Unterhaltung: Politgeschwätz

Bremer1969, 10. Dezember 2024, um 20:33
zuletzt bearbeitet am 11. Dezember 2024, um 16:30

War auch eben mein Gedanke, schön über die Weltpolitik philosophieren, einfach schön 😄
Inzwischen sucht ein Somalier, der über Russland, nach Finnland in die EU eingewandert und weiter nach Deutschland reiste (warum eigentlich?) Kirchenasyl in Bremen und hunderte von Menschen demonstrieren dagegen, dass dieser arme Mensch nicht ins fiese Finnland zurück geschickt wird, kannst du dir nicht ausdenken sowas- Ein Muslim sucht in einer christlichen Kirchengemeinde Asyl, muß man sich einfach mal auf der Zunge zergehen lassen und die ganzen guten Menschen machen mit 😄 😄 😄
Derweil wird der Innensenator (SPD) von seinen linken und grünen Koalitionspartner zum Rücktritt aufgefordert, weil dieser einfach nur das Recht durchsetzen will (ein Gericht entschied über die Ausweisung, gemäß Dubliner Abkommen), irre, einfach nur irre was hier abgeht.
*ich habe einen Abschnitt entfernt, der sich als falsch rausstellte*
In Bremen erhalten durchschnittlich 29 Asylanten Kirchenasyl (auf 100.000 Einwohner gerechnet) ... das Deutschlandweit absolute unerreichbare Spitze, am Zweitmeisten übrigens Hessen, mit rund 5!
Linke und Grüne finden das bestimmt gut 😄
Aber wer wirklich über sowas lacht sind die Jungs und Mädels der AfD ... sollte auch jedem klar sein 😠

Distel, 11. Dezember 2024, um 07:58
zuletzt bearbeitet am 11. Dezember 2024, um 09:34

Der Nahe Osten ist die Wiege der Zivilisation. Dort wurden wir aus "Jägern und Sammlern" "Bauern und Bürger". Die ersten Schriftsysteme wurden dort entwickelt, noch heute rechnen wir mit arabischen Zahlen. Drei der vier großen Weltreligionen sind dort entstanden. Und schon immer hat der Erfolg der Einen den Neid der Anderen geweckt. Sehr viele Konflikte wurden dort ausgetragen, auch schon sehr lange vor dem Islam.
Die meisten Konflikte in der Region der letzten 1000 Jahre sind jedoch auf das Handeln christlicher Europäer zurückzuführen (Kreuzzüge, Kolonialismus).
Du kannst gerne deine Augen vor den Probkemen der Welt verschließen, Aster., aber die Probleme kommen früher oder später auch zu uns. Wir leben alle nur in einer Welt.
Auch wenn die Kurden von der Türkischen Armee bombadiert werden, die Israelische Armee die Syrische Infrastruktur bombadiert, so freue ich mich dennnoch mit den tausenden Syrischen Familien, die wieder zusammen sind, weil die politischen Gefangenen des Assad-Regimes endlich frei sind, Albrecht.

Distel, 11. Dezember 2024, um 08:08

Du sprichst übrigens über zwei verschiedene Somalier, Bremer. Einer soll wieder nach Finnland, wo er Asyl beantragt hat, der andere nach Spanien.Die Demonstration in der Neustadt richtete sich in erster Linie gegen die generelle Missachtung des Kirchenasyls. Und mancher Demonstrant hat die Situation genausowenig verstanden wie du.

mmaker, 11. Dezember 2024, um 11:45

Vor welcher Diktatur stehen wir gerade? Ist die Bundestagswahl abgesagt worden? Ich frage für einen Freund...

Bremer1969, 11. Dezember 2024, um 16:39

@Distel
Stimmt, die beiden Stammesbrüder habe ich in einen Topf irrtümlicherweise geworfen, habs gelöscht, danke für die Korrektur.

Woher wußten eigentlich deine Ideologischen Anti-Fa-Brüder (im Geiste?) von der Aktion? Man liest hier und da, unter den gewaltbereiten Demonstranten wären ein paar von diesen Idioten gewesen. Kann aber auch nur Framing mal zur Abwechslung gegen Links sein, sonst sind systemkritische Demonstranten ja i. d. R. von Rechts angeblich unterwandert.
In der Bürgerschaft gabs heute auch "Spaß", konnte kurz ein Video eines Abgeordneten anschauen, wie dort Banner von lautstarken Demonstranten aufgehängt wurden und der Zimmer von den "Linken" stand auch noch auf und hat applaudiert, was ein ... ach lassen wir das, er ist "Linker", das sagt eigentlich schon alles aus ... unglaubliche Szenen spielen sich hier ab, es ist unfassbar.

