Ex-Stubenhocker #163552, 21. Juli 2016, um 22:54
EINEN JENER KLASSISCHEN
schwarzen Tangos in Köln, Ende des
Monats August, da der Sommer schon
ganz verstaubt ist, kurz nach Laden
Schluß aus der offenen Tür einer
dunklen Wirtschaft, die einem
Griechen gehört, hören, ist beinahe
ein Wunder: für einen Moment eine
Überraschung, für einen Moment
Aufatmen, für einen Moment
eine Pause in dieser Straße,
die niemand liebt und atemlos
macht, beim Hindurchgehen. Ich
schrieb das schnell auf, bevor
der Moment in der verfluchten
dunstigen Abgestorbenheit Kölns
wieder erlosch.
Ex-Stubenhocker #159827, 21. Juli 2016, um 22:55
zuletzt bearbeitet am 21. Juli 2016, um 22:56
Ach, es weicht das Licht
Gedicht von Verfasser unbekannt
Ach, es weicht das Licht
aus meinen Augen,
die Stimm’ aus meiner Brust!
O welch willkomm’ner Tod,
wenn ich zumindest sagen könnt’:
„Ich sterbe nun, mein Leben!“
Aus dem Italienischen von
© Bertram Kottmann:
Ahi, già mi discoloro,
Oimè vien meno
La luce a gli occhi miei,
La voce, al seno!
O che morte gradita
Se almen potessi dir:
"Moro, mia vita!“
Ex-Stubenhocker #159827, 21. Juli 2016, um 22:56
Bonsai,den hattest Du schon, den Kölner Tango.
Ex-Stubenhocker #163552, 21. Juli 2016, um 22:56
pillepalle
Ex-Stubenhocker #159827, 21. Juli 2016, um 22:58
Ok.
Pillepalle-tango
Ex-Stubenhocker #163552, 21. Juli 2016, um 23:01
ha*enstein.
Ex-Stubenhocker #195270, 21. Juli 2016, um 23:04
... manches erinnert an die schon von Handke erkannte Beschreibungsimpotenz.
Ex-Stubenhocker #159827, 21. Juli 2016, um 23:08
Minimalismus aus der endogenen Bescheidenheit, wird oft verkannt. ..^^
Ex-Stubenhocker #163552, 21. Juli 2016, um 23:09
rabrabrabrab rabrab
Ex-Stubenhocker #159827, 21. Juli 2016, um 23:10
Feldversuche sind wieder im Kommen...,auch in Lyrik und Poesie.
Ex-Stubenhocker #163552, 21. Juli 2016, um 23:12
https://www.youtube.com/watch?v=VBlNmpHrrDY
Ex-Stubenhocker #159827, 21. Juli 2016, um 23:23
zuletzt bearbeitet am 21. Juli 2016, um 23:24
Klagelied eines Junggesellen
Mir fehlt etwas, mir ist nicht recht,
Doch wüßt' ich wohl, was ich wohl möcht',
Ich möchte was und weiß warum,
Das geht mir so im Kopf herum.
Heut sprangen mir von meiner Hos
Schon wieder mal zwei Knöpfe los;
Da setzt' ich mich und näht' herum
Wohl eine Stund, bis ich ganz krumm,
Bin dann zu Probsten hingerennt.
Zu schlürfen, was man Kaffee nennt.
Da fühlt ich wieder mal so recht,
Daß mir was fehlt, was ich wohl möcht'.
Ein Gast, ein traurig schmerzensvoller,
Saß ich zu Mittag dann beim Koller.
Die Serviette war beschmutzt,
Die Gabel war nicht abgeputzt,
Kurzum, ich fühlte da so recht,
Daß mir was fehlt, was ich wohl möcht'.
Und abends in der Dämmerfrist,
Wenn man so ganz alleinig ist,
Da möcht' ich wohl so dann und wann
Etwas zu titscheln=tatscheln ha'n.
Jedoch - da fühlte ich so recht,
Daß mir was fehlt, was ich wohl möcht'.
Was soll der Mensch des Abends tun?
