Ex-Stubenhocker #195270, 07. März 2017, um 20:21
zuletzt bearbeitet am 07. März 2017, um 20:22
... die Frage ist ungefähr so, als wenn jemand fragen würde, ob das Wetter in Deutschland angemessen ist.
Dottir, 07. März 2017, um 20:25
zuletzt bearbeitet am 07. März 2017, um 20:26
ja, ich denke das hier so recht gesprochen wird wie unsere gesetzbücher es vorgeben. so erlebe es jeden tag auf der arbeit. ob das nun immer meiner meinung entspricht sei dahingestellt, aber die justiz urteilt nach unseren gesetzen. persönliche sichtweisen tun dabei nichts zur sache. es soll nur nach recht und gesetz geurteilt werden. das gilt für jeden angeklagten dann. wie gesagt ob das der persönlichen sicht, dem eigenen rechtsempfinden entspricht ist egal-so sind die regeln. andere urteile bdürfen erst mal neuer gesetze. persönliche empfindungen bedürfen erst mal sämtlicher fakten und umstände. so einfach aus dem bauch geht das gar nicht.
Bernadette, 07. März 2017, um 20:28
Pale, Prävention im allgemeinen Sinne von Vorbeugung, da reichten wohl keine Jahrzehnte, um all dem, was heute vor Gerichten verhandelt und mit Strafe belegt wird, ein Ende zu bereiten.
Allerdings geht Prävention offenbar auch so:
Die negative Spezialprävention möchte die Allgemeinheit vor dem Täter schützen und den Täter durch Strafe davon abbringen, nochmals eine Tat zu begehen.
Dottir, 07. März 2017, um 20:30
und was sind viele fälle? die aus der bildzeitung?
das sind nur eine ganz kleine anzahl von urteilen die täglich gesprochen werden und sicherlich nicht sehr ausführlich in fakten und aussaagen. nein, eine vielzahl wäre weit mehr als das was du meinst.
Ex-Stubenhocker #49475, 07. März 2017, um 20:33
ok dann sage ich es mal anders .... ich empfinde unsere Gesetze in vielen Fällen für zu "harmlos" .... die Straftat steht in keinem Verhältnis zu der Strafe .... es ist doch schon von Bundesland zu Bundesland unterschiedlich bzw sogar von Stadt zu Stadt ..... hier in Hagen stehen auch welches vor Gericht : Anklage - wegen Körperverletzung ..... haben ein Kleinkind angefahren was Tage in der Schwebe hing aber Gott sei Dank lebt ..... die Raserei war auf einer Hauptverkehrsstraße
Ex-Stubenhocker #195270, 07. März 2017, um 20:33
... der Hehler ist schlimmer als der Stehler.^^
Dottir, 07. März 2017, um 20:41
zuletzt bearbeitet am 07. März 2017, um 21:25
geh ins gericht, nimm an einer öffentlichen verhandlung teil und schau was du dann sagst. erst informieren, dann beurteilen. das was so rumerzählt wird lässt viel weg, dichtet was dazu und zeigt nur einen teil von allem.
wir leben mit diesen gesetzen nun mal. ständig werden diese auch überarbeitet, aber das ist nun mal nicht so einfach wie in der pommesbude die preisliste zu ändern. das bedarf vieler leute, viel gespräche und prüfungen. das nicht alles gesetze perfekt sind, wissen auch die gerichte. es wird aber ständig angepasst an unser system und unser leben. aber zu sagen das die justiz nicht richtig urteilt ist anmassend, weil nicht haltbar.
auf der anderen seite schützen uns auch diese unsere gestze vor dingen die zb in der türkei passieren. es ist nicht alles schlecht nur weil mir dies, oder jenes urteil persönlich nicht passt.
Ex-Stubenhocker #195270, 07. März 2017, um 20:41
Bernadette, die negative Spezialprävention ist gegenüber der positiven Generalprävention eindeutig vorzuziehen.^^
Bernadette, 07. März 2017, um 20:43
Achtung. Fangfrage^^.
Ex-Stubenhocker #195270, 07. März 2017, um 20:46
zuletzt bearbeitet am 07. März 2017, um 20:49
... sag' mal, hage, bist Du von JuH unterrichtet worden?^^
Bernadette, 07. März 2017, um 20:54
Höhöhö. Checker halt^^.
JohnJohn, 08. März 2017, um 00:03
zuletzt bearbeitet am 08. März 2017, um 00:05
Da komm ich ja gerade richtig. Pale, Hagensteins Frage ist absolut berechtigt. Und doch scheint die Antwort nicht so kompliziert zu sein. Sind Gesetze der höchste Wert - was auch immer man damit meint - den es gibt? Ich glaube, eben nicht. Gesetze sind notwendig, um das Zusammenleben zu regeln; sie sollen dem Wohle der Gesellschaft dienen.
