georgbest, 03. Januar 2016, um 15:36
zuletzt bearbeitet am 03. Januar 2016, um 15:39
Ich habe mir lediglich das eine video angeschaut - es ging um die von merkel "enttäuschten" ausreisenden. Dieses video schürt auch ohne kommentierende beiträge ressentiments dermaßen, dass ich mir das zweite video erspart habe.
Watcher will ja immer wieder darauf hinaus, dass die kanzlerin durch ihre worte die flüchtlinge geradezu ermuntert habe, nach deutschland einzureisen. Diese sichtweise entbehrt aber jeglicher grundlage. Die kanzlerin hat niemals erklärt, dass deutschland alle flüchtlinge aufnehmen werde. Ich erinnere mich noch gut an eine bürgerrunde mit rostockern schülern, die im juli 2015 im fernsehen verfolgt werden konnte. Dort kam eine 14 jährige schülerin aus dem libanon zu wort, die aus angst vor der abschiebung ihrer familie in tränen ausbrach. Es war zwar alles andere als ein meisterwerk an empathie, aber sehr ehrlich, wenn die kanzlerin schon damals darauf hinwies, dass nicht alle würden bleiben können.
Im Übrigen: Will jemand ernsthaft behaupten, dass es der kanzlerin zuzurechnen ist, wenn sich ein junger mann hinstellt und behauptet, er sei davon ausgegangen, er würde sofort nach der einreise einen betrag von 2 TEUR erhalten?
In dem video wird alles an vorurteilen rausgehauen, was nur geht:
Ein ausländer behauptet, seine mutter würde im sterben liegen, wobei sie tatsächlich nur probleme mit dem blutdruck hatte. Wie schlimm ist das denn? Als ob wir selbst nicht diese situationen schon erlebt hätten, in denen deutsche zum mittel der "notlüge" greifen würden und man eher darüber schmunzelt, wie platt die "ausreden" (oma war krank und dgl.) doch sind.
Und dann taucht auch noch ein ganz verschlagener typ auf, der sofort freiwillig ausreisen will, damit er später erneut ungehindert einreisen kann. Mit keinem wort wird in dem beitrag darauf eingegangen, dass es gerade auch im interesse der deutschen bürokratie liegt, wenn ohne zwang ausgereist wird. Zwangsmaßnahmen in form von abschiebungen sind zeitaufwändig, kostenintensiv uund führen auch nicht immer zum erfolg, da die abzuschiebenden gelegentlich untertauchen.
Und fehlen darf natürlich auch nicht der undankbare herr, der seine verbundenheit mit deutschland durch einen schal in den deutschlandfarben dokumentiert. Und es geschieht der kanzlerin, die ihm das Gewünschte nicht spendiert hat, doch recht, wenn er dann auf deutschland spuckt.
Irgendwie habe ich den schal als stilbruch gegenüber dem sonstigen outfit empfunden. Aber im moment der filmaufnahme war das wohl äußerst dekorativ.
Kartenvernichter, 03. Januar 2016, um 16:50
Irgendwie haben doch beide Seiten ein wenig Recht.
Man kann davon ausgehen, das nicht jeder, nur weil er vor dem "Krieg" flieht, automatisch ein guter Mensch ist. Da ist nun mal auch viel "Mist" drunter. Mensch hin oder her.
Anders herum ist nicht jeder, nur er weil anderen Glaubens ist, eine Gefahr für die Gesellschaft.
Das Ganze muss nur in geordneten Bahnen ablaufen. Es kann nicht angehen, das hier Abertausende unregistriert im Untergrund verschwinden. Und wenn dafür "Lager" an den Grenzen notwendig sind, dann ist das so. Natürlich sollte das vermieden werden.
Im Allgemeinen ist das Ganze eine Gratwanderung der Regierung und der Gesellschaft. Wenn man nicht auf passt, kann es schnell in Richtungen ausarten, die keiner möchte.
zigarre, 03. Januar 2016, um 16:55
seehofers 200000 asylantenvorschlag bringt mich zu dem schluss, das dieser typ nicht mit unserem grundgesetzt vereinbar ist und man ihn nach syrien ausweisen sollte
Ex-Stubenhocker #186, 03. Januar 2016, um 17:12
"Fakten zu Flüchtlingen" lassen sich natürlich nur auf Links rechrsextremer und rechtspopulistischer Betreiber finden.Alles andere ist die Märchenstunde der Lügenpresse, der "Systempolitiker" der Blockparteien, der "Gutmenschen", also der weit überwiegenden Mehrheit." Wer sagt denn sowas?