Ich denk', zum Kappler geh' ich nun;
Da sitz' ich so bei meinem Bier
Als wie ein rechtes Murmeltier
Und fühle wieder mal so recht,
Daß mir was fehlt, was ich wohl möcht'.
Nun tönt die Glocke zwölf vom Turm,
Ich muß nach Haus, ich armes Wurm.
Es fällt der Schnee, der Wind geht kühl,
Daß ich's durch Hemd und Hosen fühl',
Und komm' ich endlich dann nach Haus
Und zieh' mich zähneklappernd aus
Und steig ins Bett - so fühl' ich recht,
Daß mir was fehlt, was ich wohl möcht'.
Wilhelm Busch
Ex-Stubenhocker #188170, 22. Juli 2016, um 04:16
Das große Glück, noch klein zu sein,
sieht mancher Mensch als Kind nicht ein
und möchte, dass er ungefähr
so 16 oder 17 wär'.
Doch schon mit 18 denkt er: "Halt!
Wer über 20 ist, ist alt."
Warum? Die 20 sind vergnüglich -
auch sind die 30 noch vorzüglich.
Zwar in den 40 - welche Wende -
da gilt die 50 fast als Ende.
Doch in den 50, peu à peu,
schraubt man das Ende in die Höh'!
Die 60 scheinen noch passabel
und erst die 70 miserabel.
Mit 70 aber hofft man still:
"Ich schaff' die 80, so Gott will."
Wer dann die 80 biblisch überlebt,
zielsicher auf die 90 strebt.
Dort angelangt, sucht er geschwind
nach Freunden, die noch älter sind.
Doch hat die Mitte 90 man erreicht
- die Jahre, wo einen nichts mehr wundert -,
denkt man mitunter: "Na - vielleicht
schaffst du mit Gottes Hilfe auch die 100!"
Autor: Wilhelm Busch
Ex-Stubenhocker #159827, 23. Juli 2016, um 21:33
Akademischer Tod
Es fing Professor Brinkenmann
am Tag, als er gestorben,
nach kurzer Zeit zu stinken an,
entsetzlich und verdorben.
Das fiel nicht auf. Er hatte doch
auch vorher schon gerochen.
Gerochen wie ein Rattenloch
und selten nur gesprochen.
Und die Studenten nahmen nicht
gleich wahr, dass er verblichen.
Dann sagte einer Amen. Schlicht
und tief ergriffen wichen
die anderen sogleich ein Stück,
des Toten Nähe meidend.
Der eine blieb allein zurück,
sich bald im tristen Osnabrück
wie eine Krähe kleidend.
© Andreas Kley, 2012
Ex-Stubenhocker #159827, 23. Juli 2016, um 21:36
zuletzt bearbeitet am 23. Juli 2016, um 21:37
Allein mit meinem Sehnen
Der Sonntag ist vergangen.
Der Montag bricht herein.
Wie groß ist mein Verlangen
nach einem Hühnerbein.
Die Hühner aber gingen
schon sonntags von mir fort.
Ein neues Leben fingen
sie an an fernem Ort.
Der Stall steht ganz verlassen.
Die Tür gähnt schwarz und leer.
Die Hühner, die hier saßen,
die gibt es nun nicht mehr.
Nicht eines blieb von denen.
Allein bin ich, allein.
Allein mit meinem Sehnen
nach einem Hühnerbein.
© A. K. 2009
Menschen haben Bedürfnisse. ..
Ex-Stubenhocker #163552, 23. Juli 2016, um 23:54
zuletzt bearbeitet am 23. Juli 2016, um 23:55
I saw the best minds of my generation destroyed by madness, starving hysterical naked,dragging themselves through the negro streets at dawn looking for an angry fix,
angelheaded hipsters burning for the ancient heavenly connection to the starry dynamo in the machinery of night,
who poverty and tatters and hollow-eyed and high sat up smoking in the
supernatural darkness of cold-water flats floating across the tops of
cities contemplating jazz, who bared their brains to Heaven under the El and saw Mohammedan angels staggering on tenement roofs illuminated,
who passed through universities with radiant cool eyes hallucinating
Arkansas and Blake-light tragedy among the scholars of war ...