Als der Gesetzgeber der Meinung war, dass Schwule Kriminelle sind, blieb ihm nichts anderes übrig, wie die "Tat" unter Strafe zu stellen. Glücklicherweise machtejedoch die Ethik, machten die moralischen Vorstellungen, oder vielleicht auch die Einstellung der Menschen zu sexueller Selbstbestimmung, Fortschritte. Und der Gesetzgeber, bzw. das Gesetzeswerk musste sich anpassen. Und hat sich angepasst.
Keine Ahnung, was heute der "175er" im BGB ist. Vielleicht ist er einfach rausgestrichen oder wie auch immer. Auf jeden Fall ein Fortschritt. Und zwar ein notwendiger, denn das Denken des Volkes hatte sich geändert, also musste sich auch das Gesetzeswerk ändern.
Und nun zum Thema "Raserei in der Stadt mit 180 und Todesfolge". Ich meine, unser derzeitiges Rechtssystem - so sehr es dem in anderen Ländern weit überlegen ist, da gebe ich Dottir absolut Recht - krankt daran, dass Täterschutz und Verständnis für Motive eine größere Rolle einnimmt als Opferschutz. Das mag nun pop.....-klingen, aber das dürfte die Volksmeinung sein.
Und - schnell noch die Schleife zurück zu den Schwulen - nicht das Volk muss den Gesetzen dienen, sondern die Gesetze dem Volk, der Volksmeinung(lateinisch "populus").
An dieser Prämisse ändern auch Jahre Studium nichts.
giulie, 08. März 2017, um 02:09
Jo, ich les Dottir gern, sie hat i-wie nen Ueberblick und ist spritzig.
Kartenvernichter, 08. März 2017, um 06:29
@ Bernadette
Sorry das ich erst jetzt antworten kann.
Das Beispiel Kottbusser Tor diente eigentlich eher dazu, das Straftäter in der Regel zu wenig bis gar keine Konsequenzen zu spüren bekommen. Und das wissen sie auch. Das sollte jetzt nicht nur auf Gewalt- und Drogendelikte bezogen sein, sollten gilt auch Diebstahl, Raserei, Sexualdelikte usw, auf Straftaten allgemein. Woran es liegt, das dies so ist, ob an der zu laschen Rechtsprechung, zu wenig Personal oder woran auch immer, mag ich nicht zu beurteilen.
Das andere, mit den 10 Jahren, war auf keine bestimmte Straftat bezogen. Das war nur ein Beispiel für eine "zweite" Chance. Nach dem Motto, das ist die Strafe, wenn du das nochmal machst. Du weißt jetzt, was dich erwartet, überleg es dir.
Ich will mich jetzt hier nicht um Kleinigkeiten streiten, was wäre wenn dies oder das. Ich habe keine Pauschallösung oder das Nonplusultra parat.
Es gibt wahrscheinlich Dutzende Möglichkeiten und Schräubchen, an denen gestellt werden kann.
Ex-Stubenhocker #149419, 08. März 2017, um 09:25
Tja, was soll man dazu noch sagen. Du kannst ne ganze Familie betrunken überfahren( so geschehen zwischen Telgte und Münster, schwangere Mutter und 2 Kinder die den Vater in Münster vom Bahnhof abholen wollten) und bekommst 2 Jahre auf Bewährung, musst den Führerschein abgeben und darfst ihn erst nach einer gewissen Frist wieder neu machen. dazu kommt ne lapidare Geldstrafe, die Du leicht bezahlen kannst da Du ja der Sohn eines ortsansässigen Unternehmers bist. Alles andere wird dann dem Zivilrecht überlassen.
Einen ganz ähnlichen Fall mit ganz ähnlicher Strafe gab es auf Rügen. Der Mörder hat dort letztes Jahr oder vor 2 Jahren zum Landrat kandidiert.
Zum Glück nicht gewonnen, aber hey wenn Ploppi sagt unser Rechtssystem sei toll, dann muss es ja stimmen.
Das ist ungefähr so wenn ein Bundestagsabgeordneter sagt die Diäten sind nicht zu hoch.
Ex-Stubenhocker #149419, 08. März 2017, um 09:31
Kartenvernichter
neulich sah ich eine Talkshow bei der auch der Vorsitzende der Gewerkschaft der Polizei anwesend war. Er hat im Grunde genau das gleiche kritisiert wie viele Schreiber hier. Die Gerichte urteilen zu lasch, Verhandlungstermine brauchen zu lange, Untersuchungshaft wird nicht oft genug angeordnet. Wodurch die Gesetzesbrecher keinerlei Respekt mehr vor dem Gesetz haben und die Moral der Polizei drastisch sinkt weil jeden Tag die selben festgenommen werden wegen den immer gleichen Delikten und das ganze was von nem Hamsterrad hat.
Aber Hey, alles Unsinn hier schreibt ne Frau die Urteile abtippt, die muss das ja besser wissen.