Sind wir denn wirklich soweit, dass wir Fakten nicht mehr zur Kenntnis nehmen können, ohne sofort zu werten und die Quellen dafür zu kategorisieren?
Ich will einmal exemplarisch darstellen, wie ich in den Jahren der Nachkriegszeit und dann später mit FAKTEN konfrontiert wurde und gesehen habe, wie sie an die Menschen transportiert wurden (je nach politischer Ausgangslage). Was jeweils hängenblieb, kann man sich ausmalen: KZ Dachau
Fakten:
1) es gab Judenverfolgungen und -vergasungen
2) es gab Konzentrationslager
3) es gab in Dachau ein Konzentrationslager
4) es gab in Dachau Vergasungsanlagen
5) in Dachau wurde etwas nachgebaut von den Amerikanern nach dem Krieg
soweit alles klar, man unterscheide natürlich die Wirkungen der Fakten 1 bis 4 von der 5, wobei alles sachlich richtig ist.
Nun aber zu den Faktenverdrehungen und Schlussfolgerungen
6) In Dachau wurden Vergasungsanlagen nachgebaut
7) - und da liegt jetzt der Skandal der Betrachtungsweise -: Wir wurden systematisch belogen, DENN in Dachau wurde kein einziger Mensch vergast.
Aufgelöst hat sich für mich das Ganze erst, als ich aus beruflichem Interesse bei einem Dachaubesuch erfuhr, dass
a) tatsächlich zwar kein einziger Mensch in Dachau vergast wurde
b) die Anlagen von den Nazis gebaut wurden, ein Einsatz aber wegen Kriegsende nicht mehr erfolgte, wohl aber geplant war
c) Baracken nachgebaut wurden im Rahmen der Ausstellung
Kernaussage: Fakten bleiben Fakten und existieren als solche unabhängig von Rechtsquellen, Lügenpresse, oder der eigenen politischen Grundeinstellung.
Wir sollten lernen, sie als das zu nehmen, was sie sind, eben Fakten und von Wertungen klar zu unterscheiden.
Oder eben, wie ich gerade lese, es so ausdrücken, wie Kartenvernichter es treffend tut.
Wobei der Schlüssel schon in seinem ersten Satz liegt!
georgbest, 03. Januar 2016, um 17:54
zuletzt bearbeitet am 03. Januar 2016, um 17:56
... irgendwie hat doch jeder recht?
Nun ja, das hört sich sehr schön diplomatisch und abwägend an, entpuppt sich bei näherem hinsehen oftmals jedoch als das drücken vor entscheidungen. In der praxis hilft es kaum weiter, das für und wider von gedankenmodellen aufzuzeigen, um dann bei einem ganz entschiedenen pat zu verharren. Das abwägen kann doch nur der erste schritt sein. In einem zweiten schritt bildet der mensch sich dann als ergebnis des abwägungsprozesses eine meinung. Auch wenn der mensch nicht eindeutig von etwas überzeugt ist, so wird er in der regel doch eine tendenz haben. Und je nach dem, wie stark bzw. schwach seine überzeugung von etwas ist, desto stärker bzw. schwächer wird er auch für seine überzeugung eintreten.
Bine60, 03. Januar 2016, um 18:02
ich trete dafür ein, dass KEIN MENSCH sterben soll, weil er verfolgt wird.
und für menschen, die versuchen das beste für ihre familie zu erreichen habe ich verständnis. das hat wohl jeder hier.
georgbest, 03. Januar 2016, um 18:14
zuletzt bearbeitet am 03. Januar 2016, um 18:18
... wenn ich das beispiel dachau von john2 lese, wird mir bewusst, dass das weglassen von tatsächlichen gegebenheiten verstörender sein kann als die bildung von werturteilen.
Ex-Stubenhocker #186, 03. Januar 2016, um 18:19
zuletzt bearbeitet am 03. Januar 2016, um 18:22
ace-of-spades, was ist denn so schlecht daran, eine Sache so zu beleuchten, dass man sie von allen Seiten sieht? Natürlich braucht man - in Detailfragen - irgendwann eine Eingung, zuerst geht es aber doch darum, Extrempositionen einzudämmen. Ob dies nun durch Propagieren eines - zugegeben nicht immer realisierbaren - Mittelwegs oder mit Fixierung der allgemeinen Meinung auf den kleinsten gemeinsamen Nenner (Melissa) geschieht, ist doch nicht entscheidend.
Zwischen dem Versuch, den politischen Standpunkt eines bayerischen Ministerpräsidenten und ihn selbst für unvereinbar mit dem GG zu erklären, weil er eine Obergrenze fordert und dem Gedanken an einem neuen Eisernen Vorhang an deutschen Grenzen muss es doch Mittelwege geben.
