mmaker, 09. Februar 2016, um 03:15
Ja. Auf Schienen. Sauber getrennt vom chaotisch-menschlichen Verkehr. Keine Fahrräder, keine Fussgänger, die sich unvorhersehbar verhalten.
Das ist genau das Biotop, in dem einer Maschine ein gewisses Mass an Autonomie erlaubt werden kann, weil keine moralischen Entscheidungen zu treffen sind.
LieberTeufel40, 09. Februar 2016, um 14:57
Auf Schienen???? Noch nicht mal das schafft die Technik! Heute morgen sind bei Rosenheim 2 Züge Frontal ineinander gefahren! So etwas darf doch nicht passieren! Da wollen kluge Köpfe, Selbstfahrende Autos entwickeln und haben noch nicht mal den Schienenverkehr im Griff! Wenns nicht so schrecklich wäre, würde ich vor Lachen vom Stuhl fallen!
Ex-Stubenhocker #186, 09. Februar 2016, um 15:12
Eine sehr treffende Sichtweise, Teufel. Es wäre wirklich wünschenswert, wenn hinsichtlich der selbstfahrenden Autos hier noch einmal eine Kehrtwende gegen die Realisierung des sogenannten "Fortschritts" einkehren würde. Individualverkehr - dieses Wort ist doch der Schlüssel. Es heißt nicht: Weitgehend automatischer Transport eines oder weniger Verkehrsteilnehmers.
Warum habe ich dieses Thema aufgegriffen? Ich frage eher so: Warum kam mir der Gedanke beim Lesen des Artikels, es hier reinzusetzen:
Ein bisschen Langeweile (warum sollte DW hier nicht Recht haben), vor allem aber die Überzeugung, dass dieses Thema in keiner Weise ideologisch so vorbelastet wäre, dass wir uns persönlich beharken müssten. Sondern ein geeignetes Thema dafür ist, hier wirklich so zu diskutieren, wie es sein soll.
Ich glaube, es hat geklappt.
Ex-Stubenhocker #157894, 09. Februar 2016, um 15:13
Bei U- und S-Bahnen ist etwas anderes, Schienenfahrzeuge des öffentlichen Nahverkehrs. Bei Schiene und Straße gibt es da doch einen großen Unterschied.
Aber darum geht es gar nicht. Es geht um ein ethisches Problem. Soll eine Software über Leben und Tod entscheiden ?
Soll sie ausrechnen, wer ist "lebenswert" und wer ist es weniger ?
Nach welchen Kriterien soll so eine Software entwickelt werden ?
Im Artikel des SPIEGELs ging es genau darum.
Betty_Boo, 09. Februar 2016, um 15:28
zuletzt bearbeitet am 09. Februar 2016, um 15:31
...das Londoner Rathaus hat bereits vor Wochen Kontakt zu Google aufgenommen. Der Hintergrund ist recht plausibel.
Die Straßen in London sind schon jetzt überlastet und es bestehen Überlegungen viele Tunnel zu bauen.
Ein wahnsinns Aufwand mit unabschätzbaren Kosten.
London möchte ein Pilotprojekt mit selbstfahrenden Autos starten.
Sie erhoffen sich schon jetzt enorme Einsparungen im Bauwesen. Die Tunnel könnten dann schmaler gebaut werden, der Verkehrsfluss würde weniger stocken da ein selbstfahrendes Auto die Geschwindig exakt konstant halten kann, die Sicherheitsabstände sich verringern und die zahl der verkehrstoten sinken.
Daran kann man schon ersehen wie weit diverse Verhandlungen bereits stattfinden und die Monopolsicherung startet.
Laut Google testen sie demnächst auch Washington und Texas. Einen betriebsstart für eine allgemeine Zulassung für jedermann ist da auf die nächsten 20 jahre angelegt.
Das ist ja nicht mehr fern...
Was für Motoren haben diese Fahrzeuge eigentlich?
Haben alle Autos dann kameras und filmen wie die Weltmeister um Daten zu sammeln?
Datenschutzrechtlich gibt es da bestimmt einige Hürden, kann ich mir vorstellen.
Ex-Stubenhocker #186, 09. Februar 2016, um 15:29
Exakt, Dagwood, wenngleich ich meine, dass das schon klar geworden ist, also die Problematik. Nicht aber die Antwort! Und die Folgen dieser Problemstellungen!
