Unterhaltung: was schreibt der spiegel?

CajunMoon, 03. Mai 2015, um 12:38
zuletzt bearbeitet am 03. Mai 2015, um 12:45

großbuchstaben im i-net bedeuten schreien, laut posten...mal zur info. ich bin nicht taub! da du ja nun das thema beendet hast, da ja nach deiner rechnung nachkriegsgenerationen keinen recht haben das zu beurteilen, jopi aber nun auch nicht mehr lebt, ist wohl nun wirklich alles gesagt. und da wird dem mm arroganz vorgeworfen...verkehrte welt.

man gut das richter noch richten dürfen, obwohl sie selten vor ort waren, als die tat begangen wurde.

Kudki, 03. Mai 2015, um 12:49
zuletzt bearbeitet am 03. Mai 2015, um 12:50

Gut das Du es sagst Cajun... Was die Internetgemeinde von Großbuchstaben hält... nun... wenn ich ein Wort mit einem großen Buchstaben anfange, dann heißt das sozusagen ich schreie den ersten Buchstaben und flüstere den Rest? Vielleicht wollte ich durch die Großbuchstaben die paar Worte "unterstreichen" Was ja leider nicht geht, also auf andere Weise hervorheben muß, wenn das nun wieder als schreien ausgelegt wird, tut es mir leid!

Mag sein, das ich einiges verkehrt von Dir aufgefasst habe, aber ich sah Deine und andere Kommentare (es war zwar an Dich gerichtet, aber auf viele Aussagen hier bezogen) nicht als "Beurteilung", sondern als "Vorwurf" es geht auch nicht darum, das junge Generationen kein Recht haben Urteile abzugeben! Aber diese Urteile sollten nicht nur unter dem Aspekt der Vergangenheit laufen, sondern die "eigene" Situation mit einbeziehen! Es stand ja ausdrücklich da!

Und Irgendwann sollte mal angefangen werden nicht immer von Schuldfrage zu reden, Sondern davon, das FEHLER (entschuldige das schreien, ich betone es nur) begangen wurden!

Ja Du hast Recht, manchmal ist es sehr anstrengend sich so auszudrücken, das es endlich mal verständlich rüber kommt! Es kann ja nicht jeder hier der Mann hinterm, oder fürs Rednerpuld sein

Kudki, 03. Mai 2015, um 13:07
zuletzt bearbeitet am 03. Mai 2015, um 13:07

an ALLE meine Ansicht ist:

Wenn man davon spricht/schreibt, das die damalige Generation Fehler begangen
hat, zeigt man damit auch gleichzeitig, das man verstanden
und daraus gelernt hat!

Schreibt man jedoch von Schuld, geh ich davon aus, das Derjenige nur mit dem Finger auf die Betreffenden zeigt, ohne darüber nachzudenken, das er in genau diese Situation vielleicht ähnlich, wenn nicht genauso gehandelt hätte! Und demzufolge auch heutzutage nicht groß darüber nachdenkt, was sein Verhalten für Konsequenzen nach sich zieht!

Vielleicht regt das zum Nachdenken an...

Ex-Stubenhocker #186, 03. Mai 2015, um 14:01

Cajun Moon, du hast dich dadurch beleidigt gefühlt, dass ich dich zu DWs Gefolge gezählt habe. Hiermit meine aufrichtige Entschuldigung: Ich habe mich geirrt, du gehörst nicht mit DW in irgendeinen Zusammenhang gebracht, du vertrittst deine eigenen Gedanken!

Zur Sache: Frag einmal deine Großeltern, ob sie das Wort "Zivilcourage" schon einmal, und wenn ja, wann gehört haben. Ein sehr wichtiges Wort in einer Demokratie! Ein Wort, das wir deiner Generation zu verdanken haben. Dieses Wort hat - ich möchte sagen, alleine durch seine Existenz (und natürlich der Geisteshaltung, die es hervorgebracht hat) dazu geführt, dass Kindesmisshandlung heute nicht nur häufig angezeigt wird, sondern auch in jeder Form (Ohrfeige) mit Recht verboten ist. Es hat auch dazu geführt, dass es Helden gibt wie Tucze oder den in München (sry, Namen gehen wegen meines Alters manchmal durch das Raster ^^). Allein die Existenz des Wortes hat dazu geführt, dass Menschen nicht wegschauen, sondern ihr eigenes Leben aufs Spiel setzen, um andere zu retten. Natürlich gab es solche Leute auch im Nazi-Deutschland, ich denke nur an die Geschwister Scholl. Doch willst du denen, die nicht über diesen bewussten, von innen kommenden Heldenmut, verfügten, einen Vorwurf machen? Ich nicht. Das Wort "Zivilcourage" haben Hans und Sophie Scholl sicher nie gehört, aber sie waren eben die Ausnahmen, die trotzdem wussten und durchzogen, sich so zu verhalten, wie wir es heute mit Recht von Menschen erwarten.

