Ex-Stubenhocker #186, 12. Januar 2015, um 17:13
Diesen Beitrag verstehe ich nun leider nicht.
Zur Frage, ob Geschichtswissen so notwendig ist, wie Dagwood schreibt oder so überflüssig, wie Watcher meint - die Wahrheit liegt wie so oft sicher in der Mitte - habe ich mir ein kleines Beispiel überlegt.
Nehmen wir mal an, so 10 000 Menschen sollten einen anderen Planeten bevölkern.
Nehmen wir mal weiter an, eine Art geistiger Führungsschicht würde sich herausbilden mit ca. 50 Leuten. Und zwar aufgrund ihrer sozialen Führungskompetenz, unabhängig vom Grad der historischen Kenntnisse. Nehmen wir weiter an, es handelt sich dabei um verantwortungsbewusste Personen, die das Wohl der neuen Gemeinschaft im Auge haben und nicht ihre eigenen Interessen.
Wann würde nun diese neue Gemeinschaft besser funktionieren? Wenn alle gemeinsam unter Führung der 50 sich den Aufgaben vorurteilsfrei und ohne Zwang, Fehler der Vergangenheit zu vermeiden (die sie ja nicht einmal kennen mangels Geschichtswissen) widmen, lediglich gegenwarts- und zukunftsorientiert sind? Oder vielleicht, wenn jeder seinen Schwerpunkt und seine persönlichen Sympathien oder Antipathien, mit denen er geschichtliche Ereignisse beurteilt, mit Nachdruck ins Feld führt?
Ich persönlich würde im zweiten Fall totales Chaos befürchten, im ersten die Hoffnung hegen, dass der Aufbau einer neuen Gesellschaft gelingen möge.
Ex-Stubenhocker #34661, 12. Januar 2015, um 17:20
... ich persönlich finde ja den planeten der affen gut.
Ex-Stubenhocker #186, 12. Januar 2015, um 17:22
Ex-Stubenhocker #160022, 12. Januar 2015, um 17:29
...auf diesem Planeten leben wir lt. Film doch.
Ex-Stubenhocker #34661, 12. Januar 2015, um 17:34
... so ist es, peter.
Ex-Stubenhocker #160022, 12. Januar 2015, um 17:38
zuletzt bearbeitet am 12. Januar 2015, um 17:40
Aber was John sagt ist natürlich nicht von der Hand zu weisen, wäre quasi eine "Geburt".
Allerdings fürchte ich, dass die Spezies "Mensch" so etwas nicht realisieren könnte...
Ex-Stubenhocker #186, 12. Januar 2015, um 17:46
Um eine reale Realisierung geht es auch nicht, sondern um eine Art Gedankenmodell.
Und, Watcher, Außerirdischenfeindlichkeit oder Fremdenfeindlichkeit gehört meiner Meinung nach nicht grundsätzlich zur menschlichen Natur.
Ex-Stubenhocker #162237, 12. Januar 2015, um 17:51
Die Angst vor dem Fremden ist tief im Menschen verwurzelt.
Und zu o.a. Szenario empfehle ich die Lektüre : William Golding Lord of the flies ( Herr der Fliegen)
Ex-Stubenhocker #160022, 12. Januar 2015, um 17:56
War mir schon klar John, alter Romantiker...
Ex-Stubenhocker #34661, 12. Januar 2015, um 17:57
... wir sollten die menschheit prinzipiell so belassen wie sie ist. Für mich wäre es ein greuel, tagtäglich auf rein vernunft gesteuerte "menschen" zu treffen.
Ex-Stubenhocker #160022, 12. Januar 2015, um 18:03
Ist was dran Volker...
Ex-Stubenhocker #157894, 12. Januar 2015, um 18:05
John2, "...ohne Zwang Fehler der Vergangenheit zu vermeiden - die sie ja nicht einmal kennen, mangels Geschichtswissen..." ??? Möchtest du uns mangelndes Geschichtswissen als Vorteil verkaufen?