Wenn man es nicht will, dass eine Maschine, bzw. eine Software, so etwas ausrechnen soll, gilt es ab sofort alle Gelder, die für fahrerlose Autos ausgegeben werden, anders einzusetzen und die Entwicklung zu stoppen.
Wenn man es will, braucht man sich über die weitere Entmenschlichung durch den technischen "Fortschritt" nicht mehr beschweren.
Eine dritte Möglichkeit sehe ich ehrlich gesagt nicht.
Betty_Boo, 09. Februar 2016, um 15:49
...ich habe eben im Handelsblatt einen sehr intressanten Artikel gefunden.
Es geht um die 5 Sinne eines selbstfahrenden Autos.
Wer mag kann sich ja mal reinlesen:
http://www.handelsblatt.com/auto/test-technik/auto-der-zukunft-die-fuenf-sinne-selbstfahrender-autos/5846050-2.html
Ex-Stubenhocker #149419, 09. Februar 2016, um 17:39
@ john2
Das Thema war doch selbstfahrende Autos. Ich habe den Artikel nicht gelesen. Es erschliesst sich mir nicht, warum solche Autos über Leben und Tod entscheiden müssen. Ich denke das brauchen sie nicht. Warum habe ich weiter vorne schon mal geschrieben. Warum also die Entwicklung selbstfahrender Autos stoppen. Einfach nicht solche Programme einbauen, die ethische Entscheidungen treffen sollen. Selbst fahren können die Autos dann dennoch.
Ex-Stubenhocker #157894, 09. Februar 2016, um 18:05
Ein selbstfahrendes Auto muss aber die Entscheidung treffen.
Ein Familenauto mit 4 Personen. Ein kleines Mädchen springt auf die Fahrbahn.
Aufgrund der Geschwindigkeit errechnet der Computer 2 Optionen. "ES" kann die Familie retten und das Mädchen überfahren. "ES" kann das Mädchen retten, ausweichen und muss dabei aber gegen ein Hindernis fahren, was alle Insassen töten würde.
Darum ging es in dem Artikel des Spiegels.
Um die ethische Frage, darf "ES" entscheiden, die Software des Bordcomputers, wer leben soll und wer sterben muss ?
steffekk, 09. Februar 2016, um 18:14
Ich glaube, dass sich diese Technik nicht durchsetzen kann, weil sie obwohl sie auf der einen Seite Menschenleben rettet wird, aber auf der anderen Seite auch die Gefahr birgt, Meschenleben zu gefährden.
Spätestens wenn das erste Auto von einem Autopiloten an einen dafür "idealen" Platz einer Metropole gesteuert wurde und im Anschluss dort expolodiert wird man schnellstmöglichst wieder davon abkommen.
Mir fallen spontan einige unschöne Dinge ein, mit denen man mittels einem Autopiloten viel leichter zu einem Erfolg kommen könnte.
Will man diese Gefahr bannen, bedarf es wieder einer gewissen Überwachung und diese müsste dann m.M.n. auch irgendwo Personen bezogen sein. Hier stellt sich für mich dann die Frage, ob man so etwas auch will.
Ich für meinen Teil möchte selbst entscheiden, wem ich mitteilen möchte wo ich mich gerade aufhalte.
Ist der Autopilot erst einmal eingeführt und hat Erfolg, dann wird eventl. irgendwann die Frage im Raum stehen, ob der Verkehr nur noch mittels Autopiloten erfolgen sollte, weil dadurch noch weniger Menschen im Strassenverkehr gefährdet würden bzw. ums Leben kommen.
Mit diesem Argumentationshintergrund könnte man als Beführworter sehr viel Druck ausüben. Irgendwann käme es dann vielleicht so weit, dass man als Nichtautopilotnutzer schon fast als Mörder abgestempelt werden würde.
Auf Grund dieser Überlegungen, macht es für mich selbst keinen Sinn, mich näher mit dieser Thematik zu beschäftigen.
Für mich kommt der Autopilot nicht in Frage und ich hoffe ich muss mich damit auch nicht irgendwann doch beschäftigen.
Dumba, 09. Februar 2016, um 19:26
Doppelo.
Ein Fahrzeug wird programmiert, es faehrt.
Eine vorher nicht absehbare Situation tritt ein, ein Kind auf der Fahrbahn.
Der Wagen hat Vorfahrt, das Kind ist nicht im Recht, es befindet sich nicht an der Hand der Mutter, auf dem Buergersteig.