Ex-Stubenhocker #173609, 03. Mai 2015, um 14:04
zuletzt bearbeitet am 03. Mai 2015, um 14:08

John2:
Diese diskussion zu der aussage von watcher auf seite 19 wurde hier doch schon zigmal geführt.
Es ist immer das gleiche muster: Jemand stellt sich hin und behauptet, es werde erwartet, die lebenden deutschen müssten sich noch heute ob des holocausts schuldig bekennen. Wer erwartet das aber wirklich von uns? Ist es nicht vielmehr so, dass den deutschen zwecks agitation vorgespiegelt wird, dass eine entsprechende erwartungshaltung besteht? Man muss die dinge nur oft genug wiederholen - es wird immer menschen geben, die dem glauben schenken, insbesondere wenn das auch noch schön populistisch unterlegt wird. In diesem thread konnte ich ja auch schon mehrfach unwidersprochen lesen, dass es den betroffenen letztlich nur um den schnöden mammon ginge!

Ich habe keine schuldgefühle, da ich mich nicht individuell schuldig gemacht habe. Ich verurteile auch nicht die generation der mitläufer im dritten reich, weil ich nicht weiß, wie ich mich selbst verhalten hätte.
Ich bekenne mich aber zu meiner verantwortung, dafür einzutreten, dass sich die geschichte in diesem punkt nicht wiederholt!

Wen es interessiert, hier der auszug aus einem interview mit gauck in der sz:

"Zudem regte der Bundespräsident eine Wiedergutmachung für die Kriegsverbrechen an, die die Deutschen in Griechenland begangen haben. "Wir sind ja nicht nur die, die wir heute sind, sondern auch die Nachfahren derer, die im Zweiten Weltkrieg eine Spur der Verwüstung in Europa gelegt haben - unter anderem in Griechenland, worüber wir beschämend lange wenig wussten", sagte Gauck. "Es ist richtig, wenn ein geschichtsbewusstes Land wie unseres auslotet, welche Möglichkeiten von Wiedergutmachung es geben
Als Bundespräsident vertrete er zwar keine andere Rechtsauffassung als die Bundesregierung,die Reparationszahlungen ablehnt. Dennoch verfolge er mit Interesse "die Diskussion über unterschiedliche Vorschläge, dem Bedürfnis vieler Griechen nach einer Art Wiedergutmachung gerecht zu werden." Er wünsche sich allerdings auch, "dass die griechische Regierung hier etwas verbindlicher aufträte, als sie es bisweilen tut."

Donnerwetter, Herr Gauck, das hätte sich ein arrivierter politiker wohl kaum getraut! Gerade die griechen, die uns doch noch als nazis sehen (wurde ja auch in diesem thread mal wieder behauptet)!
Ich stimme unserem bundespräsidenten aus voller überzeugung zu.

heidi69, 03. Mai 2015, um 14:12

Um mal ne knackige Aussage zu tätigen,ohne diese langatmigen Absicherungen gegen jedwede Eventualität-ich fühle mich keineswegs in irgendeiner Weise schuldig...ich schäme mich als Deutscher für das was geschehen ist aber Schuldig?Nein

CajunMoon, 03. Mai 2015, um 14:47

das hatte ich geschrieben. die moralische schuld ist nicht die, nicht gehandelt zu haben, sondern die entschuldigung später-wir konnten doch nichts tun. das ist mein vorwurf. die leugnung vor sich selbst und anderer um sich rein zu waschen. die einsicht das man hätte vielleicht doch etwas versuchen zu können, ist nicht existent. das ist moralisch nicht ok.
ich rede auch nicht von ohren ziehen, aber werde darauf aber auch nicht weiter eingehen. beispiele kenne auch da viele, die werde aber auch hier sicher nicht öffentlich posten.
du solltest nicht immer so übertreiben in deinen stellungnahmen. es gibt mehr als nur wohlbehütet und brutale misshandlung. das ist weder sachlich, noch zielfördernd.