Wer die Geschichte nicht kennt, ist dazu verdammt sie zu wiederholen.
(Santayana oder Goethe?)
Volltreffer! Angefangen bei der antiken Sklavenhaltergesellschaft, der mittelalterlichen feudalherrschaftlichen Ständestaaten und dann die Nationalstaaten mit Weltkriegen und Holocaust und ethnischen Säuberungen.
Wer die Geschichte nicht kennt, lebt nicht im Hier und Heute, er lebt in der Finsternis der Unwissenheit. Wieso ist Unwissenheit und Bildungsmangel wohl da anzutreffen, wo Hunger und Elend herrschen, in den Drittweltländern? Wieso wohl leben die überwiegenden Bewohner solcher Länder wie in der Antike, in Lehm- und Strohhütten? Als Analphabeten ?
Nur wer die Geschichte kennt, kann die Gegenwart begreifen und die Zukunft (planen und) gestalten.
August Bebel
Warum wohl predigen Politiker aller Bundestagsparteien Bildung als hohes Gut der Gesellschaft?
P.S.: Die Finsternis der Unwissenheit gibt es nicht nur in Drittweltländern. Auch hier in Deutschland gibt es eine kleine Gemeinde in der Diaspora der Unwissenheit und Finsternis - da gehen dann selbst am Brandenburger Tor, dem Kölner Dom und der Semperoper die Lichter aus - sie spazieren Montag Abend durch Dresden.
Heute sogar mit Trauerflor, um jene zu betrauern, die sie letzte Woche noch als Lügenpresse beleidigt haben.
Ex-Stubenhocker #186, 12. Januar 2015, um 18:51
DW, deine Logik klingt im ersten Moment überzeugend. Sie übersieht nur eine winzige Kleinigkeit. Sklaverei, Feudalherrschaft und Holocaust - um nur 3 Beispiele herauszugreifen - haben doch eine, natürlich falsche, Idee als Hintergrund: Es sind nicht alle Menschen gleich (viel wert). Wenn also deine Theorie des Lernens aus der Geschichte wirklich überzeugend wäre, so hätten die Menschen diesen Irrtum zwar einmal begehen können, doch dann im Rückblick auf die Historie einsehen müssen, dass es falsch war, "Untermenschen"zu versklaven. Dazu, zu dieser Einsicht, sind, bzw. waren sie offensichtlich nicht fähig. Wenn diese Fähigkeit zur Einsicht jemals möglich sein sollte, dann sehe ich dazu nur 2 Wege:
Entweder eine Art neue Gesellschaft wie in meinem Gedankenmodell oder eine alles übergreifende Idee der Toleranz. Sozialromantik, jawohl, reine Vernunft, jawohl, dazu stehe ich! Für Fanatiker von rechts und auch ihre fanatischen Gegenpole ist in dieser Denkwelt kein Platz!
AlterEgo, 12. Januar 2015, um 18:57
Wer in einem freien Land "Lügenpresse" schreit, hatse nich mehr alle
Entscheidest am Kiosk selber, wasde kaufst
Vor einigen Jahren, in Dresden und anderswo da, bei der Auswahl zwischen Neuem Deutschland, Junger Welt usw, da hättense das berechtigterweise, aber hättens ja wohl nich lange...
Ex-Stubenhocker #157894, 12. Januar 2015, um 19:22
Mal abgesehen von Pegida, auf welchen anderen Demonstrationen hat man schon mal "Lügenpresse" oder "Volksverräter" oder "Überfremdung" gehört ?
Also von Demos der einschlägig Bekannten, der "üblichen Verdächtigen" wie NPD, DIE RECHTE, HOGESA,AfD,....mal abgesehen, da erwartet man das.
Alles Begriffe - Kampfparolen - wie man sie schon von Nazi-Gesetzen (Volksverrat/Volksverräter) und Joseph Goebbels kennt.