Auch mit Hand und Mutter, egal.
Der Wagen muss nun eine Richtung fahren, mit moeglichst wenig Schaden.
Welchen?
Den der dem Besitzer schadet, oder der welcher dem Kind schadet.
Darum geht es.
Und der Prozessor hat einen Bruchteil einer Sekunde, also eine Ewigkeit zu entscheiden.
Das Programm hat sogar noch Zeit im Bruchteil einer Sekunde nachzusehen, wer wie krank, wie alt, wie kaputt und so weiter ist.
Und dann entscheidet das Programm wer weiterlebt, und wer nicht.
riesling15, 09. Februar 2016, um 20:07
@Stefan
Ex-Stubenhocker #181383, 09. Februar 2016, um 20:55
das argument sticht. ein programm das über leben und tod entscheidet wollen wir uns nicht mal vorstellen... warum sticht aber dieses argument in der flüchtlingsfrage nicht?
deutsche die abschiebung wollen, grenzen schliessen...die wollen auch entscheiden über leben und tod. das stört aber wenige... verkehrte welt....
Ex-Stubenhocker #181383, 09. Februar 2016, um 21:11
...erschreckende antwort....
Ex-Stubenhocker #181383, 09. Februar 2016, um 21:30
das weiß ich nicht. ich dachte halt nur das beim auto ja moral und ethik hier genannt waren... und auf der anderen seite es mehr um geld geht, bequemlichkeit und abgeben, aber die moral und ethik da weit weniger zählen. fremd sind uns doch die meisten menschen, aber wenn sie nicht deutsch sind, sind sie wohl viel fremder.
ich wollte nicht vom thema ablenken, aber mir geistert das durch den kopf und es erschreckt mich wieder.
Dumba, 09. Februar 2016, um 21:42
Es ehrt jeden, der sich um die echten, grossen Probleme sorgt.
Aber man kann trotzdem auch mal in einem unfeindlichen Thread die anderen, eventuell heute nicht so grossen, Probleme der Zukunft ueberdenken.
Ex-Stubenhocker #181383, 09. Februar 2016, um 21:44
du kannst ja schreiben was du denkst. das recht nehme mir aber auch raus!
Dumba, 09. Februar 2016, um 21:48
zuletzt bearbeitet am 09. Februar 2016, um 21:50
Ploppi, hast du nun eine Meinung zu den selbstfahrenden Autos, oder bloss schlechte Laune?
Es ist nicht Themenuebergreifend, das gibt der Thread nicht her. War auch nie die Absicht.
Es sollte mal ein freundlicher Thread mit guter Diskussion ohne Angriffe sein.
Ex-Stubenhocker #181383, 09. Februar 2016, um 21:52
ich hatte meine meinung gepostet und meine gedanken dazu hier geteilt, werde es aber jetzt unterlassen weiter darüber zu schreiben. ich habe auch keine schlechte laune, fand nur dein post bescheuert. thats it.
Ex-Stubenhocker #186, 09. Februar 2016, um 23:53
Zunächst mal gilt es doch ganz logisch, sich mit Doppel0s Meinung zu beschäftigen, man könne darauf verzichten, ethischen Entscheidungen einzubauen. Dagwood und Dumba haben dies klar widerlegt, ohne das geht es nicht.
Zu der Themenausweitung: Nichts dagegen zu sagen. Autos sollten, bzw. dürfen nie wichtiger als Menschen sein, überhaupt das ganze Theater um Geld, Aktien und Wirtschaftsformen lenkt vom Wichtigsten, ja vom einzig Wichtigen auf der Welt, dem (den) Menschen ab.
Ohne Menschlichkeit als Trumpf läuft sich sowieso alles schneller tot als die Natur es kann.
Wie diese Überlegungen nun mit der Flüchtlingsfrage zusammenhängen, ist das nächste Thema. Ich gehe hier konform mit Dumba "freundlicher Thread mit guter Diskussion ohne Angriffe", aber mit der Ergänzung: Genauso KANN, ich sage sogar MUSS, man über das Flüchtlingsthema diskutieren. Oder gibt es einen vernünftigen Grund, warum bei diesem Thema von Anfang an persönliche Angriffe stets präsent waren?
Natürlich geht es um Menschen, aber hilft es diesen Menschen, die ganze Thematik zu einem Schlachtfeld zu machen?