CajunMoon, 03. Mai 2015, um 14:53

extra nochmal zum nachlesen...
CajunMoon 21. April 2015, um 19:51 wenn man in deutschland geboren worden ist, hat man freiheit, das recht auf meinung und selbstbestimmung automatisch mit in die wiege bekommen. das recht zu wählen, in freiheit reisen zu können und in einem sozial sehr gut abgesicherten umfeld zu leben. all diese dinge lassen uns recht sorglos leben.
auf der anderen seite leben wir aber auch in einem land das sich schuld aufgeladen hat. durch verbrechen im dritten reich. diese moralische schuld haben wir geerbt, wie alles andere auch. wir müssen uns sicher nicht mehr dafür schämen deutsch zu sein, aber vergessen dürfen wir das nie. schon allein um denen gerecht zu werden, denen so viel urecht widerfahren ist. wir tragen moralisch das auch noch in den nächsten generationen...das ist unser erbe und ich kann das auch tragen. ich bin mir meiner verantwortung bewusst und auch so erzogen. ich muss keinen um vergebung bitten, aber ich werde es auch nie klein reden...oder es vergessen, oder nach einem endlichen abschluss rufen. das ist kein zu hoher preis dafür und wird denen, denen urecht geschah...vielleicht etwas gerecht.

heidi69, 03. Mai 2015, um 15:55

Diese Scham ist meine...die Scham darüber das Deutsche so einen Wahsinnn zulassen konnten..als ich in Buchenwald war-das war einfach unbeschreiblich...es geht hier nicht um Nationen oder Völker sondern nur um mein Gefühl

CajunMoon, 03. Mai 2015, um 15:56
zuletzt bearbeitet am 03. Mai 2015, um 15:59

ich werde das nun nicht alles wiederholen. lies richtig, oder lass es...aber dann stell auch keine fragen zu dingen die da stehen. warum sollte gerade ich hier mich für meine meinung rechtfertigen und persönliche dinge erzählen? sorry, aber auf deine provokation gehe ich nicht ein. ich habe alles ausreichend beantwortet.
ich mag dich nicht und deine ansichten schon garnicht. wir werden nie den gleichen ansatz finden.
ach, zu dem "wir" noch...als weltmeister im fussball siehst dich aber schon, beim bezahlen sind es auch wir, bei aufnahme von flüchtlingen auch wir...

mmaker, 03. Mai 2015, um 16:19

watcher,

das Beispiel mit dem Kind und der Ohrfeige gefällt mir gut (um hier keine Diskussion über korrekte Erziehung loszutreten, nehmen wir mal an, das Verhalten wäre masslos übertrieben und hart).

Ich glaube, dass es dabei nicht um das Spannungsfeld zwischen Privatsphäre und notwendigem Eingreifen geht, in dem abgewogen werden muss.

Ich kenne dieses "ich hätte da was getan, wollte aber die Privatspähre respektieren" in meiner Erfahrung nur als Rationalisierung der eigenen Feigheit.

Nichts tun wird ausserdem fast nie negativ sanktioniert. Etwas tun stellt immer ein gewisses Risiko dar. Insofern ist diese Art unterlassener Hilfeleistung leider sogar logisch nachvollziehbar und sehr beliebt.

MM

heidi69, 03. Mai 2015, um 16:46

ich greif lieber einmal zu viel als zu wenig ein...die Meinung anderer über mich interessiert mich eh herzlich wenig

Kudki, 03. Mai 2015, um 16:49

Ich weiß gar nicht, warum ihr so ein Drama um eine Ohrfeige für ein Kind macht? Erstens ist es ein Unterschied, ob ein Kind als erziehungsmassnahme eine Ohrfeige bekommt -( ich habe als Kind oft eine bekommen, habe weder seelisch noch körperlich darunter gelitten, sondern daraus gelernt) oder im Gegensatz Gewalt, Totschlag etc aus Spaß, aus Religionsgründen oder Rassendiskriminierung ausgeübt wird! Das ist nicht wirklich vergleichbar!!!!!

Aber Watcher hat Recht.Wenn jemand anderen Schuld vorwirft, wäre es interessant zu wissen, wie derjenige selber in der beschuldigten Situation reagiert hätte! Und es ist traurig das erst Anschuldigungen, dann aber im Gegenzug keine Stellungnahmen kommen!

heidi69, 03. Mai 2015, um 16:53

eines,was auch immer zu wenig berücksichtigt wird,ist Information...meine Grosseltern in Ostpreussen hatten nur den Völkischen Beobachter und einen Volksempfänger beim Bürgermeister um sich ne Meinung zu bilden...bei Beurteilungen der Handlungen,bzw das Ausbleiben von selbigen werden zu gerne heutige Maßstäbe angelegt...selbst in den 3000 Seelendorf aus dem die andre Hälfte stammt,gab es so gut wie keine Möglichkeit sich über die Nazis und ihre Greuel zu informieren...