Das die französischen überlebenden Karikaturisten und ihre Kollegen von Pegida angewidert sind und auch zeichnen, ist dir aber bekannt? Dort wird Pegida als Hyäne, als Aasgeier dargestellt, die Kapital aus dem Anschlag schlagen. Eine Karikatur zeigt einen braungekleideten Pegida-Anhänger mit Aussehen des Führers und Hitlergruß und hassverzehrtem Gesicht, der ein Plakat trägt auf dem "Je suis Charlie" steht.
Fünf Karikaturisten die einen Pegida-Anhänger in den Ar... treten, in der Sprechblase steht "Pegida, Casse-Toi" (Pegida, hau ab/verp...dich).
In Frankreich wird Pegida kopfschüttelnd als eine Bewegung beobachtet, die gegen eine Religion - den Islam - demonstriert.
Der Bielefelder Konfliktforscher und Professor für Sozialpsychologie, Andreas Zick, im Spiegel-Interview:
"...Die Pegida-Leute dagegen protestieren - und verweigern danach die Kommunikation.
DAS IST ZUTIEFST UNDEMOKRATISCH.
Dieses Demokratiedefizit müssen wir aus der Welt schaffen. ..."
Schokogirl, 12. Januar 2015, um 19:32
was würden wir hier bloß ohne Daggi alle machen, bestimmt völlig verblöden
Ex-Stubenhocker #157894, 12. Januar 2015, um 19:36
zuletzt bearbeitet am 12. Januar 2015, um 19:39
John2, 70 Jahre nach dem 2. Weltkrieg kann man nicht erwarten, dass die g a n z e Welt aus den Fehlern (Weltkrieg, Holocaust) gelernt hat und ad hoc zu demokratischen Rechtsstaaten übergehen. Nach dem Krieg hat es noch Kolonialmächte gegeben. Viele Staaten in Afrika, Asien und Südamerika machten danach erst einmal das Zeitalter der Nationalstaaten durch und tun es noch.
Aber es gibt auch Erfolgsmodelle. Die Bundesrepublik Deutschland. Seit 1949 eine gefestigte Demokratie, mit hohen Symphatiewerten in aller Welt, und großer politischer und wirtschaftlicher Bedeutung.
Mit einer Frau an der Regierungsspitze, Bundestagsmitglieder und Minister mit Migrationshintergrund.
Frankreich hat bedeutend länger gebraucht, vom Beginn der Aufklärung über die Revolution bis hin zum ersten demokratischen Staat.
Ex-Stubenhocker #163552, 12. Januar 2015, um 19:38
das mit frankreich möchte ich jetzt aber mal genauer wissen.
da war ich gerade kreide holen ...
Ex-Stubenhocker #157894, 12. Januar 2015, um 19:52
zuletzt bearbeitet am 12. Januar 2015, um 19:58
Vom feudalabsolutistischen Ständestaat, der Zeit der Aufklärung, der Revolution bis zum demokratischen Staat.
Zwischen der Revolution und dem ersten demokratischen Staat in Frankreich, gab es noch einen Bürger, der sich selbst zum Kaiser krönte (Als Napoleon dem Papst die Kaiserkrone nahm und sich selbst aufsetze, machte er klar, nicht Gott hat mich eingesetzt sondern ich - seit dem hat nie wieder ein Papst Notre Dame betreten) und anschließend noch einige Könige (3) und noch einmal einen Kaiser (Napoleon III).
Ex-Stubenhocker #163552, 12. Januar 2015, um 19:57
und ich dachte, frankreich wäre viel eher eine nation gewesen als deutschland?
wofür hamse denn nun länger gebraucht?
Ex-Stubenhocker #157894, 12. Januar 2015, um 20:14
Pflanze, es geht mir um den Weg zur Demokratie. Vom dritten Reich (1933 -1945) bis zur Bundesrepublik (23.05.1949 - ).
Ein zeitlich kleiner Sprung und bis Heute ein Erfolgsmodell, wenn man den poltischen Bundestagsreden zur Lage der Nation glauben darf.
Die ältere Nation, die ältere Demokratie ist Frankreich.