Was habe ich denn nicht verstanden? Ich verstehe tatsächlich nicht, was der Zirkus soll. In meinen Augen ist das Asylmissbrauch. Warum sich der Typ 6 Monate in D aufhalten konnte und genau dann, als die Frist abläuft, sich hinter dem "Kirchenasyl" verkriecht und die Kirche so sau dumm ist, das ganze auch noch mitzumachen erschließt sich mir kein Stück. Vielleicht fehlt mir da ein wenig mehr Information, darfst mir gerne liefern.
Vielleicht findet sich in der linken Szene ja jemand, der den Knaller durchfüttern möchte (vermutlich nicht) ;-)

Distel, 12. Dezember 2024, um 08:34
zuletzt bearbeitet am 12. Dezember 2024, um 08:46

Dein Vertrauen in mich, dass ich all deine Fragen beantworten kann, Bremer, ehrt mich. Aber woher soll ich das wissen? Geh doch zur Zions Gemeinde und frag dort nach. Die sind in der Kornstr., leicht zu finden.

In den meisten dieser Fälle geht es um Familienzusammenführung. Vermutlich haben die Somalier (woher weißt du, dass es "Stammesbrüder" sind?), bereits Familienangehörige in Deutschland (die meisten Flüchtenden haben nur sehr beschränkten Einfluss darauf, in welchem sicheren Land sie schließlich landen und haben zumeist keine Sachkenntnis über die gesetzlichen Asylbestimmungen der EU), von denen sie nicht weitere Monate oder Jahre getrennt sein wollten, bis das Asylverfahren abgeschlossen ist. Vielleicht geht es auch darum, dass der aus Finnland eingereiste Somalier nicht sein Verfahren eben dort durchlaufen will, da er evtl. über Russland eingereist ist. Dorthin würde er dann abgeschoben werden. Nachvollziehbar, dass Asylsuchende dies nicht wollen.
Asylmissbrauch ist etwas anderes, sie haben nur gegen die Residenzpflicht oder Wohnsitzauflage verstoßen.

Und nochmal für alle mit eingeschränkter Lesekompetenz:
Ich bin ein Befürworter, dass die Last, die durch Asylsuchende entsteht, solidarisch in der EU verteilt wird.
Ich bin Sozialdemokrat und engagiert gegen Rechtsextremismus. Das macht mich weder zum Linksextremisten, noch zum Bruder der Anti-Fa. Für mich ist Gewalt ein Problem, keine Lösung.

Papillon1, 12. Dezember 2024, um 18:47

Als Sozialdemokrat steht es einem gut zu Gesicht, sich nicht nur gegen Rechts-, sondern auch Linksextremisten zu engagieren.

Betty_Boo, 12. Dezember 2024, um 19:11
zuletzt bearbeitet am 12. Dezember 2024, um 19:12

Zum Glück sind wir von einer Diktatur im eigenen Land sehr weit entfernt.
Wer ein Haar in der Suppe sucht wird sicherlich auch eines finden.
Ich freue mich für die überwiegende Bevölkerung von Syrien und wünsche ihnen endlich einen friedlichen Ausweg aus dieser Situation. Das brauch bestimmt noch einige Zeit.
Nur einen Tag nach der Flucht von Assad gibt es einen Überbietungswettbewerb um Menschen sofort nach Syrien abzuschieben.
Das empfinde ich schon bisserl daneben. War allerdings nicht anders zu erwarten. Ist ja Wahlkampf.
Syrien und Afghanistan sind zwei verschiedene Länder.
Da würde ich mit Vergleichen etwas vorsichtiger agieren. 🔮

Distel, 12. Dezember 2024, um 20:59

@Papilion1: Meines Erachtens stehen dem Linksextremismus schon genug Kräfte entgegen, insbesondere die Staatsgewalten, da braucht es mich nicht. Wie wir z.B. durch die Gexchichte des NSU gelernt haben, ist dies bei Rechtsextremismus nicht immer so.