Es gibt doch so tolle Diskussionstechniken: Wie wäre es denn zum Beispiel mal damit, die Flüchtlingsthematik unter konsequenter Auslassung aller rechten oder rechts scheinenden Quellen oder Hinweis auf rechte Parolen zu behandeln?
Gerade dann kann sich die von dir propagierte freie Meinung entfalten, weil eben nur diese gesehen wird und nicht die Gesinnung im Hintergrund!
Bezogen auf deinen Kommentar zu meinem Dachaubeispiel: Wird dir auch bewusst, dass es sehr problematisch ist, aufgrund von dem, was man für Fakten hält, was aber in Wirklichkeit schon eigene Rückschlüsse sind, Werturteile aufzubauen? Dies zu vermeiden, ist wohl leichter, als bei jeder Info erst genau nachzuforschen, inwieweit sie als wirklich gültige Mitteilung eines Fakts zu betrachten ist!
georgbest, 03. Januar 2016, um 19:42
richards2,
interessante ausführungen. Aber du verfügst ja auch über ein sehr spezielles wissen! Also wir haben ein grundgesetz und eine verfassung. Vom ersteren habe ich schon mal etwas gehört, die verabschiedung der verfassung scheint aber an mir vorbeigegangen zu sein.
Ist der kreis deiner familienangehörigen eigentlich abschließend? Keine rothaut und kein zigeuner im angebot? Oder wurden diese verstoßen, weil sie nicht mitlachen wollten?
Ex-Stubenhocker #157894, 03. Januar 2016, um 20:07
Was ich hier über Dachau lese ist Unfug.
Die Vernichtungslager mit Gaskammern waren alle im Ausland. Auf deutschem Boden gab es nur Konzentrationslager. Die Vernichtungslager lagen in den von den Nazi-Verbrechern eroberten Gebieten. Auschwitz war beides, sowohl Konzentrationslager wie Vernichtungslager. An der Rampe entschied die SS wer zur Zwangsarbeit oder sofort in die Gaskammer kam.
Was haben die Amerikaner denn in Dachau "nachgebaut" ????
Es gibt außerhalb dieses Forums noch nicht einmal Verschwörungstheoretiker, die von Gaskammern in Dachau sprechen.
Ermordet wurden in Dachau "lediglich" 45.500 von 200.000 Lagerinsassen.
Dachau war das erste KZ der Nazis.
Ex-Stubenhocker #157894, 03. Januar 2016, um 20:16
Dachau steht für Verfolgung, Terror Folter und Mord.
georgbest, 03. Januar 2016, um 20:18
zuletzt bearbeitet am 03. Januar 2016, um 20:19
... hinzu kommt, dass in dachau das führungspersonal der ss ausgebildet wurde, das sodann in die vernichtungslager abkommandiert wurde. Dachau war der ausgangspunkt, mit dem die maschinelle vernichtung von menschenleben in gang gesetzt wurde.
Ex-Stubenhocker #157894, 03. Januar 2016, um 20:34
... nicht umsonst war Dachau das erste KZ der Nazis. Von hier ging das Grauen des Holocausts aus. Verfolgung, Terror, Folter und Mord als die Vorstufen des Völkermordes.
Die Schergen bestens ausgebildet in Dachau.
Als die "Schutzhaft" von Kommunisten, Gerwerkschaften unde Sozialdemokraten sowie Journalisten die Kapazität der Gefängnisse sprengte, gab es den Befehl Adolfs, sie in die Lager zu bringen, Dachau war das erste.
Ex-Stubenhocker #157894, 03. Januar 2016, um 20:35
Tod allen Linken war in Dachau der Tagesbefehl der ersten Stunde.
Ex-Stubenhocker #157894, 03. Januar 2016, um 20:54
zuletzt bearbeitet am 03. Januar 2016, um 21:53
Wer Dachau heute besucht, wird keine "Nachbauten von Gaskammern der Amerikaner", die es zu keinem Zeitpunkt gab, finden.
Wären Nachbauten von Baracken in einer NS-Gedenkstätte verwerflich, wenn die Originalbaracken verfallen sind oder zerstört wurden ?
Wozu auch ?
Wurden von den Nazis nicht genug Juden vergast ?
Wurden in Dachau nicht genug Menschen gefoltert und ermordet ?
Dumba, 03. Januar 2016, um 21:47
Ich traue den Amis alles zu, aber das sie extra eine Gaskammer nachbauen, und dann noch im falschen KZ, das denn doch nicht.
