli 2015, um 13:58
zuletzt bearbeitet am 10. Juli 2015, um 14:31
Alles klar Hagenstein, du holst dir deine Infos weder aus dem Netz noch von den Medien. Du fliegst täglich 5 x um die Erde um dir die Informationen vor Ort zu holen.
Wie verständigst du dich jeweils vor Ort?
Karl May hat behauptet über 1.200 Sprachen und Dialekte zu beherrschen, nebenbei war er noch Befehlshaber über 35.000 Apachen.
Wieviele Sprachen und Dialekte beherrscht du Hagenstein?
Nur das es nicht im SPIEGEL sondern im STERN stand.Die Definition von Patriotismus habe ich aus der 6. Ausgabe (Frühling 1994) der deutschen Übersetzung von "The Devil's Dictuionary" (Ambrose Bierce).
Ex-Stubenhocker #157894, 10. Juli 2015, um 15:35
Die Anleger feiern die griechischen Vorschläge. Kursgewinne an den Börsen, aber ...
Merkel ist klar gegen einen Schuldenschnitt. Die Union will ohnehin kein Geld mehr nach Griechenland schicken.
Lagarde vom IWF will aber, aufgrund Merkels Bitte, nur weiter an Bord bleiben, wenn die Schuldenlast für die Griechen tragbar wäre und besteht auf einen Schuldenschnitt.