Ich will einfach nicht in einer Welt leben, in der es legitim ist, Menschen zu benachteiligen, für Attribute, die sie sich nicht ausgesucht haben.

Papillon1, 12. Dezember 2024, um 23:15

Distel:

Ich sehe mich auch im Spektrum von linker Politik, also mit einer Affinität zu der SPD und in Teilen auch zu der Linken. Um die Grünen mache ich schon seit rund 25 Jahren einen Bogen. Brandt sprach einst unter Einbeziehung der Grünen von einer strategischen Mehrheit linker Parteien jenseits der Union. Dieser Satz entbehrt heute jeder Grundlage, denn die Grünen sind schon längst keine linke Partei mehr. Nicht von ungefähr kommt es, dass insbesondere unser Wirtschaftsminister seine Partei für die CDU aufhübscht und mit Merz (unheilige)!Allianzen schmiedet. Der Abstand zwischen SPD und Grünen ist ja nicht groß und wer weiß, ob er u.a. mit seiner Küchentisch-Kampagne den Abstand nicht noch aufholen kann. Wenn man sich die politischen Vorstellungen der CDU anschaut, kann einem Angst und Bange werden. Vor diesem Hintergrund bedarf es eines Juniorpartners, der für einen fairen Interessenausgleich steht und sich insbesondere für soziale Gerechtigkeit einsetzt. Das ist nach Lage der Dinge allein die SPD.

Als Linker positioniere ich mich eindeutig sowohl gegen Rechts- als auch Linksextremismus. Ich habe insbesondere keine Lust darauf, dass mir jemand mit dem Evergreen „auf dem linken Auge blind“ kommt und dadurch meine Glaubwürdigkeit in Zweifel gezogen wird.
Insofern halte ich es auch für wichtig, in dieser Frage klar Haltung zu zeigen.
Dies gilt unabhängig davon, ob staatliche Organe bzw. Nachrichtendienste den Extremismus beider Ausrichtungen im Griff haben oder nicht.

Bremer1969, 13. Dezember 2024, um 06:18

@Papilion
Ich bin zwar ganz sicher kein SPD/Linker, aber im Grunde sehe ich das ganz genau so.

@Distel
bist du nicht im "Bremer Anti-Fa" Skat Club oder was habe ich da irgendwann bei dir gelesen? ...und dann gegen Gewallt sein? Wie passt das denn? Weiß ja nicht wie es außerhalb Bremens mit der Anti-Fa bestellt ist, aber gerade in Bremen genießt diese Terrorbande schon fast Narrenfreiheit und wird von den Linken und Grünen (und leider auch Werder Bremen) doch schön supportet, erzähl mir jetzt bitte nichts anderes. Die stehen bei mir auf einer Stufe mit rechten Hooligans! Braucht beides kein Mensch. Wenn ich wirklich gegen Gewallt bin, dann distanziere ich mich von solchem Gesocks so weit wie möglich. Extremismus ist Links wie Rechts ein absolutes No Go.

Distel, 13. Dezember 2024, um 08:18
zuletzt bearbeitet am 13. Dezember 2024, um 10:10

Die Antifaschistischen Skatbomber sind eine Vereinigung von Studienfreunden, die im Corona-Lockdown Mal wieder gemeinsam Skat kloppen wollten, nachdem zwei Freunde Bremen verlassen haben und besteht aus genau den sechs Mitgliedern, die im "Verein" sind.

Nicht überinterpretieren.

Nur, weil man sich als antifaschistisch bezeichnet, ist man nicht Mitglied einer Anti-Fa.
Skatbomber bezieht sich auf das ehem. Trendadjektiv "bombe" für gut. Ich hätte den Namen aufgrund der Martialität auch nicht gewählt, war aber nur ein spontaner Einfall des "Vereinsgründers". Der Name wurde aufgrund von Unwichtigkeit nicht weiter hinterfragt. Normalerweise sprechen wir, wenn es um die Clique geht, von "unserer Bezugsgruppe".