Kudki, 03. Mai 2015, um 16:56

Heidi: Zivilcourage wie im Fall Tuzce oder den S-Bahn Mord ist richtig und lobenswert! Sich aber bei einer Ohrfeige einzumischen finde ich eher falsch! Da käme es darauf an, ob das Elternteil unter Alkoholeinfluss, insgesamt unbegründet, oder aus einen "berechtigten" Grund einen Klappt oder mehrere Schläge gibt!Ich persönlich schlage meine Kinder nicht, finde es aber Situationsbedingt nicht so dramatisch, das sich Aussenstehende einmischen!

heidi69, 03. Mai 2015, um 16:57

wenn ein Kind weint,weil es geschlagen wurde,greif ich ein...keine Diskussionsbasis

Ex-Stubenhocker #186, 03. Mai 2015, um 16:58

Im Grunde müssen wir, wenn wir hier über Schuld/Scham/Eingreifmöglichkeiten/Verantwortung sprechen, doch 3 persönliche und zeitlicheStandpunkte im wahrsten Sinne des Wortes auseinanderhalten:

1. Jeder einzelne für sich und heute (ob nun an der Supermarktkasse gegenüber dem Kind oder in seinem Beitrag, eine Wiederholung der Naziverbrechen zu verhindern.

2.Die Beurteilung des Nichteingreifens der Menschen, die damit gelebt haben.

3. Die Vorstellung, selbst damals gelebt zu haben und die ehrliche Reflexion darüber, was man selbst getan hätte.

Wo bleibt hier nun die Frage nach Scham oder Schuld? Ich kann sie nur persönlich beantworten: Nichts, aber gar nichts, macht mich in irgendeiner Form schuldig an Taten (oder auch Unterlassungen), die andere Menschen vor 80 Jahren begangen haben. Scham, jawohl Scham, empfinde ich, dass Menschen zu solchen Taten fähig waren. Noch mehr allerdings empfinde ich darüber grenzenlose Empörung! Ob diese Scham - oder vielleicht auch das Schuldgefühl - größer wäre, wenn ich, quasi in einer Art Erbschuld, verwandtschaftlich vorbelastet wäre, kann ich nicht beurteilen. Hat eine etwaige Schuld etwas damit zu tun, weil es - jedenfalls ursächlich - Deutsche waren (rechnen wir mal der Einfachheit halber den mickrigen, schwarzhaarigen Zwerg dazu)? Wer diese Schuld verteilen will (wie auch immer man das Wort "verteilen" hier auffasst) möge das begründen.

Jedenfalls versuche ich alles mir Mögliche zu tun, um wenigstens einen kleinen Beitrag zu leisten, dass sich so etwas nie wiederholen wird.

Und wenn dazu gehört, dass man sich dafür entschuldigen soll, ein Wort zu gebrauchen "Endlösung", nur weil dieses Wort durch Nazischergen eine besondere Bedeutung gewonnen hat und der Gebrauch Gefühle verletzen kann, werde ich auch das vielleicht noch tun.

Solange ich aber das Gefühl habe, dass einseitige, unbegründete Hetze dazu geeignet ist, jedem einen Anteil an einer Kollektivschuld einzureden und damit erst fremdenfeindliche Gedanken zu verstärken, statt - wie jedenfalls als Zielrichtung vorgegeben - einzudämmen, werde ich gegen diese Hetze hier vorgehen.

Ex-Stubenhocker #159827, 03. Mai 2015, um 17:00

Es fehlen Mimik, Gestik und Intonierug.
Somit fehlen wichtige Ausdrucksmittel.
Sie können aber nicht nur durch Worte ersetzt werden.
Persönliches Empfinden muß sie ersetzen.
Für mich bleibt dann die Aufgabe meine eigene Meinung mit der größten mir möglichen Ehrlichkeit zu bilden, und zu äußern.
Resentiments zu vermeiden, und Objektivität walten zu lassen.
Diese Aufgabe ist sehr schwer zu lösen.

Wer nicht schreibt, betrügt nur sich selbst. Wer nichts macht genauso.

Wer aber wider besseren Wissens schreibt,
macht sich zum Narren.

Ex-Stubenhocker #173609, 03. Mai 2015, um 17:01

Ein drama um eine ohrfeige für ein kind??

Es handelt sich dabei um menschenunwürdige erziehungsmaßnahmen und ganz nebenbei noch um eine körperverletzung. Wer so erziehung versteht, sollte sich besser keine kinder anschaffen.
Und ich hatte schon geglaubt, das argument, eine ohrfeige hat mir schließlich nicht geschadet, habe sich
überlebt. Nicht zu fassen diese sichtweise!

Ex-Stubenhocker #159827, 03. Mai 2015, um 17:01
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