Unterhaltung: Reime reimen für die Kleinen

Ex-Stubenhocker #159827, 26. Juli 2016, um 22:30

   Weit ist das Reich der Poesie...

Weit ist das Reich der Poesie,
Doch wolle thöricht nicht verzagen,
Daß das Geschick dir nur verlieh
Geringe Gabe für dein Wagen.

Wenn eine einz'ge Melodie
Von ächtem Klang du angeschlagen,
Wird von der Weltenharmonie
Zur Ewigkeit sie fortgetragen.

O.R.

Ex-Stubenhocker #159827, 26. Juli 2016, um 22:34

   Unter all des Tags Gestalten...

Unter all des Tags Gestalten
Kommt wohl eine, die geweiht
Uns berührt mit Zauberwalten,
Wie zu reiner Festlichkeit.

So ergründ' ich wohl vergebens,
Was durch dich den Tag versöhnt,
Das nur fühl' ich, daß des Lebens
Ganzer Inhalt sich verschönt.

O.R.

Ex-Stubenhocker #159827, 26. Juli 2016, um 22:37

   Ihr scheltet auf die Verselei...

Ihr scheltet auf die Verselei
Und werft das Buch bei Seite,
Ihr fühlt euch innen und außen frei
Von jedem Widerstreite.

Da kommt in unruhvoller Stund
Das Buch euch in die Hände,
Ihr les't, und les't euch gar gesund
An der verschmähten Spende.

Wenn endlich er gefangen nahm
Den Gegner oder Richter,
Was hat für seinen Versekram
Zu wünschen noch der Dichter?

Otto Roquette

Ex-Stubenhocker #163552, 26. Juli 2016, um 23:53

ein schattenloser raum, ein akten-trakt
in dem das typisch surreal-banale,
beamte, schreibmaschinen, brillen, tische,
die kichernden klischees der macht
im schluckauf hoch und runter fuhren
wie mit dem fahrstuhl, paternoster
kopfunter murmelnd, steif in uniform,
stichelnde bilder aus der stummfilmzeit.

d.g.

Ex-Stubenhocker #159827, 27. Juli 2016, um 01:21

Der Hexenmeister

Ich bin der alt-wilde Hexenmeister,
Der ausgewitzte Magier und Teufels-Trotz,
Der Luchs und Urlist-Zauberer!
Zerbeiß' ich zornig meine Schifferpfeife,
Erstickt wo ein Gerichtshof.
Immer tret' ich in den Schädelkreis,
Persisch hohe Spitz-Tiara auf dem Kopf.
In meinem Katz-Felleisen klappert
Ein Wolfsherz, Eulenaug' und Krötenmilz.
Schwarzes Mondkorn streu' ich auf mein Feuer.
Mit meinem Ahriman-Stab lock' ich das Volk:
Die Sporen-Großen, den behängten Staats-Troß,
Die grauen Goldzahn-Satrapen,
Die zwinkernden Groß- und Klein-Ladenhüter,
Die fetten Maul-Gestank-Vetteln,
Die buntrock-geschäftigen Geist-Störer lock' ich!
Sie kommen!
Herbei, herbei, hereinspaziert, Herren und Damen!
Ich lasse euch tanzen nach meinem Taktstab.
Zehntausend Stunden müßt ihr mir tanzen!
Zehntausend Stunden zuckt mein Zorn,
Bleibt lustig meines Gottes Wohlgefallen!
Tanz, tapp, tritt fehl, du Asthma!
Stirb nie erwachter Gottlästerer!
Ich bin der alt-wilde Hexenmeister,
Der Luchs und Urlist-Zauberer.
Ich keuche vor Musik.
Edler Rache Schweiß tropft von der Stirn mir.
- Erquickt, o Tropfen, diese Wüstenei! -
Doch du Gelichter, tanze!
Tanz, du Seuchen-Dung,
Taktlos, du Akt-Aas und Verordnungs-Furz!
Tanzt, tanzt nach meinem Stab, Gold-Galgenvögel!
Ich breche nicht den Bann,
Zu Tode tanz' ich euch!
Wie kitzelt euer Todes-Angstgeschrei
Mein Hokuspokus-Hohngelächter!!