Distel, 13. Dezember 2024, um 10:37
zuletzt bearbeitet am 13. Dezember 2024, um 10:37

Zur Gleichsetzung von Links- und Rechtsextremismus:
Es gibt nicht die Anti-Fa! Die Anti-Fa ist ein Sammelbecken loser, nichtorganisierter, lokaler Gruppen, deren politische Positionen z.T. erheblich variieren, meist sogar innerhalb dieser Gruppen. Es gibt keinen Dachverband, auch keine Partei. Geeint werden die Mitglieder durch den militanten Kampf gegen Rechtsextremismus. Vereinzelt gibt es Übergriffe gegen antikapitalistische Ziele: Banken, Großkonzerne, etc. Dabei handelt es sich hauptsächlich um Sachbeschädigungen.Gewalttaten von Anti-Fa Aktivisten richten sich i.d.R. explizit gegen Rechtsextremisten.

Rechtextremisten sind i.d.R. organisiert, z.T. duch Vereine, Verbände und Parteien auch finanziert. Rechtsextremisten greifen Linksextremisten an, und alle anderen Personen, die nicht ihrer "Norm" entsprechen: Migranten, LGBTs, Behinderte, Demokraten, etc. Alle Nicht-Rechtsextremisten können zu Zielen rechtsextremistischer Gewalt werden.

Und dies unterscheidet die Gruppen deutlich!

Selbst das BKA, traditionell mit einem schärferen linken Auge als das rechte, zählt doppelt so viele Gewalttaten mit Personenschädigungen durch Rechtsextremisten.

Und zum Abschluss nochmal deutlich für die Foristen mit schwacher Lesekompetenz:
Dies ist keine Verteidigung linksextremistischer Straftaten. Ich habe mich m.E. bereits deutlich genug vom Extremismus distanziert. Aber der Vergleich hinkt! Und zwar gewaltig!

Distel, 13. Dezember 2024, um 10:48

Ach so, ich erwähnte es schon an anderer Stelle: Ich bin Sozialdemokrat, aber seit Schröder die Agenda 2010 vorgestellt hat, bin ich nicht mehr Mitglied der SPD und auch nicht mehr deren Stammwähler; die Linke habe icb auch nur aufgrund einer Personalie mal kommunal gwählt, dies gilt auch für die Grünen. In Schleswig-Holstein wählte ich gelegentlich den SSW. Meistens wähle ich programmabhängig. Gerne nutze ich den Wahl-o-maten.

Distel, 13. Dezember 2024, um 11:12

https://youtu.be/X4KGZW-Ggx8?feature=shared

Papillon1, 13. Dezember 2024, um 12:58

Gleichsetzungen sind immer problematisch. Insofern halte ich in dieser Hinsicht auch nichts vom Hufeisenmodell, wonach sich Positionen an ihren Enden annähern.

Die Anhänger der Anti-Fa sind in meinen Augen im Grundsatz nicht rechtsextrem, sondern rechtsradikal. Ein feiner, aber durchaus bedeutsamer Unterschied!
Ich kann nicht feststellen, dass sie die bestehende Staatsordnung, unsere freiheitlich demokratische Grundordnung, ggf. auch mit Gewalt beseitigen wollen. Sie sehen sich eher in der Tradition der autonomen Szene, deren Strukturen sich nach dem Ende der 68er-Bewegung etablierten (Hausbesetzerszene usw.).
Aber selbstverständlich wissen wir nicht erst seit Lina E, dass sie in Teilen im Grundsatz auch gewaltbereit gegen rechtsextreme Personen sind. Das macht sie aber noch nicht zu Linksextremen, sondern zu „normalen“ Straftätern. Entsprechendes gilt für die nicht immer bestehende Akzeptanz des staatlichen Gewaltmonopols.

Linke Gruppierungen, die sich hingegen die Abschaffung unserer bestehenden Staatsordnung zum Ziel gesetzt haben, um Anarchie oder klassenlose Gesellschaften zu errichten, sind linksextrem und auch als Verfassungsfeinde zu bezeichnen und dementsprechend zu „bekämpfen.“ Es trifft zwar zu, dass Linksextremismus seine Wurzel in Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit hat, und anders als Rechtsextremismus keine rassistische Motivation hat, das sollte aber nicht dazu führen, dass die Sympathien unterschiedlich verteilt werden. Am Ende ist allein das Ergebnis entscheidend und wir wissen alle, wie linksextreme Experimente ausgegangen sind.

Betty_Boo, 13. Dezember 2024, um 17:18

Danke für den Musikalischen Tip

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