Keine Arbeitsschutzgesetze mehr?

Na prima, dann können wir den Azubi auf dem Bau gleich ohne Helm, Arbeitshandschuhe und Sicherheitsunterweisungen auf die Baustelle schicken. Gleich vom ersten Tag an.
Spart Geld.

Feuerwehrleute in Schutzkleidung, Helm und Atemschutzmaske?
Wozu noch? Dank dem Fehlen jeglicher Arbeitsschutzgesetze.

Die Vorteile, die sich durch die Abschaffung von Gewerkschaften und Arbeitsschutzgesetzen ergeben, müsste man mir schon einmal erklären.
Gerade wo wir täglich mitbekommen, wie Arbeitnehmer in Schwellenländern und Drittweltländern Gesundheit und Leben einbüßen, aufgrund fehlender Arbeitsschutzbedingungen dank fehlender Gewerkschaften. Ob da die "billigere" Produktion zum Schnäppchenpreis immer von Vorteil ist ?
Wen ja, für wen ?

Das verstehe ich ja, johnnyblue.
Aber wie realistisch wäre denn ein "vollkommenes Umdenken" bei der Mehrheit der Gesellschaft ?

In der großen Koalition sehe ich mehr Stagnaton als das Vorantreiben von Reformen.
Von den Bundestagsparteien, Gewerkschaften und Arbeitgeberverbänden sehe ich ebenfalls keine Aufbruchstimmung zu "neuen Ufern".

Das Wochenende steht bevor. Eher finde ich in meinem persönlichen Umfeld Bekannte, die sich bereit erklären einen Dia-Vortrag aus Urlauben der 70er über sich ergehen zu lassen, als ein Streitgespräch über gesellschaftliche Veränderungen.

Tja, weiter bin ich da beim Thema leider auch nicht.

es geht hier in dem thread um eine "vision".

und wir können uns diese idee doch mal betrachten. einfach so.

nicht immer gleich wegschieben mit dem argument, ist doch eh nicht umzusetzen.

finanziell durchgerechnet ist die sache, von durchaus kompetenten wirtschaftswissenschaftlern und auch unternehmern.

ich gehe mal auf john ein und setze einen beitrag von mir noch mal nach vorn.

"giulietta, doch die zufriedenheit würde sich immens steigern.
jeder hätte die möglichkeit, sich für DEN beruf zu bilden und DEN beruf zu ergreifen, den er gern ausüben möchte.
das bedeutet:
höher qualifizierte und motivierte menschen in der berufswelt. das wiederum bedeutet mehr produktivität und mehr qualität. außerdem mehr inovation durch mehr ideen.
und wer sich für einen körperlich oder seelisch anstrengenden beruf entscheidet, muss nicht arbeiten, bis er krank ist. das wiederum erspart dem gesundheitswesen enorme kosten.

s. 4

dem möchte ich hinzufügen,
mehr bildung, mehr soziale gerechtigkeit, mehr frieden in der bevölkerung.

Der Gedankenfehler hier ist: ...DEN Beruf zu ergreifen, den er gern ausüben möchte ...

Wie ist das zu verstehen ? Ohne die Entscheidung des zukünftigen Arbeitgebers?

Was ist, wenn die Menschen dann ihren Neigungen nachgehen ? Berufe in der Film- und Fernsehbranche sind doch wohl erstebenswerter als im Kranken- und Pflegebereich.

Studiengänge wie Philosophie, Sprachen, Sport, Soziologie, Kunstgeschichte, Theaterwissenschaften, ... wären dann wohl überbelegt.

Was würde aus Studiengänge der Naturwissenschaften oder Technik?

das ist so nicht richtig. so vielfältig, wie die interessen der einzelnen menschen sich entwickeln könnten, so vielfältig wäre dann auch die wahl der berufe.

außerdem gäbe es nach einer gewissen zeit jede menge zusätzliche berufsbilder.

dw.

dem möchte ich noch hinzufügen:
du gehst davon aus, dass z.b. pflegeberufe unbeliebter sind als z.b. fernsehmoderator.

da gehst du von der jetzigen situation aus.

diese berufe sind schlecht bezahlt. aber sie werden trotzdem von so vielen menschen ausgeübt. was meinst du wohl warum sie das tun? ohne eine riesengroße portion liebe zu diesem beruf würde doch keiner für so wenig kohle arbeiten.

hage,
stumpf am fließband muss keiner mehr stehen. das erledigen schon heute zum großen teil roboter.

und stimmt.

erschwerniszulagen für unangenehme tätigkeiten.
diese übt mensch dann vielleicht eine zeitlang aus, weil er eine größere anschaffung plant, und wechselt dann zu etwas anderem.

noch etwas:

die menschen hätten endlich wieder planungssicherheit.

warum sollten junge menschen heute noch kinder bekommen, wenn sie diesen keinen soliden hintergrund bieten können.

auch das würde sich ändern.

die anzahl der geburten würde bestimmt ansteigen.

Die Arbeitsagenturen beklagen sich ja jetzt schon über Jugendliche die "Fernsehkoch, Soap-Darsteller - wohlgemerkt nicht Schauspieler - Fußballbundesligaspieler, TV-Moderator, Sänger, Entertainer, ..." als B e r u f s w u n s c h angeben.

Im Spiegel gab die IHK zu bedenken, den Ausbildungsberuf Fernsehkoch gäbe es gar nicht.
Frank Rosin erzählte im Spiegel von einer Bewerbung. Da fragte ein Schüler nach einer einjährigen Ausbildungsstelle in seinem Restaurant nach. Er wollte nach dem 1 Jahr ebenfall ein Sternerestaurant eröffnen.

hage,
das ist doch wieder ne andere geschichte.

da sind wir beim konsumverhalten der bevölkerung.

artgerechte tierhaltung, keine "massenproduktion" führt zur verteuerung von fleisch. dadurch weniger fleischkonsum, dadurch keine massenschlachtbetriebe mehr.

Spätestens beim Einwand von Hage: wer kümmert sich um den Müll, wer putzt die Klos oder steht am Fließband, da merke ich doch, wie sehr mir sämtliche Visionen sofort flöten gehen.

ja dagwood dir bestimmt.

doch hage, genau das ist es! geiz ist geil! alles muss billig!

und das ist der grund für massentierhaltung!