Franz Werfel

Ex-Stubenhocker #188170, 27. Juli 2016, um 01:24

Meine Schifferpfeife will ich lieber nicht zerbeißen,womöglich würde ich mich dann in den Hintern beißen.

Zum Schiffen brauch ich sie noch,es muss ja raus aus irgendeinem Loch.

Ex-Stubenhocker #163552, 27. Juli 2016, um 01:32

werfel ist gut!

Ex-Stubenhocker #159827, 28. Juli 2016, um 07:51

  Gestörtes Gleichgewicht ist die Welt

In die Trompete von feinem Metall
Stößt ein unhimmlischer Hauch. Warum?
In die Trompete von trübem Metall
Stößt ein himmlischer Hauch. Warum?
Waagschalen-Gesetz herrscht inmitten des Baus.
Doch ist gesorgt, daß das Zünglein nicht ruht.
Geheimster Mangel zermalmt unsern Mut.
Das Ohr des Horns hört seinen Schall gut.

Franz Werfel

Ex-Stubenhocker #159827, 28. Juli 2016, um 12:41

Trau nicht der Liebe,
Mein Liebster, gib Acht!
Sie macht dich noch weinen,
Wo heut du gelacht.

Und siehst du nicht schwinden
Des Mondes Gestalt?
Das Glück hat nicht minder
Nur wankenden Halt.
Dann rächt es sich bald;
Und Liebe, gib Acht!
Sie macht dich noch weinen,
Wo heut du gelacht.

Drum hüte dich fein
Vor törigem Stolze!
Wohl singen im Mai’n
Die Grillchen im Holze;
Dann schlafen sie ein,
Und Liebe, gib Acht!
Sie macht dich noch weinen,
Wo heut du gelacht.

Wo schweifst du nur hin?
Lass Rat dir erteilen:
Das Kind mit den Pfeilen
Hat Possen im Sinn.
Die Tage, die eilen,
Und Liebe, gib Acht!
Sie macht dich noch weinen,
Wo heut du gelacht.

Nicht immer ist’s helle,
Nicht immer ist’s dunkel;
Der Freude Gefunkel
Erbleichet so schnelle,
Ein falscher Geselle
Ist Amor, gib Acht!
Er macht dich noch weinen,
Wo heut du gelacht.

 Weitere Gedichte von Paul Heyse

Paul Heyse

Deutscher Schrifsteller. Literatur-Nobelpreisträger

  

Ex-Stubenhocker #159827, 28. Juli 2016, um 12:47

Alles alte Kamellen,
Nicht Neues,
Gähn....

Aber hast Du schon gehört?
Veronika hat nen Neuen,
Er hat sie total betört!

Ist es nicht schön,
In unserer modernen Zeit?
Die Liebe ist eben eine Himmels Macht,...
Jeder lacht...?

Ex-Stubenhocker #159827, 28. Juli 2016, um 12:53

Sommer Event

Eine Mücke stach mich ins Bein.
Mußte das sein?
Mir war mal so, sagte sie froh.
Jetzt ist sie platt..,
Der Nimmersatt.

Ex-Stubenhocker #159827, 29. Juli 2016, um 00:24

Das, was mein Herze tränend macht

Das, was mein Herze tränend macht,
vermag ich nicht zu sagen.
Ein Klagen geht durch meine Tür
und öffnet auch das Fenster.
Wo darf ich sein? Wo ohne Pein
von Schmerzen rein mich finden?

Ach, könnt mir Aug und Seel' erblinden,
ich tauschte gern, was mich bedrängt.
Wär' Arm und Fuß mir weggerissen,
wär' das Gesicht verbeult,
und klafften tausend tiefe Wunden —
gefunden hätt' ich, was ich such:
Erlösung!