Aber es wird auch in 100 Jahren noch genuegend geben, so wie John, die dies glauben und verbreiten.
Und damit den ersten Stein werfen, auf die Unantastbarkeit der Schande, durch den Holocaust.
Der naechste Stein heisst dann, es war doch alles gar nicht so schlimm.
Fuerchterlich....
georgbest, 03. Januar 2016, um 21:59
... so ist es leider. Der erste stellt sich hin und behauptet, dachau wäre so etwas wie ein "kz light" gewesen, der zweite meint, in den übrigen kz's wären keine menschen vernichtet worden und ein dritter leugnet den holocaust in gänze.
Ex-Stubenhocker #157894, 03. Januar 2016, um 22:01
"Geschichtsrevanchismus und Holocaustleugnung gehen Hand in Hand."
Ex-Stubenhocker #186, 03. Januar 2016, um 22:14
zuletzt bearbeitet am 03. Januar 2016, um 22:15
Oh je, ist die Lesekunst ganz verschütt gegangen? Erstens einmal: Es ist ein absoluter geistiger Rückschritt, wenn jemand (ich nenne absichtlich den Namen noch nicht, da ich ihm einfach noch einen Irrtum zubillige) hier anfängt, als hätte ich in irgendeiner Weise
das verharmlost, was im KZ-Dachau geschehen ist. Ich habe auch nicht behauptet, dass dort Gaskammern nachgebaut wurden, sondern lediglich darauf hingewiesen, was ich in den 50er und Anfang 60er Jahren als Stammtischparolen oder wo auch immer mal mitbekommen habe. Dass Baracken nachgebaut wurden, habe ich eben erst viel später erfahren. Für die langen Zeilen von DW besteht also gar kein Grund und sie gehen völlig am Ziel vorbei. Ich weiß ja nicht, ob er damals solche "Verschwörungstheoretiker" gehört hat oder ob er schon auf der Welt war, ein Rückfall in einen Verfolgungswahn - falls es denn ein solcher wäre - beruht jedoch auf einer absoluten Missinterpretation meines Beitrages oder einer miserablen Sinnerfassungstechnik. Wenn man hier schon nicht mal mehr wiedergeben kann, welche Fehlinformationen - dass es welche waren, geht ganz klar aus meinem Beitrag hervor - schon früher verbreitet wurden und man solche Gedanken im Zusammenhang mit einer Diskussion über Informationsfluss und Unterscheidung von Fakten und Wertungen nicht äußern kann, ohne gleich so angegangen zu werden, dann war wohl alles umsonst, was du, Dagwood (ja, jetzt spreche ich dich bewusst an) und ich letztes Jahr hier verändert haben. Bin gespannt, was nun kommt!
Ex-Stubenhocker #186, 03. Januar 2016, um 22:20
"Nun aber zu den Faktenverdrehungen und Schlussfolgerungen6) In Dachau wurden Vergasungsanlagen nachgebaut7) - und da liegt jetzt der Skandal der Betrachtungsweise -: Wir wurden systematisch belogen, DENN in Dachau wurde kein einziger Mensch vergast."
Dumab, ace-of-spades und Dagwood, könnt ihr nicht lesen oder wollt ihr nicht?
Wir, die junge Generation damals, wurde von den Altnazis mit solchen Verdrehungen konfrontiert!
Ex-Stubenhocker #157894, 03. Januar 2016, um 22:22
Ich wiederhole mich mal:
Wären Nachbauten von Baracken in einer NS-Gedenkstätte wie Dachau verwerflich, wenn die Originalbaracken verfallen sind oder zerstört wurden ?
Geschah dies wirklich durch Amerikaner direkt nach dem Krieg ?
Ex-Stubenhocker #186, 03. Januar 2016, um 22:23
Und der Höhepunkt eurer Scheinheiligkeit ist dann, so zu tun, als würde ich die Geschehnisse in Dachau, das ich selbst dreimal besucht habe, und dessen grauenhafte Geschehnisse mich tief erschüttert haben, in irgendeiner Weise verharmlosen. Ja, das ist wahrhaft fürchterlich, Dumba. Leider, ace-of-spades! So, wie ihr hier reagiert habt, holt ihr Fische aus einem Sumpf, die man lieber drinlassen sollte! Denkt mal darüber nach!
Ex-Stubenhocker #157894, 03. Januar 2016, um 22:24
Was ist eigentlich schlimmer ?
In Dachau zu Tode gefoltert zu werden oder in Auschwitz durch Gas vernichtet zu werden ?