Ex-Stubenhocker #162237, 26. Februar 2015, um 14:11
Einen Bildungs- oder gar IQ Test als Voraussetzung für die Wahl ist nicht durchführbar, da dies der Gleichbehandlung widerspricht.
Viele Menschen können gar nichts für ihre mangelnde Bildung ( schon gar nicht für ihren IQ) und würden aufgrund ihrer schlechten Ausgangssituation auch noch ihres Bürgerrechts beraubt.
Sinnvoll wäre doch verstärkt politische Bildung in den Schulen zu betreiben, damit ein Grundverständnis bereits dort vermittelt wird .
Ex-Stubenhocker #162237, 26. Februar 2015, um 14:22
zuletzt bearbeitet am 26. Februar 2015, um 14:22
Sorry Johnny, an einen Wahleignungstest habe ich nicht gedacht. Wer sollte den denn wie auswerten und dann entscheiden?
Ex-Stubenhocker #157894, 26. Februar 2015, um 14:23
zuletzt bearbeitet am 26. Februar 2015, um 14:24
Ein Wahleignungstest ist ebenso undemokratisch und ein Verstoß des Gleichheitssatzes des Grundgesetzes.
Ein Wahleignungstest wäre nur in einer Diktatur möglich.
Kartenvernichter, 26. Februar 2015, um 14:23
Quasi wie der Idiotentest der Autofahrer? Wie anmaßend und überheblich.
ohne_11, 26. Februar 2015, um 14:24
zuletzt bearbeitet am 26. Februar 2015, um 14:25
@sascha: Entschuldige bitte, ich habe keine direkte Frage vernommen, die es zu beantworten galt.
Beziehst du dich dabei auf die Frage zum Erhalt der D-Mark, der ohne Zweifel per Volksabstimmung stattgefunden hätte?
Nun, ob der uns geschadet hätte? Ich sage dir, was ich denke - ich weiß es nicht. Eine Liste von pros und contras, die ich jetzt erstellen könnte, wäre 235 Seiten lang. Du kannst mir glauben, dass ich mich aus Interesse viel mit Finanzpolitik beschäftigt habe - aber ich maße mir nicht an beurteilen zu können, ob wir dann jetzt "besser" oder "schlechter" dastehen würden.
Und ich finde es überaus anmaßend, dass jeder Stammtisch meint, eine 13-jährige, komplizierte Entwicklung vorauszusehen, weil ja 2002 schon "klar war, wo das 2015 hinführt".Es ist immer einfach nachher dem Koch zu sagen, die Suppe sei versalzen, wenn man selbst nicht würzen musste.
Ähnlich verhält es sich mit der Nichtwählerschaft: Ich schrieb erst im anderen Thread, dass ich mich bei der letzten Landtagswahl hier bewusst mit meiner Stimme zurückgehalten habe, weil ich aus zeitlichen Gründen einfach zu wenig informiert war über die aktuellen Ziele der Lokalpolitik der einzelnen Fraktionen. Macht mich das jetzt zu einem schlechten Demokraten?
Wäre es sinnvoller gewesen mit einem Würfel in die Wahlkabine zu gehen? Repräsentiere ich dann ein Stück weit mehr den "Willen des Volkes"?
Ich habe mich nicht in der Lage gesehen, eine durch Vernunft herbeigeführte Entscheidung zu treffen.
Wie ich bereits erwähnte: Seht nicht immer nur das Recht - sondern auch die Pflicht, die dazugehört.
Kartenvernichter, 26. Februar 2015, um 14:25
Ich bin eher dafür aus dem Recht eine Pflicht zu machen. Auf einem Wege auch wieder die Wehr- oder alternative Pflicht (soziales Jahr) einzuführen.
Mit ihren Rechten kennen sich die meisten aus. Pflichten gibt es aber leider so gut wie keine mehr.
Ex-Stubenhocker #157894, 26. Februar 2015, um 14:30
zuletzt bearbeitet am 26. Februar 2015, um 14:35
Johnnyblue ,der Einbürgerungstest soll gewährleisten, das sich der Antragsteller schon mal mit unserem poltischen und gesellschaftlichen System befasst hat.
Da werden Grundkenntnisse abgefragt. Da geht es auch nicht darum Menschen von etwas auszuschließen.
Ein Vergleich mit einem "Wahleignungstest" wäre da lächerlich.
Da könntest du genauso gut die Führerscheinprüfung heranziehen, die Gesellenprüfung, Schulabschluss, Diplom, ...
ohne_11, 26. Februar 2015, um 14:43
zuletzt bearbeitet am 26. Februar 2015, um 14:44
Da der Anlass zu diesem Thread ja offensichtlich auf meinem Mist gewachsen ist, möchte ich hier noch einmal klar herauskristallisieren, worum es geht und anhand von einigen Beispielen belegen.