Trutz Hardo, 1959

Ex-Stubenhocker #159827, 31. Juli 2016, um 01:17

Groß ist die Angst der Schwachsinn Bürger,
Noch größer der Schwachsinn Würger,
Noch größer der Langeweiler ,
Wie man sich miteinander unterteile,
Noch größer die Angst der Zukurzgekommenen,
Wie nur zu Wohlstand kommen?
Noch größer die Angst der Homophoben,
Muss ich dereinst teilen, dort droben?
Noch größer die Angst der Gerechten,
Können wir noch alles Unrecht ächten?
Noch größer die Angst in Wirtschaft und Politik,
Kommt man im Weltgeschehen mit?

Meine Angst in dieser Nacht,
Wie wird der nächste Tag verbracht?
Essen, Trinken im Überfluss,
Lachen ohne Verdruss,
Ein Ausflug mit meiner Frau,
Ganz unbeschwert,
Bin eben nicht besonders schlau....

Ex-Stubenhocker #157894, 31. Juli 2016, um 01:30

... ist uns allen hier auch schon mehrfach aufgefallen.

Ex-Stubenhocker #163552, 31. Juli 2016, um 01:41

es gibt kein "uns".

Ex-Stubenhocker #157894, 31. Juli 2016, um 01:42

Die Dummheit des Schlickrutschers macht da eine Ausnahme !

Ex-Stubenhocker #163552, 31. Juli 2016, um 02:02
zuletzt bearbeitet am 31. Juli 2016, um 02:04

pech -
keule!
anbindung nur im fall.
(fallschirm)

da kraucht man wie ein wurm daher,
als wög' der buckel viele zentner schwer.
da hockt man ohne sinn und glotzt ins feuerloch
und denkt an all das böse auf der welt
und daß uns auch dem schweren joch
und diesem hungerleben ohne geld
der tod erlösen möchte, morgen schon,
das wäre ein verdienter, ein gerechter lohn.

f.v.

für zech kann ich jetzt nix.^^

steffekk, 31. Juli 2016, um 07:38

trommelwirbel .....

zeeefix !

Ex-Stubenhocker #159827, 31. Juli 2016, um 09:46

  Abhängigkeit

Es wird der Ruf der Glocken, 
Der festliche Gesang 
Zur Kirche keinen locken, 
Dem nicht das Herz schon klang.

Nie hat der Reiz der Farben 
Halbblindem Blick gefrommt; 
Im Paradies wird darben, 
Wer nicht bekränzt schon kommt.

Und dünkst du dich auch Meister 
In einer hohen Kunst: 
Doch zwingst du nicht die Geister! 
Du wirbst um ihre Gunst.

Es giebt ein Mass; zu lohnen 
Die Tugend und die Pflicht,
Doch frei vertheilt die Kronen 
Der Schönheit Preisgericht.

Dem Tauben zu befehlen — 
Was nützt dein lauter Ruf? 
Drum danke Gott, der Seelen 
Dich zu verstehen, schuf!

Gustav Pfizer

Ich kann auch nix für zech.^^

M0rningstar, 31. Juli 2016, um 21:32

immer mal wieder versuchen, ob die ankoppelung klappt, du schleimer

Ex-Stubenhocker #159827, 31. Juli 2016, um 21:41

Schätzchen, ich bin schon vergeben. 😊

Aber trotzdem vielen Dank fürs Angebot, bist nicht mein Typ...^^^^^

M0rningstar, 31. Juli 2016, um 21:47

wenn du lesen könntest, wüsstest du, dass ich mich kaum meinen kann, du schmierenkomödiant

M0rningstar, 31. Juli 2016, um 21:47

aber fein, dass du immer gleich springst, wenn ich schnippse

Ex-Stubenhocker #159827, 31. Juli 2016, um 21:50

Das mach ich doch gerne.
Du schreibst immer so schön primitiv.

Bine60, 31. Juli 2016, um 21:51

frank,
so viele buchstaben?

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