Ex-Stubenhocker #159827, 24. Juli 2016, um 00:19
Geist und Dunkelheit
Freude,Licht und Lachen,
Leben soll erwachen.
So spricht der Geist,
Liebe genannt, wie man weiß.
Nö,keine Interesse.
Bin doch nicht Deine Mätresse...
Dunkelheit und Wut,
Töten kann ich gut.
Die Dunkelheit legt schwer sich zurück,
ergriffen und beglückt.
Durchdrungen von ihrer Macht,
höhnisch sie nur lacht.
Meinst es ernst?,spricht der Geist.
Ein Funke schon Dich zerreißt.
Ein Strahl ,ein Blitz von mir,
schon ist es vorbei mit Dir.
Du bedeckst nur,was ist schön.
Durch mich ist es zu sehn.
Ich spreng der Kette Macht,
die zu Sklaverei gedacht.
Doch wie ist es mit dem Leid?
Auch das verhüllt mein dunkles Kleid.
Ertragen wird so das Graun ,
keiner will es wirklich schaun.
Du irrst, meint der Geist,
um nicht zu lachen,sich auf die Zunge beißt.
Die Liebe ist eine Himmelsmacht,
über Angst und Wut sie nur lacht.
Nun gut,meint die Dunkelheit,
und macht sich langsam wieder breit,
sei es drum.
Nun dreht man sich im Kreis, immer nochmal rum.
Als Gutes waren beide mal erdacht,
eine Farce wurde draus gemacht.
Und der Schöpfer,den man zu Rate rief,
lag und schlief.
Laßt mich noch ruhn,
ein bisschen müsst Ihr selber tun.
Ex-Stubenhocker #188170, 24. Juli 2016, um 09:38
Die Zeit
Unerbittlich läuft die Uhr,ich fahre durch die Flur und denk mir nur,was wird wohl mal sein,kommt man in die kühle Erde rein.
Gehts dann irgendwie weiter auf einer anderen Leiter,oder endet es wirklich dann,kein Wann?
Leider kann das Dir niemand sagen,kannst höchstens mal fragen. Nur wissen tuts keiner,wir wohl dann doch nur sehr viel kleiner...
Zurück drehen würde ich doch gern mal das Rad,mal gehen auf einem anderen Pfad,das Herz sagt ja,der Verstand nein,drum lass ich es sein.
Im Traum aber wird manches wahr,da gibts ohnehin keine Zwänge,völlig klar!
Wacht man dann auf,nimmt die Normalität wieder ihren Lauf. Ist schon ne Krux mit der Zeit,alles so nah und doch endlos weit.
Dann bleib ich mal hier,hab ehe keine Wahl,die Frage nach dem danach ist letztendlich auch keine Qual.
Doch einmal würde ich es doch zurück drehen,dann könnte ich Aurora jeden Tag im Ahornbaum sehen...
Ex-Stubenhocker #159827, 26. Juli 2016, um 22:07
Leeres Reden, Kommen, Gehen...
Leeres Reden, Kommen, Gehen,
Schaales Lächeln, Lachen auch,
Alles mußtest du verstehen,
Heuchelnd nach des Tages Brauch!
Unergründet muß es bleiben,
Glatt und trügrisch wie die Welt,
Wenn dein Wesen ihrem Treiben
Widerwillig ward gesellt.
Dein erst, wenn der Tag zerstoben,
Ist, was dir die Seel' umfaßt,
Dein des Glücks, der Schmerzen Toben,
Dein geliebter Sorgen Last.
Otto Roquette
Ex-Stubenhocker #163552, 26. Juli 2016, um 22:18
古池や
蛙飛び込む
水の音
Ex-Stubenhocker #159827, 26. Juli 2016, um 22:25
Haarspalter's Glück
Ein Haar in der Suppe,
Ist mir schnuppe,
Schwimmt eine Perücke drin,
Verliert die Suppe ihren Sinn.
Die Suppe zu essen,
Ohne Haar,
Ist der Sinn,
Ganz offenbar.
Suche nicht das Haar,
In einer Sushi Bar,
Auch nicht auf Sansibar,
Bleibt zu Haus,
...ist doch klar.