Mir liegt die Diskriminierung einer "minderbemittelten Unterschicht" fern - wie mir hier teilweise unterstellt wird.
Vielmehr möchte ich auf eine gesteigerte politische Bildung mit mehr Engagement und sinkender Politikverdrossenheit hinarbeiten. Das sollte doch im Interesse des Allgemeinwohls sein, oder?
Ich habe mich schon viel mit Politik beschäftigt und war dennoch nicht immer der Meinung, eine vernünftige Entscheidung treffen zu können mit meinem Kreuz.
Hier ein paar andere Beispiele aus meinem persönlichen Umfeld:
i) Meine Oma wählt ... CDU. Warum? Weil sie (nach eigener Aussage) "schon immer CDU wählt". Auf meine Rückfrage hin, was die denn im Moment so in ihrem Programm haben: "Keine Ahnung."
ii) Eine Freundin von mir ging auf der Straße protestieren gegen die Privatisierung von Krankenhäusern. Sie wählte 2 Wochen später exakt die Partei, die dafür einstand. :D
"Was?!? Das wusste ich nicht... ich fand den Typen sympathisch."
iii) Eine andere Freundin von mir hat eine Partei gewählt, weil (Zitat!) "die so einen niedlichen Hund auf einem ihrer Plakate hatten!!!"
Ist das im eigentlichen Sinne der "Demokratie"?
In wie fern wird der "Wille des Volkes" damit gestärkt, wenn das Volk teilweise gar nicht weiß, was es will oder wofür es einsteht? Findet ihr, dass das Volk damit parlamentarisch durch den "niedlichen Hund" gut vertreten wird?!?
hagenstein, 26. Februar 2015, um 14:49
Wenn ich könnte wie ich wöllte...
Ich würd wohl ein paar Beiträge löschen.
Aber das wären ja dann schon wieder diktatorische Maßnahmen und ich würde meine Meinung wichtiger nehmen als die von anderen.
Dilemma, Dilemma
Wenn ich schlau gewesen wäre, wäre ich vor 20 Jahren in die junge Union eingetreten und hätte mittlerweile durch Arschkriecherei, Ignoranz und Vetternwirtschaft einen guten Posten ergattert und würde in Ruhe davon profitieren dass sich die Menschen gegenseitig nicht leiden können und ich als Spitzenpolitiker herhaft darüber lachen kann während ich bei der Atlantikbrücke die leckeren Canapes und den Champagner geniesse.
Scheiße gelaufen...
Was bleibt ist die Hoffnung auf Wiedergeburt.
Ex-Stubenhocker #162237, 26. Februar 2015, um 14:50
Gesteigerte politische Bildung ist genau das, was ich meine , aber ich verstehe nicht, wie man das erreichen soll , indem man Leute von einer Wahl ausschließt .
Dies kann nur durch politischen Unterricht in Schulen passieren.
ohne_11, 26. Februar 2015, um 14:57
@sascha: Hä?!? Ich hab dir doch oben geantwortet und mich sogar noch dafür entschuldigt anscheinend die Frage übersehen zu haben. :O
@giana: Vielleicht sehen manche dann ihr Recht auf Mitbestimmung eher wieder als Privileg denn als Laster? und bemühen sich um mehr politische Bildung
sweetyyyy01, 26. Februar 2015, um 15:05
wenn ich mich an meinen wipo-unterricht zurückerinnere,war er immer totlangweilig und hat alles andere in mir geweckt,als das interesse an politik :-D
könnte auch an der lehrerin und ihren unterrichtsmethoden gelegen haben^^
Ex-Stubenhocker #157894, 26. Februar 2015, um 15:11
zuletzt bearbeitet am 26. Februar 2015, um 15:18
Johnnyblue, dir ist schon klar das ein "Wahleignungstest" gegen das Grundgesetz verstoßen würde?
Nicht nur Bildung ist ein Recht des Bürgers. Zur Freiheit des Einzelnen, des erwachsenen Einzelnen wohlgemerkt, gehört auch die freiwillige Vernachlässigung von Bildung.
Nur in einer Diktatur ließen sich Erwachsene zur "politischen Bildung" zwingen.
Volkshochschulen, Gewerkschaften, Parteieien, Verbände haben in Sachen politischer Bildung bzw. Weiterbildung einiges zu bieten.
Erzwingen kann das niemand. Das Wahlrecht vom Wissensstand abhängig zu machen, verstößt gegen das Grundgesetz.
Auch eine "Wahlpflicht" wie zu DDR Zeiten halte ich für falsch.
Wer will schon wütende Wähler in einer Demokratie ?
Wer könnte den Wähler daran hindern den Wahlzettel ungültig zu machen ?
Ob 40 Prozent Nichtwähler oder 40 Prozent ungültige Stimmen, wo wäre der Unterschied ?